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Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf

Titel: Dämonenkind 01 - Kind der Magie.pdf
Autoren: Jennifer Fallon
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Gaukelspiel?!«, brüllte Hochmeister Jenga Palin.
    »Es ist keine Gaukelei, sondern göttliches Wirken. Oberster Reichshüter, gestattet mir, Euch Dacendaran vorzustellen, den Gott der Diebe. Falls Ihr ihn höflich darum ersucht, mag es dahin kommen, er gibt Euch die Waffen wieder, aber bauen wollte ich darauf nicht.«
    Eindeutig traute Jenga nicht einmal dem eigenen Augenschein; Damin Wulfskling und die übrigen Hythrier dagegen gerieten anscheinend in regelrechte religiöse Verzückung. Vorerst war die Gefahr eines Gefechts abgewendet worden. Brakandaran schaute Glenanaran an. »Welche Frist bleibt uns?«
    »Leider ist die Gnadenfrist kurz.«
    »Lasst sie verrecken!«, kreischte Frohinia Tenragan. »Ich habe Euch gewarnt. Habe ich nicht stets betont, dass die Heiden noch immer ihre frevelhaften Machenschaften ausüben? Das sind die Folgen Eurer Verräterei, Jenga.«
    »Wer ist denn das Weibsbild?«, erkundigte sich Dacendaran.
    »Die Erste Schwester.«
    »Wahrhaftig?« Dacendaran schlenderte hinüber zu Frohinia Tenragan, die sofort - und zwar zur allgemeinen Erleichterung - ängstlich verstummte und die Augen, während der Gott sich ihr näherte, bang immer weiter aufsperrte.
    Brakandaran vergeudete an sie keinen weiteren Gedanken. Er kniete sich an R'shiels Seite. Unverwandt hielt Tarjanian sie umschlungen, so als könnte er verhindern, dass ihr das Leben entwich, nur indem er sie standhaft umklammerte. Unter der Einwirkung von Glenanarans Magie war ihr Zustand unverändert geblieben, doch vor dem Tod schützen konnten seine magischen Kräfte sie nicht. Er vermochte lediglich das Unabwendbare aufzuschieben.
    »Ob Cheltaran uns wohlgesonnen ist, wenn wir ihn zu kommen bitten?«, meinte Brakandaran zu dem Harshini-Magier.
    »Er stellt sich gewiss ein, wenn ich ihn rufe.«
    Ruckartig drehte Glenanaran den Kopf, als sich nahezu unverzüglich ein offenbar göttlicher Ankömmling einfand. Brakandaran blickte sich um und sah, dass jetzt auch die restlichen Menschen auf dem Gelände in einem Zustand der Zeitlosigkeit erstarrt waren, der ausschließlich ihn, Glenanaran und Dacendaran ausnahm. Aber es war Zegarnald, der sich einstellte; er überragte jeden, selbst die berittenen Hythrier, trug einen prunkvollen goldenen Brustpanzer und einen mit einem Federbusch gekrönten, silbernen Helm. Sein mit Karfunkeln besetztes Schwert übertraf in der Länge die Größe eines ausgewachsenen Menschen, und sein Schild schimmerte so gleißend, dass es die Augen schmerzte, ihn anzuschauen.
    »Zegarnald ...!«
    »Dein Auftrag lautete, uns den Dämonenspross zuzuführen, Brakandaran«, rügte der Kriegsgott. »War es zu viel verlangt, sie uns lebendig zu bringen?«
    Brakandaran richtete sich auf und hielt dem Blick der Gottheit kühn stand. »Du hast allzeit gewusst, wo sie war, Zegarnald. Nicht allein du, auch Dacendaran und Kalianah hatten davon Kenntnis. Ebenso wusste Maera Bescheid.« Der Fang Blauflossen-Arie fiel ihm ein, der ihn von der See zurück an Land gebracht hatte. »Geradeso muss Kaerlan eingeweiht gewesen sein. Gleiches gilt für Xaphista. Eigentlich habt ihr meines Beistands gar nicht bedurft. Wozu das alles?«
    »Keine Waffe ist für den Kampf bereit, solange sie nicht gehärtet worden ist.«
    »So also siehst du es?«
    »Das Dämonenkind soll es mit einem Gott aufnehmen, Brakandaran. Darum darf R'shiel keine Furcht kennen. Sie muss durchs Feuer der kämpferischen Bewährung gegangen sein, es wohlbehalten und gestärkt durchquert haben. Andernfalls kann sie nicht siegen.«
    »Die Tatsache, dass während dieser ›kämpferischen Bewährung‹ zufällig ein Krieg vom Zaum gebrochen worden ist, stört dich, vermute ich, wohl nicht im Geringsten?«
    Der Kriegsgott hob die Schultern. »Ich kann es nicht ändern, wenn die Umstände bisweilen zu meinem Vorteil gedeihen.«
    Angewidert schüttelte Brakandaran den Kopf und senkte den Blick wieder auf R'shiel. Möglicherweise mochte es für sie gnädiger sein, nicht am Leben zu bleiben. »Was hast du vor, Zegarnald?«
    »Vor dir brauche ich mich wahrlich nicht zu rechtfertigen.« Brakandaran maß den Gott mit einem erbitterten Blick. Um Zegarnalds Hochmut zu erdulden, war er nicht in der rechten Stimmung. »Allerdings bist du ... nützlich gewesen, darum will ich mich huldvoll zeigen. Ich bringe das Dämonenkind ins Sanktuarium. Dort wird Cheltaran sie heilen. Danach kann die Abhärtung ihren weiteren Verlauf nehmen.«
    »Ihren weiteren Verlauf?! Hat sie denn noch nicht genug
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