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Daemonenhunger

Daemonenhunger

Titel: Daemonenhunger
Autoren: Timothy Carter
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dass sich postepochale Wesen an Bord befinden. Kurz vor der Epochenwende sind die Biester vor Hunger fast verrückt.«
    Unmittelbar darauf ertönte ein lauter Knall, gefolgt von einem zweiten und dritten. Der Helikopterpilot hatte die Dämonen unter Beschuss genommen, das Ziel jedoch verpasst und stattdessen das Konzerngebäude getroffen.
    »Oh, das ist aber nicht gut«, sagte der Pilot.
    »Die Zeit ist reif. Knöpfen wir uns die Dämonen vor«, sagte Nod entschlossen und schälte sich aus der Schürzentasche.
    »Lass das«, warnte Vincent. »Sie können dich sonst wittern.«
    »Sollen sie doch«, erwiderte Nod forsch. »Das lenkt sie von den anderen ab. Ich bin bereit. Du auch, Clara?« Er griff nach einer Spraydose. Sie war so groß, dass er sie nur mit Mühe festhalten konnte. Dann tastete er nach dem Sprühknopf.
    »Ich bin direkt hinter dir«, sagte seine Gefährtin und packte ebenfalls eine Dose. »Lasst uns raus.«
    Vincent öffnete die Tür, und die beiden Feen flogen davon. Keine Minute zu früh: Einige Dämonen, die Nod gewittert haben mussten, hielten bereits auf den Hubschrauber zu. Nod und Clara empfingen sie mit einer ordentlichen Ladung Insektenvertilgungsmittel und wichen dann rasch zurück, um den spitzen Zähnen der Angreifer zu entkommen.
    Zuerst tat sich nicht viel. Die beiden Feen befanden sich noch zu dicht am Helikopter, dessen Rotorblätter die Giftwolke durcheinanderwirbelten und vom Ziel weglenkten. Einen Dämon erwischte es zwar am Bein und einen anderen am Kinn, doch für größeren Schaden war die Dosis zu gering. Nod und Clara schwirrten davon, um die Dämonen vom Helikopter wegzulocken. Dann feuerten sie eine zweite Ladung auf die Ungeheuer ab. Diesmal trafen sie mitten ins Schwarze, und die Dämonen stürzten jäh in die Tiefe.
    Genau wie der zweite Hubschrauber. Hilflos mussten Vincent und Big Tom zusehen, wie das brennende Wrack im Sinkflug auf das beschädigte Firmengebäude zuraste. Die Angestellten, die bereits evakuiert worden waren, rannten kreischend in alle Richtungen auseinander, als sie den qualmenden Helikopter erblickten.
    In allerletzter Minute sprang Miss Sloam hinaus, Chanteuse, Barnaby und Mr. Wilkins im Arm. Sie lande te auf ihren mächtigen Beinen und rannte sofort los. Beina he gleichzeitig barst der Hubschrauber in einer mächtigen Feuerwolke.
    »O nein«, stieß Mrs. Drear entsetzt hervor. »Die vielen unschuldigen Menschen …«
    Unter Dröhnen und in eine dichte Staubwolke gehüllt stürzte ein großer Teil des Firmenkomplexes in sich zusam men. Der Anblick konnte einen das Fürchten lehren, und dennoch erhaschte Vincent durch die Staubwolke hindurch einen Blick auf etwas, das ihm wieder Hoffnung verlieh.
    »Das Portal!« Er deutete auf das helle, im Aschenebel aufglimmende Leuchten.
    »Wow«, entfuhr es Big Tom.
    »Wie wunderschön es aussieht«, sagte Mrs. Drear. »Gerald, siehst du es auch?«
    »O ja«, knurrte Mr. Drear. »Es ist ein Portal. Und es führt auf direktem Weg in die Hölle!«
    »O Mann«, sagte der Pilot.
    »Klappe halten.« Wieder gab es einen Klaps auf den Helm, dann befahl Vincent: »Setz uns dort unten ab. Hier oben können wir den anderen nicht helfen.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte der Pilot. »Dort kann ich unmöglich landen. Das ist viel zu gefährlich.«
    Vincent wunderte sich. Wieso konnte der Pilot einen Befehl verweigern, obwohl ein Obyon in seiner Nase steckte? Erst dann fiel ihm ein, dass die Tiere lediglich den Anweisungen der Elfen gehorchten, von denen sich leider keiner an Bord befand.
    »Tu gefälligst, was mein Bruder sagt«, befahl Max und klopfte mit den Fingerknöcheln fest gegen den Helm des Piloten.
    »Vergiss es«, erwiderte der Pilot. »Und hört endlich auf, mich ständig zu schlagen. Wir könnten abstürzen.«
    »Wenn die Dämonen uns erwischen, stürzen wir sowieso ab«, gab Vincent zurück. »Auf dem Boden können wir uns zumindest wehren.«
    »Auch wieder wahr«, sagte der Mann. »Also gut, landen wir.« Das Manöver verlief ohne weitere Zwischenfälle. Anscheinend waren die Dämonen zu sehr abgelenkt. Vincent stellte fest, dass sich im Augenblick lediglich zwei Dämonenschwärme in der Nähe befanden, die jeweils hinter einem Opfer her jagten.
    »Sie verfolgen die Feen«, stellte Big Tom fest, als sie aus dem Helikopter sprangen.
    »Dann haben sie die Elfen inzwischen erledigt«, sagte Vincent betrübt. Plötzlich kam ihm ein schrecklicher Gedanke. Er blickte sich hektisch um und atmete erleichtert auf,
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