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… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

… dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)

Titel: … dann klappt's auch mit der Liebe (German Edition)
Autoren: Victoria Dahl
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verwandelte sie sich irgendwann noch in einen neunundfünfzigjährigen Mann mit ergrauendem Bart und behaarten Armen.
    Genau, sie musste sich ablenken. Ein Mädchen sein. Nein, kein Mädchen. Eine Frau. Und erfahrungsgemäß ließ sich das am einfachsten durch eine aufregende Begegnung mit einem Mann bewerkstelligen.
    Andererseits war der Gelegenheitssex, den sie in der Vergangenheit hin und wieder gehabt hatte, nicht gerade umwerfend gewesen. Ein bisschen Feuerwerk in der Unterleibsregion, daswar’s. Nächtliches Abenteuer beendet. Und so deprimierend, wie ihr Leben gerade war, brauchte sie mehr als das.
    Wenn sie wirklich ehrlich war, hatte keine Affäre sie jemals auch nur ansatzweise so sehr erregt wie Mollys erotische Geschichten. Und trotz der hartnäckigen Gerüchte in Tumble Creek interessierte sie sich kein bisschen für Frauen. Aber was bedeutete das unterm Strich? Dass sie … perverseren Sex brauchte? Wollte sie mit roher Gewalt von einem Wildfremden genommen werden – so wie die Frau in der Geschichte, die sie gerade gelesen hatte?
    „Wohl eher nicht“, flüsterte sie dem Lenkrad zu.
    Wollte sie gefesselt und ausgepeitscht oder von einem ganzen Werwolfrudel genommen werden? Auch das war nämlich eine Geschichte, die ihr gefallen hatte. Sie kicherte los. Zumindest die Werwolffantasie würde sich in der Realität als ziemlich schwieriges Unterfangen entpuppen. Sie müsste in Stilettos durch den Wald stöckeln und darauf hoffen, dass mindestens in einem zerzausten Camper eine wilde Bestie schlummerte.
    Der Motor röhrte auf, als sie die letzte Steigung zur Bergspitze nahm, doch Lori würdigte die fantastische Aussicht kaum eines Blickes. Sie war viel zu sehr damit beschäftigt, über ihre sexuellen Bedürfnisse nachzudenken.
    Also keine Werwölfe. Aber was dann?
    Sie war nicht lange genug auf dem College gewesen, um mehr als einen Freund zu haben. Die Experimentierphase hatte sie einfach übersprungen. Und seitdem war außer dem einen oder anderen Date einfach … gar nichts passiert.
    Ein großes Schlagloch zerhackte ihr frustriertes Stöhnen in zwei Teile.
    Dates, ha! In den letzten Jahren war ihr so gut wie kein Mann über den Weg gelaufen, mit dem sie hätte schlafen wollen. Und unter den wenigen war keiner gewesen, den sie hätte fragen können, ob er ihr wohl mal eben den Hintern versohlen könne.
    Obwohl Jean-Paul vermutlich ziemlich viel Ahnung vom Hinternversohlen hatte. Wahrscheinlich war er ein richtigerProfi. Vielleicht sollte sie ihn einfach mal anrufen. Vielleicht …
    „Ach, hör schon auf“, murmelte sie missmutig. Sie wollte doch eigentlich gar nicht den Hintern versohlt bekommen. Was sie brauchte, waren ein oder zwei sensationelle Orgasmen. Den Kitzel und Schmetterlinge im Bauch und ein Knistern in der Luft, das sich zu einem Großbrand ausweitete.
    Nicht weniger als das – aber auch nicht mehr. Denn sie näherte sich zwar mit großen Schritten der dreißig, aber eine richtige Beziehung stand nicht zur Debatte.
    Sie mochte keine Ahnung haben, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte. Ganz sicher würde sie jedoch ihre Träume und Hoffnungen nicht für die Liebe opfern. Eines Tages würde sie Tumble Creek verlassen. Und bis dahin brauchte sie jemanden, der sie von ihren Problemen ablenkte.
    Lori wollte sich keine Sorgen mehr machen. Sie wollte stöhnen und keuchen und feucht werden wie die Frauen in diesen Büchern.
    Neue Schuhe konnten da zwar nicht wirklich helfen, wären allerdings immerhin ein Anfang. Ein Zeichen, dass sie bereit war. Und vielleicht, ganz vielleicht würde ein gut aussehender Fremder in Tumble Creek auftauchen und sie dazu bringen, diese Schuhe gleich wieder auszuziehen. Oder noch besser: ihr befehlen, sie anzulassen.
    „Hi, Quinn“, sagte eine Stimme direkt neben ihm. So gern er seine neuste Idee auch gleich zu Papier gebracht hätte – Quinn legte resolut den Zeichenstift beiseite und wandte sich seiner Besucherin zu. Der Anblick des vertrauten braunen Lockenkopfs und der strahlend grünen Augen brachte ihn zum Lächeln.
    „Lori!“, sagte er und umarmte sie.
    „Oh … hi!“, quiekte Lori, woraufhin er sie hastig wieder losließ.
    „Wie geht’s dir?“
    „Ach, gut. Du weißt schon, immer dasselbe.“ Sie schob dieHände in die Taschen ihres grauen Overalls. Eine Windbö wehte ihr Haar nach vorne und ließ ihre Locken tanzen.
    „Du siehst auf jeden Fall toll aus. Willst du einen Kaffee?“
    „Äh, nein, danke, ich sollte mich gleich an die Arbeit
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