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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt
Autoren: Ma2
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Schäfchen, ihr seid wirklich leicht in Panik zu versetzen, was? Wahrscheinlich wart ihr drauf und dran, loszuschreien – und das alles aus Angst vor rein gar nichts. Sehr aufschlussreich.«
    »Du bist echt der letzte Trottel!«, fuhr Shiela ihn an.
    »Und du bist absolut berechenbar«, antwortete Jezza kalt. Er ignorierte ihren rebellischen, verletzten Ausdruck und fixierte stattdessen Miller, der vor ihm aufragte.
    Der große Mann blickte an ihm vorbei, auf die Wand. Doch dort in den Schatten gab es nichts zu sehen, außer dem Schimmelfleck.
    »Du stehst mir im Weg«, bemerkte Jezza trocken.
    Miller schüttelte sich. Was er auch zu sehen geglaubt hatte, es war fort. Lautstark trampelte er die Treppe hinunter und war froh, als seine Beine endlich aufhörten zu zittern. Mit wesentlich leichteren Schritten folgte ihm Jezza beinahe tänzelnd.
    »Ich hatte keine Angst«, meldete sich Tommo zu Wort. »Keinen Schimmer, was mit den anderen beiden heute los ist.«
    »Halt die Klappe, du langweiliger Klotz!«, befahl Jezza, ohne ihn eines Blickes zu würdigen.
    Shiela verzog das Gesicht. Manchmal fand sie ihn einfach abstoßend. Er schaffte es, Menschen wie Dreck zu behandeln, selbst die, die ihm am nächsten standen. Sie sah, wie Tommo zusammenzuckte, als hätte man ihn geschlagen, und wünschte, sie wäre weit, weit weg von diesem Leben, das sie selbst gewählt hatte. Warum nur ließen sie sich all das von Jezza gefallen? Warum kehrten sie immer wieder zu ihm zurück und bemühten sich um die Anerkennung dieser Kreatur? Was hatten sie davon?
    »Ich warte im Wagen«, verkündete sie und lief zurück ins Sonnenlicht, das durch die Tür fiel.
    Doch noch bevor sie die Veranda vor dem Haus erreicht hatte, hatte Jezza sie eingeholt. Er packte sie am Handgelenk und riss sie herum. Dann vergrub er die Hand in ihren Haaren, zog ihr Gesicht an seines und küsste sie ungestüm.
    Shiela wehrte sich und trat ihm gegen das Schienbein. »Verpiss dich!«, keifte sie ihn an.
    »Geh noch nicht«, sagte er und ließ sie los. »Komm mit – es gibt noch viel mehr zu sehen. Lass uns zu zweit auf Entdeckungstour gehen. Komm schon, Kleines.«
    Verdattert blinzelte sie. So hatte er sie schon lange nicht mehr geküsst.
    »Tommo, Miller!«, befahl er. »Ihr zwei durchforstet die restlichen Zimmer hier unten!«
    Die beiden Männer sahen sich unsicher an. Keiner von ihnen wollte noch länger an diesem Ort bleiben.
    Jezza schenkte ihnen einen unerbittlichen Blick. »Und zwar nur im Erdgeschoss, klar! Keiner, und das heißt: Keiner, geht nach oben. Habt ihr kapiert?«
    »Würde ich nicht mal gegen Bezahlung«, murrte Miller.
    »Na dann, auf ans Werk, meine Häschen!«, sagte Jezza mit einem Nicken auf die übrigen Türen.
    Tommo und Miller warfen Shiela einen letzten prüfenden Blick zu, um sicherzugehen, dass es ihr gut ging, dann widmeten sie sich einem der anderen Zimmer, die vom Gang abgingen. Hätten sie einen zweiten Blick in den ersten Raum getan, wäre ihnen aufgefallen, dass der rote Ledersessel nicht länger von Schimmel bedeckt war.
    »Nur du und ich, Liebes.« Jezza lächelte Shiela an.
    Sie wischte sich den Mund an ihrem Ärmel ab. »Was hast du gegessen?«, fragte sie und spuckte aus. »Schmeckt wie … Erde oder so. Nimm dir ’nen Kaugummi!«
    »Ja, ich bin eben ein erdiger Junge«, witzelte er und in seinen Augen blitzte es schelmisch. Dann überraschte er sie zum zweiten Mal, als er ihre Hand nahm, und zwar zärtlich, viel zärtlicher und behutsamer, als er es je getan hatte. »Hier entlang.« Damit führte er sie den Gang hinunter.
    »Mir gefällt es hier drin nicht«, protestierte sie. »Ich will raus in den Bus. Ich kann dort warten!«
    Aber er bestand darauf und seine Stimme war so verführerisch und überzeugend, dass sie, noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, vor einer Tür in der Holzverschalung unterhalb der Treppe stand. Schwungvoll zog Jezza sie auf.
    Im Raum dahinter war es pechschwarz und ein kalter, abgestandener Luftzug wehte Shiela ins Gesicht.
    »Was ist da drin?« Sie wich einen Schritt zurück.
    »Der Keller«, antwortete er.
    »Bevor ich da runtergehe, friert die Hölle zu! Selbst wenn wir Taschenlampen dabeihätten, würde ich’s nicht machen!«
    Jezza griff in die Dunkelheit und tastete nach dem altmodischen Plastikknauf, der an einer Kordel von der gewölbten Decke hing. Einen Augenblick später erleuchtete eine schwache Glühbirne eine Treppe, die nach unten führte.
    »Woher wusstest du von dem
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