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Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)

Titel: Darkyn: Für die Ewigkeit (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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1
    Travis Rayford bekam einen Ständer, als er den Jungen aus dem Nachtclub kommen sah.
    Obwohl der Kleine zu verbergen versuchte, wie schmächtig er unter seiner metallisch-braunen Bomberjacke war, verriet ihn die enge Lederhose – lange Glieder mit wenig Fleisch dran. Er trug sein Haar, das dunkler war als seine vermeintlichen Biker-Klamotten, kurz, hatte ausdrucksvolle Augen und volle Lippen. Solche Lippen, das wusste Travis, legten sich wie ein Dichtungsring um alles, an dem sie saugten.
    Ein schwuler kleiner Scheißer, der versucht, den harten Typen zu spielen . Travis griff nach unten, um sich die Eier zurechtzurücken. »Wer ist er?«
    »Ich weiß nicht, wie er heißt, aber ich habe ihn hier schon öfter gesehen«, erklärte Glen Garunchek, den alle wegen seiner Liebe zu Nirvana und seines Hasses auf das Wäschewaschen Grunge nannten. Sein linkes Bein zuckte auf und ab und ließ in dem Riss seiner dreckigen Jeans ein knochiges Knie aufblitzen. »Er arbeitet in diesem Castle-Dingens an der Sechsundvierzigsten. Du weißt schon, da, wo ich immer mit Cheryl hingehen muss.«
    Es donnerte hässlich und drohend über ihnen.
    »Redest du vom Burger Castle?« Auf der Rückbank von Travis’ Dodge blickte Dexter Morris mürrisch von seinem Nintendo DS auf. »Geil. So viele Pommes, wie wir essen können. Lass uns hinfahr’n, Trav.«
    »Ich meinte das Castle «, widersprach Grunge. Er drehte sich halb zu ihm um und sah ihn wütend an. »Drüben hinter der Interstate Vier, in dem Wald beim Lost Lake. Du weißt schon, wo die Leute sich so komisch anziehen, auf Pferden reiten und diese König-Arthur-Scheiße spielen.«
    Dex sah aus dem Seitenfenster, um den Jungen zu beobachten, der jetzt auf sie zukam. Regen trommelte auf die Scheibe. »Dann ist der Typ also irgend so ein Herr der Ringe -Freak.« Er drehte sich wieder um und blies angewidert die Luft gegen seine Stirn. »Was soll’s, Mann.«
    Travis sah auf die Uhr. Noch drei Stunden bis Sonnenaufgang, und wenn er bis dahin nicht ein paar Hunderter auftrieb, damit er seine ausstehende Miete bezahlen konnte, würde er nächsten Monat in Dex’ Trailer auf der Couch schlafen müssen. So sehr er auch versucht war, den Jungen in seinen hübschen kleinen Arsch zu ficken, er brauchte eine bessere Ausbeute als einen kleinen Schwächling mit Ich-blas-dir-einen-Lippen.
    »Dex hat recht«, sagte er schließlich. »Er hat bestimmt kein Geld dabei.«
    »Rüscht sich aber auf, als hätte er Kohle, oder nicht? Diese Ledersachen sind nicht billig. Außerdem weiß ich, dass er an mehr rankommen kann.« Grunge klang jetzt hoffnungsvoller. »Wir müssen uns ihn nur schnappen und ihn dazu zwingen, uns da reinzulassen. Er hat die verdammten Schlüssel zu dem Castle-Laden, Mann. Letztes Mal, als ich mit Cheryl da war, sind wir gegangen, kurz bevor die dichtgemacht haben, und da habe ich gesehen, wie er den Kassenraum abgeschlossen hat.«
    »Und was willst du den Bullen sagen, wenn sie uns beim Einbruch in eine der Sehenswürdigkeiten hier erwischen, Spacko?« Dex hob das Bein und trat gegen die Lehne des Sitzes. Er änderte seine Stimme in eine Falsett-Version von Grunges. »Guten Abend, Officer. Hier sind meine Eier. Auf welche Art darf ich Ihnen in den nächsten zwanzig Jahren den Schwanz lutschen?«
    Das leichte Tröpfeln draußen wurde zu einem heftigen Regen, während sich Travis’ Nackenmuskeln anspannten und seine Erektion nachließ. Seit sie diesen Schwulen in Daytona fertiggemacht hatten, übertrieb Dex es. Gerade war er über die Zu-Weit-Marke getreten.
    »So ’ne Schwulette wie du weiß doch schon wie.« Grunge wischte sich mit dem Unterarm einen Rest Bierschaum und Schweiß von der Unterlippe. »Trav, dieses Castle macht nächste Woche für einen ganzen Monat dicht. Wenn wir da was holen wollen, dann müssen wir es jetzt machen.«
    »Es regnet, Mann.« Travis trank den Rest aus seiner Budweiser-Flasche. »Bist du sicher?«
    »Komm schon. Wegen ein bisschen Kleingeld will ich nicht nass werden«, meinte Dex.
    Warren Ames kicherte. Er war der jüngste der vier und zog abwechselnd an seiner Zigarette oder knibbelte an einer Warze, der Patin für seinen Spitznamen. »Schätze, Dex hat Angst vor dieser Tunte. Hat Angst, sich zu verlieben.«
    »Lutsch mir den Schwanz, Wart«, fuhr Dex ihn an.
    »Fresse halten jetzt – er kommt.« Travis sah den großen, dünnen Jungen an ihrem Dodge Charger vorbeigehen, zum Nachtclub zurückblicken und dann auf seine Armbanduhr blicken. Er achtete
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