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Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen
Autoren: Michael Siefener
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Lautenbach, der den Leuchter hielt. Er sagte: "Entschuldigen Sie, aber meine Freundin will weg von hier. Sieht so aus, als hätten wir die Wette wegen ihrer Empfindlichkeit doch verloren."
    "Was ist denn los?", verwunderte sich Heinz.
    Susanne schluchzte: "Un... Ungeziefer. Ganz viel, es ist über mein Bett gekrochen, und über mich, und hat sich in meinem Haar verfangen. Es war furchtbar."
    "Na ja", wiegelte Lautenbach ab, "ein paar Kakerlaken oder so etwas. Kein Grund zur Aufregung."
    "Ich will aber weg hier! Das war nicht nur Ungeziefer!", kreischte Susanne.
    "Sie ist hysterisch; beachten Sie sie nicht."
    Dies fiel Heinz im Angesicht von Susannes halb offenstehender Bluse unter ihrer weiten Wolljacke schwer.
    "Wollen Sie in dieser Bekleidung nach draußen?" ,fragte er sie fürsorglich. Er wunderte sich, warum die beiden ihn überhaupt geweckt hatten. Inge schlief noch und bekam von dem Aufruhr nichts mit. Heinz beneidete sie.
    "Nur weg von hier; wie, ist egal", schluchzte sie und nestelte an ihrer Bluse.
    Lautenbach räusperte sich. "Wir belästigen Sie nur, weil... wir wollten Sie vor den Insekten warnen."
    Heinz schaute sich kurz um. "Danke, aber hier sind keine."
    "Ja, und... wir finden den Ausgang nicht mehr." ...
     
     
    ZWISCHENSPIEL
    Murphy saß müde in seinem Flugzeugsessel und hielt ein Glas Malt-Whiskey in seinen Fingern. Er dachte an sein schreckliches Erlebnis mit dem Taxifahrer. Offenbar handelte es sich um einen weiteren Versuch der Dämonen der Dämmerung, in der irdischen Sphäre Fuß zu fassen. Und nun hatten sie sich das alte Europa ausgesucht. Eine verdammt clevere Wahl, fand Murphy. Die Menschen dort wussten noch nichts von den schrecklichen Kämpfen, die um sie herum tobten. Sie waren so ahnungslos wie Neugeborene. Mit ihnen würden die Dämonen der Dämmerung leichtes Spiel haben, dachten sie.
    Doch die Mitglieder des Ordens vom Weißen Licht schliefen nicht. Es war ein Wettlauf mit der Zeit. Man hatte herausgefunden, wo die Turbulenzen in der Intersphäre aufgetreten waren, und damit war der Ort bestimmt. Offenbar waren diese Turbulenzen so gewaltig, dass bereits befürchtet wurde, es solle ein Tor geöffnet werden, das Myriaden von Zwischenwesen den Durchschlupf ermöglichte. Sie würden die Herrschaft der Dämonen der Dämmerung auf der Erde vorbereiten.
    Murphy hatte die exakten Längen- und Breitengrade dechiffriert; es musste nicht allzuweit von dieser Stadt sein, die sich "Karlsruhe" nannte, wie immer man diesen Zungenbrecher auch aussprechen mochte. Seinem Wörterbuch zufolge hieß es soviel wie "Charley´s rest". Die spinnen, die Europäer, dachte Murphy, als er gedankenverloren aus dem Fenster schaute - und neben sich eine Gestalt in der freien Luft jenseits der Scheibe schweben sah, deren Anblick ihn seinen geliebten Malt-Whiskey verschütten ließ.
     
     
    III.
    Nun war auch Inge erwacht. Heinz erklärte ihr, er werde den beiden den Weg hinaus zeigen, zog sich schnell etwas über und begab sich mit ihnen hinunter in das Erdgeschoss.
    Seltsam dort, wo sich noch vor wenigen Stunden die Haustür befunden hatte, war nun im gelben Kerzenschimmer nur mehr eine mit einer verschossenen Tapete beklebte Wand zu erkennen. Heinz schritt auf sie zu und untersuchte sie. Er fand weder einen Türknauf noch Scharniere. An verschiedenen Stellen drückte er gegen die unnachgiebige Wand. Nichts bewegte sich.
    "Seltsam", sagte Heinz und betrat unter Kopfschütteln das der Wand am nächsten liegende Zimmer. Es war jenes, in dem sie gemeinsam den Abend verbracht hatten. Kalt war es hier, schneidend kalt.
    "Vielleicht kann man durch das Fenster klettern", schlug Heinz vor und öffnete es. Draußen war Schwärze, undurchdringlich, den Kerzenschein aufsaugend. Sicherlich, es war Neumond, aber diese schreckliche Finsternis...
    Lautenbach hatte wohl sein Zögern bemerkt und fragte mit heiserer Stimme, was los sei. Heinz bedeutete ihm stumm, aus dem Fenster zu schauen. Lautenbach konnte einen kurzen Laut der Verwunderung nicht unterdrücken. Er streckte die Hand aus dem geöffneten Fenster - das Dunkel schluckte sie; sie schien verschwunden, ja Lautenbach beteuerte sogar flüsternd, er könne sie nicht einmal mehr fühlen.
    Wie paralysiert stand er vor dem Fenster, mit ausgestrecktem Arm, der kurz hinter dem Ellbogen endete, als sei er dort abgeschnitten worden. Er zog seinen Arm langsam zurück - bis seine Hand aus der Finsternis auftauchte - unverletzt.
    "Irgendwelche Tricks", murmelte er. Seine Stimme
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