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Damon Knights Collection 8

Damon Knights Collection 8

Titel: Damon Knights Collection 8
Autoren: Damon Knight
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war. Wissen Sie, Sarahs Asthma.“
    „Man muß wirklich vorsichtig sein. Habe immer Heuschnupfen gehabt, wenn der Herbst kam, konnte ich kaum atmen. Hab’ einen Allergie-Test machen lassen, und sie brachten das in Ordnung.“
    „Ja, wir haben das auch versucht. Haben fast alles versucht. Sie sollten sich mal unsere Steuererklärung von den letzten paar Jahren anschauen, liest sich wie ein Arzneimittelverzeichnis. Sarah hatte so viele Löcher in sich gepiekst bekommen, daß ihr Asthma direkt da hätte rausspringen müssen. Hat aber trotzdem den Anschein, als ob nichts davon genützt hätte.“
    „Wie geht’s Sarah? Habe sie eine ganze Weile nicht gesehen. Gewöhnlich rennt sie doch immer hier herum und hilft Ihnen, scheucht Sie in die Küche zurück, sagt Ihnen, daß Sie dieSchürze wechseln sollen und unterhält sich mit den Gästen. Heitert den Laden hier ganz schön auf.“
    Doug kippte die Tasse, um mit dem letzten Tropfen kalten Kaffees auch den Satz abzugießen.
    „Nicht viel los in der letzten Zeit. Der Junge, der bei mir arbeitet, ist einfach abgehauen vor drei, vier Monaten, und ich kam nie dazu, mich nach Hilfe umzuschauen, brauche sie nicht, besonders jetzt.“
    „Es geht ihr aber gut? Hält sich tapfer?“
    Doug stellte seine Tasse auf die Theke, klapperte sie gegen die Untertasse.
    „Ja, es geht ihr gut. Sie –“ Er stand auf und bewegte sich um die Theke. „Sie ist vor einer Weile gegangen. Um ein bißchen Ruhe zu haben.“ Er tauchte unter die Ladentheke und kam mit einer riesigen, rostfreien Stahlschüssel hoch.
    „Glaube, ich mache noch eine Kanne. Die hier steht ab. Ist sowieso besser, wenn man das Zeug regelmäßig benutzt, leichter und funktioniert besser, genauso, wie man ein Auto ausfährt, um es durchzuputzen …“
    Er begann, an dem Behälter herumzuhantieren, öffnete Ventile, ließ dunklen Kaffee in die Schüssel schwappen. Hoover beobachtete Dougs Abbild in dem schattenhaften Spiegel und ein verschwommeneres Bild von sich selbst, quer über dem glatten Kunststoff liegend.
    Also war auch Dougs Frau weggegangen, Sarah war gegangen, um etwas Ruhe zu haben … Hoover erinnerte sich an ein Lied, das er auf einer Fakultätsparty gehört hatte: Went to see my Sally Gray, Went to see my Sally Gray, Went to see my Sally Gray, Said my Sally’s gone away. Nur daß diesmal Sally Gray alle anderen mitgenommen hatte …
    Doug kicherte neben dem Behälter.
    „Sehen Sie, ich muß zwanzig Tassen machen, bloß um zwei Tassen für uns zu bekommen, ich meine, darunter tut’s dieses Monstrum hier nicht. Verlangen Sie fünfundvierzig Tassen von ihm, und er wird sie Ihnen in einer Minute hinstellen. Aber verlangen Sie zwei von ihm, nur zwei Täßchen Kaffee, und er wird seine Diemen in die Luft jagen oder die Dichtung oder sonst etwas.“ Er ließ den Behälter wieder klirren. „Schätze, Sie können zehn davon vertragen?“ Er fing an, das Filterpapier einzusetzen, faltete es zweimal halb, riß ein winziges Stück an einer Ecke ab. „Zur Hölle, es sind nicht mal genug Leute hier in der Stadt übriggeblieben, um zwanzig Tassen Kaffee zu trinken, selbst wenn ich sie umsonst hergäbe und sie vor Durst stürben, hier oder sonst irgendwo in der Umgebung.“
    Er drückte das Filterpapier in einen Trichter zwischen seinen Händen, stieg auf einen Stuhl, um es einzusetzen, kam dann herunter und füllte ein Glas mit Wasser und stellte es vor Hoover.
    „Hier, solange Sie warten.“
    „Ich muß sowieso bald gehen, Doug. Früher oder später muß ich ein bißchen schlafen.“
    Doug langte nach Hoovers Tasse und zog sie zu sich, starrte auf den Satz, der sich auf dem Boden sammelte. „Eine letzte Tasse.“
    „Also gut, noch eine.“
    Eine für den Weg …
    Doug beugte sich hinunter und spülte die Tasse, dann holte er eine andere vom Bord und stellte sie auf die Theke. Er schaute auf die saubere leere Tasse, während er dastand und seine Hände an seiner Schürze abwischte. Er zündete eine Zigarette an und nickte vor sich hin, und die glühende rote Spitze korrespondierte mit einer der zuckenden Neonreklamen hinter ihm an der Wand. Er legte das Päckchen auf die Theke und lächelte, weich.
    „Wissen Sie, man konnte richtig hier sitzen und zusehen, wie das Ganze geschah. Ich meine, zuerst saß da die übliche Gruppe, aber sie waren … nervös. Sprunghaft, wissen Sie. Sie waren irgendwie zerstreut, und dann und wann ist das Gespräch abgestorben, und diese Ruhe, als ob jeder auf etwas hören, auf etwas
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