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Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen

Titel: Dämonenjäger Murphy - Dreizehn Zyklen
Autoren: D.H. Barclay
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begonnen ihm die Haut von den Knochen zu schälen... Der Mann, der einem Menschen äußerlich noch am ähnlichsten kam, schrie einen Befehl, hetzte seinen Wachhund auf den wie betäubt da stehenden Dämonenjäger.
    David sah die Schäferhundgroße Kreatur wie einen Pfeil auf sich zu schellen. Er wusste um ihre Zukunft, ihren Tod und fand es an der Zeit, dass Schicksal der alten Hexe mit einem Auffächern seiner Macht zu beschleunigen. Er klatschte in die Hände, spürte ein Aufkeimen von Hitze und stieß sie mit einem lauten Schrei von sich. Das gebündelte Feuer schoss wie ein von Hephaistos erschaffenes Wunder auf den Gegner zu und hüllte die Menschenratte wie eine siedende Blase aus Feuer ein. Ihre fiependen Kreischlaute, wurden eins mit der Ewigkeit und fegten in einer Hölle aus rotem Feuer steil die Decke empor.
    „Ein Fehler“, kommentierte der in Samt Gekleidete. Er jonglierte die gebogene Klinge und rammte sie ohne Vorwarnung in die Schulter des Gekreuzigten. York kreischte auf. Zwischen Ober- und Unterkiefer war genügend Platz für eine Bowlingkugel.
    David befand sich bereits im Losstürmen, als er innehielt. Einfach drauflos schien im Anbetracht der Umstände eher töricht, ja fast tödlich.
    Der Samtgekleidete, mit dem Gesicht eines Zwanzigjährigen, lachte laut auf. „Ihr zögert?“ Seine arglistigen Augen hefteten sich auf Davids blass gewordene Gestalt, schienen seine Seele zu durchforsten. „Ich hätte mehr erwartet.“
    David zeigte zu dem verbeulten Tor. „Noch etwas mehr“, höhnte er, „und der Schuppen würde nicht mehr stehen. Das mit deiner Mutter tut mir übrigens leid.“ Er zeigte auf den übriggebliebenen Brandfleck. „Aber ich sag mir, besser heute, als in ein paar Jahrtausenden.“
    „Ihre Anwesenheit war ohnehin nicht mehr erforderlich. Wenngleich ich mir vorstellen kann, dass sie es bereits ahnte.“
„Wie herzerweichend...“ Er bekam die Veränderung nur am Rand mit. Die Klinge, durchfuhr es ihn. David warf sich zu Boden, glaubte ein Zischen zu hören, dann ein sirrender Aufschlag. Als er es sah, dankte er allem was ihm einst heilig war. Nur wenige Handbreit entfernt vibrierte der Knauf der Klinge, die wenige Sekunden zuvor noch aus Yorks Schulter geragt hatte. Ein kurzes Zögern seinerseits und der Fall wäre erledigt gewesen. Er rappelte sich hoch, blickte zu dem arroganten Antlitz seines Gegners und spie angewidert aus. „Soviel zu Fairplay“, murmelte David.
    „Schnelle Reflexe werden Euch nicht viel nützen.“ Saqurs Fingerspitzen zuckten. Eine kaum wahrnehmbare Geste, die Murphy in höchste Alarmbereitschaft versetzte.
    Ein Kratzen. Er wirbelte herum. Der Dolch wand sich wie eine Schlange aus der Wand, vollführte eine 180 Grad Drehung und befand sich bereits wieder im Begriff, ihn aufs Korn zu nehmen. David atmete tief ein, konzentrierte sich auf das Material, die Beschaffenheit des Stahls, und kehrte sie um. Die Klinge stoppte, stand im freien Raum. „De Ferrias...“ Der Stahl färbte sich rot, warf Blasen auf... „Terest!“ – und klatschte, als deformierte Masse zu Boden.
    David machte einen befreiten Seufzer. Sein Gegner kämpfte mit unfairen Mitteln. Nichts Ungewohntes... und doch hätte er mehr erwartet. „Taschenspielertricks? Und das von jemandem, den man auch den Mächtigen nennt...“ Er verzog die Mundwinkel, stichelte beabsichtigt und wartete angespannt auf die Reaktion.
    Das Gesicht des Samtgekleideten blieb unverändert. Keine Regung, keine Emotionen. Im Hintergrund die klagenden Laute des Gekreuzigten. Saqur führte die Fingerspitzen seiner beiden Hände aneinander, setzte einen grübelnde Mine auf und blickte dabei abwechselnd zu den beiden Männern. „Aus welchen Gründen sträubst du dich gegen meinen Traum?“, fragte er schließlich. Seine Augen gingen ins Leere, sahen ihn nicht direkt an.
    „Der Traum eines Einzelnen“, antwortete David, „sollte nicht auf den Trümmern einer ganzen Welt errichtet werden.“
    Saqur schnaubte angesäuselt aus. „Ein Poet also...“
    „Viel mehr Realist.“
    „Dann wäre Euch eine Welt der Wölfe lieber?“
    „Eine Welt der Menschen würde ich vorziehen.“ Er bemerkte das Aufblitzen in seinen Augen. „Natürlich auch regiert von Menschen, versteht sich.“
    „Und was“, begann Saqur, „wenn man über das Menschsein hinausgewachsen ist? Keine Schwächen, nur Erhabenheit.“
    „Du bis ebenso wenig ein Gott wie dieser wandelnde Flohteppich, der zur Zeit deine Leute ausweidet. Ich würde den
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