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DanDep-StaderVer

Titel: DanDep-StaderVer
Autoren: Unbekannt
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Senkel? Wir sitzen hier wie in einem Goldfischglas. Man kann uns bis runter nach Compton sehen.«
    Er ging zum Fenster und zog die schweren Vorhänge zu. »Jetzt kannst du Licht machen.«
    Sie sahen sich um.
    »Die reinste Müllkippe«, sagte Potts. »Da hat dieser Typ'ne Milliarde auf der hohen Kante, aber nicht für zehn Cent Geschmack. Da kriegt man ja als Einbrecher die Krise.«
    »Richie tickt aus, wenn wir was mitnehmen«, sagte Squiers. »Wir sollen nichts anrühren.«
    »Richie kann mich mal«, sagte Potts. »Außerdem ist hier sowieso nichts zu holen. Schau dir den Schrott doch bloß mal an. Meine Fresse.«
    Potts machte ein paar Türen auf. »Was hat er gesagt? Wo soll es sein?«
    »Oben, glaub ich.«
    Sie stapften nach oben. Hinter der ersten Tür ein Büro. Hinter der zweiten ein unaufgeräumtes großes Schlafzimmer. Potts öffnete die dritte Tür.
    Das Mädchen saß zusammengesunken auf der Toilette. Sechzehn, vielleicht siebzehn, sehr hübsch, lange braune Haare, gute Figur. Sie trug einen kurzen Schottenrock und eine bunte Strumpfhose, die ihr bis auf die Füße hing. In ihrem linken Oberschenkel steckte eine Spritze, das übrige Fixerbesteck lag neben ihr im Waschbecken.
    Potts und Squiers starrten sie an.
    »Süße Schnecke«, sagte Squiers nach einer Weile. »Ob sie wohl echt tot ist?« »Das will ich schwer hoffen«, sagte Potts. »Klasse Titten.«
    »Du bist eine perverse Sau. Hat dir das schon mal einer gesagt?« »Ich mein doch bloß, dass ich sie ficken würde. Wenn sie noch am Leben wäre.« Potts verzog angewidert das Gesicht. »Wo hast du den Fotoapparat?« Squiers holte eine billige kleine Touristenkamera heraus.
    »Wieso hat er uns eigentlich keine Digi mitgegeben?«, fragte er mit einem Blick auf den Apparat. »So ein Teil ist doch so was fürn Arsch.«
    »Weil er den scheiß Film haben will, darum.« »Okay, aber wieso muss es ein Film sein?«
    »Weil er uns nicht über den Weg traut, klar? Damit wir uns unterwegs keine Kopien machen können. Er will, dass wir ihm den Film in die Hand drücken.«
    »Ach so.«
    »Lässt du jetzt endlich die Kamera rüberwachsen oder was?« Potts knipste das Mädchen von allen Seiten und hielt nur hin und wieder inne, damit sich der Blitz wieder aufladen konnte.
    »Okay, dann hol du schon mal die Karre«, sagte er schließlich zu Squiers. »Fahr so nah wie möglich ans Haus ran. Ich hab keinen Bock, die Tussi den ganzen Berg runterzuschleppen.«
    »Und wieso holst du den Wagen nicht?«
    »Hauptsächlich, weil du ein perverses Arschloch bist und ich dich mit der Kleinen nicht alleine lassen will. Zufrieden?«
    Squiers sah ihn an. Er rührte sich nicht vom Fleck. Potts glaubte schon, dass er auf ihn losgehen wollte. Aber bei Squiers wusste man eben nie, was gerade in seinen Gehirnwindungen vor sich ging. Er hatte immer denselben glasigen Blick, als ob er einem durch die Pupille bis an die hintere Schädelwand gucken konnte. Potts wartete auf eine Bewegung, auf das leise Muskelzucken, mit dem sich ein Angriff ankündigte, denn in Squiers Augen würde er den ersten Schlag nie kommen sehen. Squiers war zwar ein Schwachkopf, aber einer, den man nicht ausrechnen konnte. Ihm war noch nicht mal zuzutrauen, dass er das machen würde, was in seinem eigenen Interesse war.
    Schließlich drehte sich Squiers aber doch um, zuckte nur einmal mit den Schultern und schob ab. Potts atmete tief durch und ging ins Schlafzimmer, um weitere Fotos zu schießen. Richie wollte ein paar »Bilder von der Location« haben, wie er es ausdrückte. Aufnahmen, mit denen sich das Haus eindeutig identifizieren ließ. Potts hatte für den mickrigen Möchtegernmafioso auch nicht mehr übrig als für Squiers, aber eins musste er ihm lassen: Der Kerl war mit allen Wassern gewaschen.
    Squiers hatte inzwischen schwer mit dem Transporter zu kämpfen. Die verfluchte Karre gehörte seinem Schwager, der ihm hoch und heilig versichert hatte, auf die Kiste sei Verlass. Wenn Squiers sich vorstellte, wie sich der kleine Pinscher jetzt über ihn ins Fäustchen lachte, schwor er sich, ihm gehörig die Hucke vollzuhauen, wenn er wieder zurück war, auch wenn seine Schwester einen Aufstand machte. Das Getriebe war scheiße; der erste Gang war zu klein, der zweite zu groß. Nach langem Hin- und Hergegurke fuhr Squiers den Wagen zum Schluss bis ganz vor die Garage, legte den Rückwärtsgang ein, gab Gas und heizte so schnell den Berg rauf, dass die Stoßstange übers Pflaster schleifte. Oben legte er
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