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Dann gute Nacht Marie

Titel: Dann gute Nacht Marie
Autoren: Susanne Becker
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Not sogar einen bereits vorhandenen Krimi plagiieren musstest, nur um von deiner Schreibblockade abzulenken.« Wenn es nur das wäre.
»Ich wollte eigentlich nur möglichst viel Zeit mit dir verbringen, weil …« Jetzt stockte er: »Aber das hat ja nun nicht so gut funktioniert.« WEITER. WEITER.
    Noch nie hatte Marie eine so nette Liebeserklärung in Wort und Tat bekommen. Wie sollte sie darauf nur genauso ehrlich antworten? Sie schluckte. »Und ich dachte …« Für eine angebliche Schriftstellerin war sie eindeutig zu wenig wortgewandt. »Ich wollte auch …, aber ich konnte nicht …«
    »Ich weiß. Ich habe deine Nachrichten schon richtig verstanden.« Im Gegensatz zu ihr schien Lutz seine Souveränität nie zu verlieren.
    Der Kaffee war inzwischen kalt, aber das machte nichts, denn Lutz schien nun entschieden zu haben, dass der Worte genug gewechselt waren. Er beugte sich zu ihr und nahm ihr Gesicht sanft in beide Hände. WEITER? Sein Mund näherte sich langsam und vorsichtig ihren Lippen, als wollte er ihr jetzt doch noch eine letzte Chance geben, einen Rückzieher zu machen. Doch diesmal war es eindeutig nicht angebracht auszuweichen, fand Marie und drückte ihre Lippen erleichtert auf seine. Ein Kuss. Ein langer Kuss. Ein unheimlich schöner Kuss. SPEICHERN.
    »Ich hatte mich so gefreut, mit dieser Krimi-Recherche einen unauffälligen und doch stichhaltigen Grund für außerseminarliche Unternehmungen zu haben. Und dann haust du mir gleich bei unserem ersten richtigen Treffen wieder ab. Ich habe wohl alles gründlich vermasselt«, meinte Lutz wenig später und senkte verlegen den Kopf. »Würdest du überhaupt noch, wenigstens ein kleines bisschen, eine außeruniversitäre Beziehung mit mir in Erwägung ziehen?«

    Und Marie stellte zufrieden fest, dass er offensichtlich nicht immer und uneingeschränkt souverän und gelassen war. SPEICHERN. Das erleichterte es ihr erheblich, nun auch ihre Gefühle zu zeigen. Sie schlang ihre Arme fest um seinen Hals und antwortete ganz gegen ihre Art sofort und uneingeschränkt mit »Ja«.
    »Ich glaube, bei mir war es ähnlich, aber ich hatte in den letzten Wochen ein … sagen wir mal … Problem, auf das ich so fixiert war, dass ich kaum etwas anderes denken konnte. Und wenn hier jemand was vermasselt hat, dann bin das ja wohl ich. Ich war todunglücklich, als du am Mittwoch nicht beim Seminar warst, und habe danach tagelang fast nur neben dem Telefon gesessen.« Jetzt war es raus. Noch lange nicht alles zwar, doch ein Anfang war gemacht. SPEICHERN.
    Marie lehnte erleichtert ihren Kopf gegen Lutz’ Schulter und entspannte sich zum ersten Mal seit seinem Auftauchen wieder richtig.
    »Tja, das wirst du in den nächsten Tagen vermutlich noch ein paar Mal ertragen müssen«, grinste Lutz und küsste sie zärtlich auf die Stirn, »ich weiß nämlich nicht, wie lange meine Mutter noch zu bleiben gedenkt. Das hat doch noch ein bisschen Zeit, bis du sie kennenlernst, oder? Sonst muss ich mir gleich wieder unzählige Ratschläge aus ihrem schier unerschöpflichen Erfahrungsschatz anhören.«
    »Dann stell ich dir jetzt wenigstens mal Kasimir vor. Er gibt nämlich selten ungefragt Ratschläge«, beruhigte Marie ihn und fühlte sich langsam nicht mehr so ganz als Single.
    »Okay, diese Art der Familienzusammenführung ist mir zunächst auch erheblich lieber«, grinste Lutz sein
unwiderstehliches Grinsen und lehnte sich auf dem Sofa zurück.
    Kasimir wurde unsanft aus seinem Mittagsschläfchen gerissen und ins Wohnzimmer gelockt. Dort schnupperte er an der Hose und den Händen des Gastes und zeigte seine uneingeschränkte Zustimmung, indem er ihm ein paarmal um die Beine strich und sich anschließend, ohne Einspruch zu erheben, auf seinem Sessel ausgiebig putzte.
    »Na, das war ja eine überschwängliche Begrüßung.« Lutz war keineswegs enttäuscht. »Vielleicht findet dein Kasimir Ginas Parfum etwas gewöhnungsbedürftig.« Er zog Marie zu sich auf die Couch und nahm sie behutsam in den Arm. »Wenn ich ehrlich sein soll, interessiert mich dein Vierbeiner im Moment auch nur sehr peripher.« Seine Hände wanderten langsam zu den Knöpfen ihrer Bluse, doch das ging Marie nun doch etwas zu schnell. Gerade noch hatte sie mit ihrem ersten Kuss seit Langem zurechtkommen müssen, da sollte schon der nächste Schritt folgen? Im Umgang war Lutz Maibach offensichtlich lange nicht so umständlich wie in seiner Ausdrucksweise. SPEICHERN. Sie griff schnell nach seiner mit den Knöpfen
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