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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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Herr«, winselte einer der Häscherführer und trat einige Schritte zurück, sodass er in sein Blickfeld geriet.
    Der Bathur, jener Dämon, der die Häscher folterte und nach seinem Willen schmiedete, galt als ein sehr mächtiger Dämon, dennoch zitterten seine Beine, während er mehr und mehr zurückwich.
    »Ich will wissen, wie ein Garamor es schafft, selbstständig dieses Land zu betreten!« Eine helle Krallenhand schoss vor und zerschnitt die ledrige Haut des ängstlichen Gesichts. Das schwarze Blut des Bathur spritzte auf die tote Erde und sickerte in den roten Sand, als wäre der Boden lebendig und würde sich nach jeder Art von Flüssigkeit sehnen.
    »Wynran, ich flehe dich an! Meine Häscher können nichts suchen, was sie nicht kennen.«
    In seinem Versteck erstarrte der Verfolgte ungläubig.
    Ein Wynran? Wie zur Hölle kamen die Shibuy an einen so mächtigen Dämonenanführer? Bisher hatten nur die Garamor sich rühmen können, einen gleichstarken Befehlshaber zu besitzen, den Arakor. Aber mit einer Shibuy-Shimay und einem Wynran an ihrer Seite waren seine Feinde schier unbesiegbar.
    Furcht erfüllte ihn, während er weiterhin aus seinem Versteck spähte. Eine zweite Gestalt schob sich in sein Blickfeld. Helle Haut, fast zart, spannte sich über leichte Muskeln. Der Wynran war wesentlich kleiner als der Bathur. Dünne Lederhosen bedeckten seinen Unterleib, und mehrere abgetrennte Haarbüschel seiner Feinde zierten den Hosenbund und flatterten leicht im Wind. Der nackte Oberkörper offenbarte viele Narben, ebenso zogen sich schwarze Zeichnungen über seinen gesamten Rücken. Als er den Arm hob und seine Finger unter das Kinn des Bathur legte, fiel ihm sein kurzes, weißes Haar ins Gesicht.
    Der Dämon erstarrte, dann spannte er die Muskeln an und hob den Kopf, entblößte seinen Hals. »Mein Versagen ist mein Tod. Gerne sterbe ich für meine Shimay.«
    Die Klauen der langen Finger zerschnitten auch die andere Wange.
    »Ich gebe dir zehn Minuten, um deine Häscher unter Kontrolle zu bringen!«
    »Ja, Herr«, stieß der Bathur aus und hob die Faust, prügelte nun seinerseits Gehorsam in die Sklaven.
    Im Inneren des morschen Baumes überlegte der Gesuchte fieberhaft, wie er sein Ziel verwirklichen konnte. Als der Stamm sich leicht bewegte, spreizte er die Krallen, jederzeit bereit, aus seinem Versteck zu springen und sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Allzu schnell jedoch endeten die Bewegungen und Stille erfüllte die Umgebung.
    Jemand lehnte sich gegen den Stamm! Das bedeutete nichts Gutes. Die Gruppe schien hier lagern zu wollen, eine schlechte Entscheidung, weil er dann nicht hinauskam.
    »Je mehr wir erforschen, umso mehr verschwindet die Grenze«, hörte er den Wynran sprechen, kurz darauf bröselte Rinde zur Erde.
    »Das ist unser Ziel«, sagte eine neue Stimme. Sie klang rau und krächzend, und schon anhand des mächtigen Tonfalls schauderte der Gejagte in seinem Versteck. Ruhelosigkeit breitete sich in ihm aus. Seine Zeit lief ab, er musste das Portal erreichen. Er konnte die vielen gefangenen Garamor nicht retten, doch er musste ihr Opfer nutzen, um die Menschenwelt zu erreichen.
    Minuten vergingen, seine Nervosität wuchs. Er presste die Handflächen gegen seine Brust, und Schweiß drang ihm aus allen Poren. Wie viel Zeit war vergangen? Wie viel Zeit blieb ihm noch?
    Salzige Schweißtropfen brannten in seine Augen. Warum nur war es so heiß? Und diese Stille? Keine Stimmen, keine Geräusche.
    Im Inneren des toten Baumes schloss er für einen Moment die Augen, als ihm die Tatsache bewusst wurde. Sie hatten ihn!
    Leise entwich der heiße Atem seinen Lungen, dann hob er die Lider. Nun war es so weit! Er hatte so lange ausgeharrt, wie er konnte, doch hatte er genug Zeit gewonnen? Je heißer es wurde, umso schwerer fiel ihm das Denken. Was er jetzt tun musste, war handeln! Sie hatten ihn gefunden, ihn umzingelt, aber sein Leben würde er ihnen nicht schenken.
    Ein schneller Blick aus seinem Sichtloch verriet nichts, er entdeckte nicht einmal den Bathur und seine Häscher, doch er wusste, dass sie in der Nähe waren und auf ihn warteten. Gut so! Nicht umsonst war er ein Anrun, ein Mitglied der Leibgarde des Arakors.
    Mit einem wilden Kampfschrei stürzte er aus seinem Schlupfwinkel, den man angezündet hatte, um ihn hinauszutreiben. Sekunden später sprang der Bathur ihn an, doch der wendige Dämon war ihm überlegen. Mit wenigen Handgriffen tötete er ihn und zwei Häscher, aber weitere Shibuy
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