Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger
Autoren: Timothy Carter
Vom Netzwerk:
als er Chanteuse und ihre Mutter entdeckte. Die Dämonen hatten also noch nicht herausgefunden, dass Miss Sloam ein Troll war.
    »Auf geht’s!« Vincent nahm gleich zwei Spraydosen in die Hände. »Helfen wir Nod und Clara.« Er rannte auf das Firmengebäude zu und schwenkte dabei die über den Kopf erhobenen Arme.
    Big Tom lief nichtsahnend hinter ihm her und ahmte alles getreulich nach. »Was hast du vor?«, fragte er, als er Vincent eingeholt hatte.
    »Ich will die Feen auf uns aufmerksam machen«, erwiderte Vincent. »Sie sollen auf uns zufliegen.«
    »Aha. Und wieso?«
    »Das zeige ich dir gleich«, sagte Vincent, denn Clara schwirrte soeben heran, fünf Dämonen dicht auf den Fersen.
    »Halte dich bereit«, sagte Vincent und hob die Spraydosen in die Höhe.
    »Ach so, alles klar.« Big Tom zückte ebenfalls eine Spraydose. »Wir sind der Köder und locken sie in die Falle.«
    »Da kommen sie«, sagte Vincent, als Clara an ihnen vorbeizischte. »Feuer frei!«
    Die beiden Freunde sprühten den Dämonen den tödli chen Nebel entgegen. Zwei von ihnen bekamen eine vol le Ladung in den Mund, die beiden anderen erwischte es an Armen und Flügeln. Der fünfte flog geduckt unter dem Spraynebel hindurch und rammte dabei frontal Vincents Brustkorb.
    Das Letzte, was der Junge dachte, bevor alles um ihn herum schwarz wurde, war: »Nicht schon wieder.«
     
    Vincent stand in einem mit Leim gefüllten Fass. In weiter Ferne spannte sich eine Ziellinie, die er verzweifelt zu erreichen versuchte. Er kämpfte wie ein Löwe, wandte all seine Kraft auf, um die Beine zu bewegen, doch vergebens. Er saß fest.
    »Okay, das muss ich dir jetzt nicht erst haarklein erklären?«
    Vincent blickte sich um. Über dem Leimfass schwebte eine ihm bekannte Gestalt. »Grimbowl!«, rief er. »Du lebst!«
    »Da muss ich dich leider enttäuschen«, sagte der Elf.
    »Das hier ist meine letzte Astralreise, Kleiner. Die Dämonen haben mich nun doch erwischt, genau wie alle anderen.«
    »O nein«, sagte Vincent. »Alle Elfen? Das tut mir wirklich leid.«
    »Ach was, alles halb so wild.« Grimbowl nahm Vincents Hand. »Die anderen sind schon unterwegs zum großen Baumdorf im Himmel, aber ich bin noch ein bisschen geblieben, falls jemand rein zufällig bewusstlos geschlagen werden sollte. Ich hätte mir denken können, dass es dich erwischt.«
    »Na, hör mal!«
    »Die Zeit ist knapp«, sagte Grimbowl und zog Vincent an der Hand. »Verschwinden wir aus diesem Traum, da mit ich dir zeigen kann, wie du die Welt rettest.«
    Dem Jungen fiel es schwer, sich mit dem Tod seines Freundes abzufinden. Er hatte Angst, der Elf könnte für immer verschwinden, sobald er ihn losließ. Daher umklammerte er dessen Astralhand so fest er konnte.
    »Mach nicht so ein Gesicht«, sagte Grimbowl mahnend. »Allzu heftige Gefühle befördern dich wieder in deinen Körper zurück, weißt du noch? Ich brauche dich hier draußen.«
    »Schon klar«, sagte Vincent, während sie über seinem schlafenden Körper schwebten, den Big Tom gerade zu wecken versuchte. »Es ist bloß …«
    »Du kannst später um mich trauern«, gab Grimbowl zurück. »Wie du weißt, kann niemand die Portale finden, weil sie mittels magischer Kraftfelder abgeschirmt sind. Rennik hat uns erklärt, wie wir diese Kraftfelder lahmlegen.«
    »Wie denn?«
    »Kraftfelder dieser Größenordnung können nur durch eine ebenso mächtige magische Quelle aufgebaut werden«, erklärte der Elf. »Zu meiner Zeit hätten wir es ohne fremde Hilfe geschafft, aber wer weiß, wie sie das heutzutage anstellen.«
    »Was meinst du genau?«, hakte Vincent nach.
    »Man muss das Zentrum des Kraftfeldes vernichten«, sagte Grimbowl. »Und das ist bei weitem nicht alles. Zuerst muss man das Kraftfeld in Astralgestalt durchfliegen und dabei das Portal berühren. Anschließend zerstört man die Quelle des Kraftfeldes. Dadurch wird der Bann in sein Gegenteil verkehrt, und der Ruf ist mächtiger denn je zu hören. Alles klar?«
    »Kraftfeld durchfliegen, Portal berühren, Quelle vernichten«, wiederholte Vincent. »Alles klar. Hey! Du bist doch schon in Astralgestalt. Warum …«
    »Ich habe keine Silberschnur«, erklärte Grimbowl. »Mein Körper existiert nicht mehr, schon vergessen? Deine Schnur hingegen verknüpft Portal und Kraftquelle miteinander. Entschuldige, das hätte ich vielleicht zuerst erwähnen sollen.«
    »Schon gut.«
    »Eines muss ich dir zum Schluss noch sagen.« Damit schwebte Grimbowl dicht an Vincents Astralkörper und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher