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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt
Autoren: Ma2
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exakt dieselbe Farbe hatte wie die Haarspitzen der Kleinen – nur dass er im Gegensatz zu ihr noch etwas Glanz an sich hatte. Mit einem Ruck drehte Jezza ihn um.
    »Schiebt gefälligst eure Ärsche hier rüber«, grummelte Shiela hinter ihm. »Hab’s euch ja gesagt!«
    Hinter der jungen Frau schoben sich zwei Gestalten durch die Eingangstür. Die erste war knapp zwei Meter groß, die zweite war wesentlich kleiner und schmächtiger. Der Stämmige der beiden trug eine aus der Form geratene Armeejacke, ein langer dünner Pferdeschwanz fiel ihm auf den Rücken, während sein Gesicht zur Hälfte von einem ungepflegten Bart verdeckt wurde.
    »Hallo, zu Hause ich bin, Schatzi!«, verkündete er und breitete die Arme weit aus.
    Der andere stieß ihn röchelnd ein Stück weiter in die Eingangshalle. »Hast du schon wieder einen fahren lassen?«
    »I’m a Furz-starter, a twisted Furz-starter!«, sang der Riese lachend.
    »Dein Hintern lässt meine Augen bluten, Alter!«
    »Mmmm … Maggi! Würzig und lecker, Tommo!«
    Der Mann namens Tommo schlug einen Haken und flüchtete an seinem Kumpel vorbei in die Empfangshalle. Er trug schmuddelige Jeans, sein braunes Haar fiel ihm in leichten Locken in die Stirn. »Mann, Miller, in deinen Eingeweiden verrottet doch ein Alien!«, prustete er. »Diese Fürze sind absolut nicht von dieser Welt!«
    »Herrgott noch mal, werdet endlich erwachsen!«, schimpfte Shiela genervt. »Wir hätten besser Howie und Dave mitnehmen sollen.«
    »Howie und Dave haben nicht so mächtige Werkzeuge«, entgegnete Tommo, hob eine Hand und bediente eine unsichtbare Bohrmaschine, während er mit Zunge und Zähnen das Bohrgeräusch imitierte.
    Miller trampelte weiter ins Haus hinein, spannte die Armmuskeln an und zog gleichzeitig den Bauch ein. »Und wir sind wahre Kraftpakete«, erklärte er. »Jezza braucht echte Männer, um den Schuppen hier in seine Einzelteile zu zerlegen.«
    »Bei der Macht von Grayskull!«, schrie Tommo und hielt ein unsichtbares Schwert in die Höhe.
    »Witzbolde«, bemerkte Shiela genervt.
    Noch bevor die junge Frau sie aufhalten konnte, packten Tommo und Miller sie an den Händen und zerrten sie zwischen sich hin und her.
    »Zu mir, zu dir, zu mir, zu dir!«, grölten sie vereint.
    »Verpisst euch!«, kreischte sie, was die beiden allerdings nur noch mehr anspornte.
    »Hey!«, schnauzte Jezza sie an. »Hier rein, alle – und zwar ein bisschen plötzlich!«
    Auf der Stelle hörten die Männer mit der Blödelei auf, während Shiela ihnen böse Blicke zuwarf.
    »Erbärmliche Loser!«, giftete sie die beiden an. Trotzdem lag ein Schmunzeln auf ihren Lippen, als sie ihnen den Rücken zukehrte und Jezza ins nächste Zimmer folgte.
    »Sie hat dich gemeint«, witzelte Miller und grinste Tommo schief an.
    Tommo drückte ihm die Zeigefinger gegen die Schläfen und machte wieder das Bohrgeräusch.
    Aus grauen Augen betrachtete die junge Frau den großen Empfangssalon. Erst konnte sie Jezza nirgends sehen. Die dünnen Lichtstrahlen, die durch die schlampig vernagelten Fenster fielen, zeichneten sich nur schwach gegen die tiefe Düsternis ab, die alles einhüllte. Abgesehen von einem Kartentisch und einem roten Ledersessel, der von schwarzem Mehltau überzogen war, schien der Raum vollkommen leer. Doch dann, als sich Shielas Augen den Lichtverhältnissen anpassten, entdeckte sie ihn. Er stand vor einem immensen Kamin und lehnte sich gegen das Sims, als wäre er der Herr des Hauses. In seinem Gesicht saß ein spöttisches Grinsen.
    »Hier kommt nie jemand her, Jezza«, äffte er ihre Worte von vergangener Nacht nach und nickte zur gegenüberliegenden Wand.
    Shiela drehte sich um und sah sich die verrottende Holzvertäfelung an. Sie war über und über vollgekritzelt und besprüht.
    »Müssen irgendwelche Kids gewesen sein«, sagte sie schulterzuckend.
    »Kleine Kinder, große Sorgen«, blaffte er sie an, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Kamin zuwandte und fast zärtlich darüberstrich.
    »Marmor«, erklärte er und ließ den Finger durch den klebrigen Staub auf der Oberfläche wandern. »Die Dinger muss man echt vorsichtig ausbauen. Das sollte uns ein stolzes Sümmchen einbringen – und wenn’s davon noch mehr gibt, sind wir fein raus.«
    Die junge Frau berührte die Graffiti an der Wand und las leise die abblätternden Wörter vor. »Suzi Quatro, The Sweet, Remember you’re a Womble, Mungo Jerry … Muss ganz schön lange her sein, dass irgendwelche Kids das gesprüht haben«, sagte
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