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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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nachdenkliche Mine des Kriegers.
    „Ich wollte ihn töten“, sagte er nach ewigen Sekunden. „Meine Hände...“, er hob beide Arme, „...hatten sich bereits um seinen Hals gelegt... aber er war überlegen. Brach mir das Bein – und als ich schon dachte, ich würde endlich meinen Ahnen gegenübertreten, schenkte er mir doch das Leben.“
    „Der Arsch hat dich benutzt, und nun ist er an einem Punkt angelangt, wo das eigentliche Ziel – die Kontrolle über alles und jeden, in greifbare Nähe gerückt ist...“
    „Ein geeintes Land.“
    „Teufel in Menschengestalt. Er will sich über alles irdische Leben stellen und ist mittlerweile mehr Dämon, als Mensch! Für den Bastard gibt es nur einen Weg und das ist der seine...“
    „Was wäre die Alternative?“, gebot der Krieger ihm Einhalt. „Die Wolfsbrut... ist eingefallen... Sie ist unaufhaltsam und wird schon bald die äußeren Palastringe überwunden haben. Wir würden eine Hölle, gegen die andere eintauschen.“
    „Nicht, wenn wir zusammenarbeiten. Dieses Reich ist dem Untergang geweiht, aber diese Welt...“
    Der verhangene Blick löste sich, vertrieb den grauen Morgen und offenbarte eine lange verhüllte Glut. „Saqur beherrscht Kräfte, derer ein Mensch schutzlos ausgeliefert ist.“
    David ließ von seinen Fingerkuppen einige Blitze hoch zucken. „Nur das richtige Timing“, schnarrte er und sah noch im gleichen Augenblick das Gitter zurückgleiten.

    *

    Während vor den Hallen des Palastes erste Kehlen zerrissen wurden, vollführten Saqurs Diener letzte Handgriffe, vollendeten die ihnen aufgegebene Tätigkeit und warteten angespannt auf seine Reaktion.
    Er lächelte. Zeigte zu dem Angeketteten und befahl ihnen, seine Kleidungsfetzen zu entsorgen. Der schwarzhaarige Fremde, dessen Haut an die eines Drachen erinnerte, hob leicht den Kopf. Seine schwarzen Augen schienen eingefallen, tiefe Seen in deren Gewässer kein Leben ward.
    „Freu dich“, sagte Saqur, „schon bald wird sich dein Schicksal endlich erfüllt haben. Dein von den Knochen geschältes Fleisch, wird zu dem, was immer vorherbestimmt war.“
    Das fiepende Klirren einer wolfsgroßen Ratte erinnerte den Hüter an die Zeit vor seinem wahren Leben. Ein dreckiger Kerker, Brutstätte der Ratten... und im Verborgenen ihre Königin. Sie hockte unweit eines dolchartigen Reliefs, starrte ihn aus ihren menschlichen, roten Augen an und zuckte dabei nervös mit dem nackten Schwanz.
    „So fügt sich alles zusammen“, sagte er mit einer Stimme, einem Menschen so fremd, dass einer der Diener ängstlich zurückwich. Angst... der 13. Zyklus. Der letzte Zyklus. Seine Knochen und inneren Organe schienen zu vibrieren. Nicht mehr fern. Er spürte es, wagte kaum zu atmen. Lauschte der Stimme des Mächtigen und fieberte voller Inbrunst dem letzten Akt entgegen. Der schwarze Mann. ER wird dich töten. Der Hüter verschloss die Lider, schmeckte den kupfernen Geschmack des, seine Kehle, hochschießenden Blutes. Der schwarze Mann war tot, aber kurz vor seinem Ableben hatte er etwas mit ihm gemacht. Einen Riegel entfernt. Alte Bilder kamen hoch. Ein Krankenhaus, der Tätowierte – das Buch. Erschaffen aus seinem Fleisch würde es auf ewig den Herrschaftsanschluss des Mächtigen garantieren.
    „Nicht mehr fern“, stöhnte er einer krankhaften Ekstase nahe.
    Die Diener, sie verschwanden, ließen die drei Kreaturen der Nacht alleine zurück. Dämonen, die eines gemeinsam hatten. Einen menschlichen Kern. Verborgen in den tiefsten Abgründen, nagend an den Gebeinen ihrer Seelen. Einem Licht gleich, bäumte sich einer der Geister ein letztes Mal auf, bereitete sich auf das drohende Ende vor und wartete nur mehr auf den Moment des Erwachens. Das Ende war nahe...

    *

    Mit dem Nachgeben des Tores, dem damit in Verbindung stehenden Knacken und Splittern des Holzes, löste sich auch so manches Löwenherz in Nebel auf. Soldaten, darunter viele altgediente, warfen beim Anblick der tosenden Woge aus geifernden Monstern ihre Waffen in den Staub, flohen - suchten in den dunkelsten Ecken Zuflucht und wurden doch aufgespürt. Ihrer Feigheit zum Trotz, schrien sie wie die Kinder und Mütter, die sie eigentlich hätten beschützen sollen.
    Einige wenige suchten die Konfrontation. Griffen an, kämpften, gaben ihrem Hass ein Ventil. Schwarzes Blut, kreischende Mäuler. Verhärtete Gesichter, in denen sich das matte Mondlicht widerspiegelte. Die Schwerter trafen immer. Es gab keine freie Zone, überall nur pelzige, nach Verwesung
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