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Daemonenbraut

Titel: Daemonenbraut
Autoren: Christina M. Fischer
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von der Idee, das ungeborene Leben in mir auszulöschen, dass er die Schmerzen nicht wahrnahm. John schüttelte ihn mühelos ab.
    Ich wich nach hinten zurück und nutzte meine eigene Beschwörermacht. Meine Verletzungen bluteten immer noch, sodass ich keine neue Wunde brauchte. Bevor er mich erreichte, griff ich nach Dimensionsenergie und baute einen starken Schild um mich. Bash und Richie hätten mich gewarnt, wenn diese Tätigkeit dem Kind geschadet hätte.
    Was John jedoch tat, war nicht, mich mit Dimensionsenergie anzugreifen, er streckte die Hand in meine Richtung und entließ seine Macht. Ein Riss erschien in der Luft und dehnte sich immer weiter aus. Aus dem Riss drang gleißendes, pulsierendes Licht. Neben dem monotonen Gesang erklang ein nervenaufreibendes Summen, wie von tausend Bienen verursacht. John wollte mich nicht mit Dimensionsenergie töten, er wollte es die Dämonen erledigen lassen, nachdem er mich in die andere Welt geschickt hatte. Ich wollte zurückweichen, doch ich kniete an der Wand und wusste nicht wohin. Das Portal wurde größer und größer, nur noch einen halben Meter, dann würde es mich erreichen.
    Von vorne kam das Portal, auf meiner rechten Seite stand John, und von links kamen Johns Anhänger. Ich saß in der Falle!
    Man warnte Dämonenbräute davor, in die Dämonenwelt zu gehen, und das aus gutem Grund. Jede Dämonenbraut wurde von den Bewohnern dieser Welt in Stücke gerissen, wenn man sie entdeckte. Natürlich könnte man dämonische Gestalt annehmen, doch man würde sich immer noch dadurch verraten, dass man eben nicht wie ein Dämon handelte und dachte.
    Ich bereitete mich darauf vor, zum ersten Mal diese Erfahrung zu machen, und spannte mich an. In Büchern steht geschrieben, dass der Übergang sehr schmerzvoll ist. Ein Mensch kann die giftige Atmosphäre nicht einatmen und verwandelt sich deshalb automatisch. Schwache Dämonenbräute schaffen diese Verwandlung nicht und sterben kurz darauf. Neben dieser Gefahr gibt es noch die Dämonen, mit denen ich bald Bekanntschaft machen würde.
    »Hör auf!«
    Ich löste meinen Blick von dem Portal und keuchte auf, als Samuel sich gegen John warf. Jener hatte diesen Angriff nicht erwartet und taumelte nach vorne in das Portal. Bei Berührung mit dem Portal wurde derjenige sofort in die andere Dimension gebracht, und da Samuel ebenfalls davon erfasst wurde, begleitete er John.
    Panisch streckte ich die Hand aus, um zu ihm zu gelangen, da wurde ich gepackt und zur Seite in Sicherheit gezogen. Richie stand neben mir und hielt mich am Arm fest.
    »Lass mich los!«, schrie ich ihn an. »Ich muss ihn retten!«
    »Du darfst nicht durch das Portal«, fuhr er mich an.
    Ich ging nach vorne, um zu sehen, was auf der anderen Seite geschah. John kniete auf rotem Sand und hielt sich den Hals. Da er die Kraft einer Dämonenbraut besaß, setzte offenbar die Verwandlung ein. Samuel lag neben ihm und wand sich unter Schmerzen.
    »Samuel«, rief ich seinen Namen. Das Tor gab immer noch dieses nervenzehrende Geräusch von sich, doch ich hatte das Gefühl, dass er mich hören konnte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht sah er zu mir und schüttelte den Kopf.
    John kroch auf ihn zu, streckte eine Hand nach ihm aus. Ich wusste nicht, ob er ihm helfen oder ihn töten wollte, was mich aber noch mehr erschreckte, war die Gruppe Dämonen, die sich ihnen von hinten näherten.
    »Passt auf«, versuchte ich sie zu warnen. Ich zerrte an meiner Hand, um sie aus dem Griff meines Paranys zu lösen, doch er griff nur umso fester zu.
    »Lass mich los!«, fauchte ich ihn an. »Ich muss Samuel retten!«
    »Dafür tötest du euer Kind«, herrschte Bash mich an. »Du würdest dich sofort verwandeln, und falls dieses Kind keine Dämonenbraut ist, würde es sterben.«
    Ich war wie benommen. Die Neuigkeit meiner Schwangerschaft hatte ich noch immer nicht verdaut. Ich fühlte mich nicht schwanger, zweifelte aber nicht an den Worten meiner Freunde. Trotzdem -konnte ich mich für das Kind und somit gegen Samuel entscheiden?
    »Samuel wollte dich und das Kind beschützen«, sprach Anna sanft auf mich ein. Dicke Tränen flossen aus ihren Augen. Ich bekam nur schwer Luft, weil sie ihn schon aufgegeben hatte. Verzweifelt schaute ich wieder in das Portal. Die Dämonen hatten die beiden fast erreicht. Samuel bewegte sich gar nicht mehr. Ich wollte mich gerade gegen Richie wehren, als das Portal verschwand. Das Summen hatte aufgehört, zu hören waren Kampfgeräusche. Benommen sah ich mich um.
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