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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer
Autoren: Unbekannt
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sicherheitshalber den ersten Gang ein und zog die Handbremse an. Der Wagen ruckelte ein paar Zentimeter bergab, dann blieb er stehen. Squiers wartete noch einen Augenblick, aber als sich der Transporter nicht mehr von der Stelle rührte, stieg er aus und ging zurück ins Haus.
    »Lauter ging es wohl nicht, was?«, fuhr Potts ihn an, als er durch die Tür kam.
    »Lass uns lieber schnell machen. Ich trau den Bremsen nicht.«
    »Scheiße.«
    Potts ging rauf ins Schlafzimmer und zog die Decke vom Bett. Im Korridor breitete er sie vor der Toilettentür auf dem Fußboden aus. Squiers wollte das Mädchen holen, aber Potts schob ihn weg. Squiers blieb stehen und überließ sie Potts. Der zog die Spritze heraus und packte sie zu dem Rest des Bestecks ins Waschbecken. Er hob die Kleine von der Toilette, schleppte sie in die Diele und legte sie auf die Decke. Ihr war der Rock hochgerutscht, darunter war sie nackt. Potts zog ihr die Strumpfhose bis oben hoch.
    »Wozu soll das denn gut sein?«, fragte Squiers, der sich die Szene mit Kennermiene betrachtete.
    »Es soll keiner denken, wir hätten uns an ihr zu schaffen gemacht.« »Und was kümmert uns das?«
    Potts verzichtete auf eine Antwort. Er durfte gar nicht daran denken, dass man die Leiche fand und glaubte, irgendjemand hätte sich an ihr vergriffen. Das war genau der Dreck, auf den die Zeitungen und das Fernsehen so geil waren, und er wollte auf keinen Fall mit einer solchen Sauerei in Verbindung gebracht werden, auch wenn natürlich keiner wissen würde, wer er war. Als er das Mädchen ordentlich hergerichtet hatte, wickelte er es in die Decke wie eine Rolle Drops.
    »Und das Besteck?«, fragte Squiers.
    »Richie hat gesagt, wir sollen es für den Scheißkerl liegen lassen, als Andenken.«
    Sie packten die Decke an beiden Enden und wuchteten die Leiche die Treppe runter, aus dem Haus und bis zum Transporter. Als Squiers die Hand nach der Klinke der Ladetür ausstreckte, machte der Wagen einen kleinen Satz nach vorne. Und einen zweiten.
    Panisch ließ Squiers die Decke los. Dumpf schlug der Kopf des Mädchens auf der Erde auf. Der Transporter rollte los, Squiers tanzte neben ihm her und riss an der Tür. Bis es ihm endlich gelang reinzuspringen, hatte der Wagen richtig Fahrt aufgenommen. Squiers bremste, aber es tat sich nicht viel. Die Garage kam näher. Er trat das Bremspedal bis zum Bodenblech durch und zerrte mit beiden Händen am Lenkrad. Die Bremse knirschte hässlich, und Squiers dachte schon, sie hätte endgültig den Geist aufgegeben, aber dann kam der Transporter mit einem Quietschen wie von einem anhaltenden Güterzug zum Stehen, keinen halben Meter von der Stoßstange des Porsche entfernt, der in der Garage stand.
    Squiers sackte kurz über dem Lenkrad zusammen. Er stieg aus und sah nach oben, wo Potts mit offenem Mund neben dem Mädchen auf dem Boden hockte.
    Squiers kam den Berg wieder raufgeschnauft. »Echt übel, die Bremsen«, sagte er fröhlich, als ob er soeben aus einer Achterbahn gestiegen wäre.
    Darauf fiel Potts keine Erwiderung ein.
    Halb trugen, halb schleiften sie das Mädchen den Berg runter und verstauten es im Transporter. Kurz vor Ontario - Potts war es immer noch flau im Magen, und er rauchte seine x-te Beruhigungszigarette - sagte Squiers aus heiterem Himmel:
    »Na, wenigstens war ihr Arsch sauber.«
    Das Büro der Agentin lag am Wilshire Boulevard, im achten Stock eines Gebäudes, das dreißig Millionen Dollar gekostet hatte und trotzdem so aussah wie eine Kreuzung aus Kuckucksuhr und Forest-Lawn-Mausoleum. Es gehörte der größten und einflussreichsten Künstleragentur der Welt. Die Klimaanlage kämpfte bei dem vielen Glas auf verlorenem Posten, und die Fenster ließen sich nicht öffnen, damit niemand auf die Idee kam, sich in die Tiefe zu stürzen. Während die hohen Tiere einen unverbaubaren Pazifikblick genossen, hatte das Büro im achten Stock eine Aussicht auf East L. A. und eine Smogdecke, die bis nach Redlands reichte. Die Leute aus San Bernardino konnte man vermutlich bis hierher nach Luft japsen hören.
    »... geht es nicht um einen Gebrauchtwagenhändler aus Reseda, der seine Frau beim Rumvögeln fotografieren lassen will, und ich habe ausdrücklich darauf bestanden, dass man mir jemanden mit Taktgefühl schickt, keinen Clown, der null Ahnung vom Business hat und nicht
    checkt, wie man mit Filmgrößen dieses Kalibers umgeht, jemanden mit Einfühlungsvermögen ...«
    So schwallte sie nun schon seit einer Viertelstunde auf ihn
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