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Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Haus der Dämonen
Autoren: Michael Siefener
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und seine Frau vor. "Angenehm, Röske". Sehr angenehm, dachte Heinz ein wenig lüstern.
    Nachdem sich jeder eine Sitzgelegenheit zum Feuer gezogen hatte und der rötliche Schein schattenhaftes Flackern auf die Gesichter zu werfen begonnen hatte, stellte sich der Mann als ein gewisser Alexander Lautenbach vor. Er holte mehrere Flaschen Rotwein aus einer dunklen Ecke des Zimmers, goss Heinz und Inge zwei große Gläser voll und sagte: "Sie kommen in einer merkwürdigen Nacht. Aber dazu muss ich etwas ausholen. Dieses Haus gehört uns nicht. Ein Freund von uns hat es kürzlich geerbt. Am letzten Wochenende hatte er deswegen ein Fest gegeben. Irgendwann, als wir alle schon nicht mehr ganz nüchtern waren, kam die Rede auf dieses Haus, und unser Freund sagte, es besitze einen schlechten Ruf. Es sei - kurz gesagt - ein Spukhaus. Natürlich haben wir da unsere Witze gerissen, vor allem über die leichtgläubige Landbevölkerung, doch irgendwann am Abend gestand unser Freund, dass auch ihm das Haus nicht geheuer sei. Es habe einer seiner Tanten gehört, an die er keine gute Erinnerung besitzt. Sie muss eine böse alte Frau gewesen sein. Ich fürchte, ich habe am lautesten über die ganze Geschichte gelacht, und deshalb schlug er mir eine Wette vor. Ich sollte allein mit Susanne eine Nacht in diesem Haus verbringen, ohne mit der Außenwelt in Kontakt treten zu können. Das Telefon ist schon lange abgeklemmt, und auch Strom gibt es hier nicht mehr. Wir waren alle ziemlich betrunken, und so kam die Wette zustande. Und heute ist somit die Nacht der Nächte. Sie sehen, Sie haben Glück im Unglück, denn für gewöhnlich hätten Sie hier niemanden angetroffen. Am vergangenen Nachmittag hat uns der glückliche Erbe mit einem ausreichenden Vorrat an Kerzen, Brennholz und einigen guten Häppchen versorgt und wird uns morgen Vormittag zusammen mit ein paar weiteren Freunden wieder abholen, die als Zeugen dienen sollen. Falls wir dann noch in so guter Verfassung sein sollten wie jetzt, winkt uns ein Luxus-Wochenende auf seine Kosten. Das könnte sich lohnen, nicht wahr?"
    "Und - haben Sie schon einen Geist gesehen?", fragte Inge diesen Lautenbach schmunzelnd.
    "Leider nicht", entgegnete er, lächelte zurück und entblößte ein grellweißes, erstaunlich ebenmäßiges Gebiss. "Aber wir haben schon ein paar versteckte Mikrofone, Lautsprecher und ein batteriebetriebenes altes Tonbandgerät gefunden, mit dem man uns offenbar Angst einjagen wollte. Na, da müssen sie aber schon früher aufstehen!", lachte Lautenbach.
    Heinz mochte ihn ganz und gar nicht. Diese Selbstsicherheit, diese Arroganz. Und auch lag etwas Unheimliches um ihn. Inge indes schien interessiert an ihm; sie lauschte aufmerksam seinen Worten. Welch eine dumme, kindische Wette, dachte Heinz. Gerade das Rechte für Müßiggänger. Wie mochte ein solcher Gockel nur an eine so bezaubernde Geliebte gekommen sein? Sie redete wenigstens nicht dauernd und gab keine Dummheiten von sich. Sie mochte vielleicht 27 sein, ein reizvolles Alter... Heinz starrte auf den weiten Ausschnitt ihrer Bluse, der einiges preisgab und noch mehr verhieß. Dann schweifte sein Blick ab und begegnete dem seiner Frau.
    Lautenbach dozierte weiter: "Wir haben das Gebäude vom Keller bis zum Speicher abgesucht und garantiert von Gespenstern gesäubert." Er grinste so breit, dass es Heinz kalt über den Rücken lief. "Ein schönes Haus im übrigen! Hier unten gibt es noch einen zweiten Aufenthaltsraum, am Ende des Flurs eine Küche mit einem Zugang zum Keller, und hinter der Küche einen schmalen Wintergarten."
    "Alle Blumen dort sind vertrocknet. Eine Schande", warf Susanne ein.
    "Ja, ja," fuhr Lautenbach ungeduldig fort, "und oben gibt es drei Gästezimmer. Alle Betten sind noch bezogen, aber sie riechen etwas muffig. Ein Zimmer haben wir uns schon reserviert; Sie können zwischen den beiden übrigen wählen."
    Als ob ihm das Haus gehört, dachte Heinz, welch ein ekelhafter, ungerechtfertigter Besitzerstolz. Er sagte: "Es scheint also keine andere Möglichkeit zu geben; wir müssen über Nacht hier bleiben." Und er ging in die Offensive: "Sie müssen wissen, ich bin Richter, und ich habe morgen früh eine äußerst wichtige Sitzung."
    Susanne schaute ihn an. Lag da nicht Ehrfurcht, zumindest aber Hochachtung in ihrem Blick? Ja, er war eben ein wichtiger Mann, viel bedeutender als dieser großspurige Lautenbach, der nun wieder das Wort ergriff: "Tut mir leid, Herr Röske, aber diesen Termin werden Sie wohl
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