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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele
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wegnehmen.
    Inzwischen war es Zeit, sich an seine Schulaufgaben zu machen. Also rief er statt dessen lieber Pia an. »Hör mal, ich habe gerade mit Ed eine Wette abgeschlossen. Dich gegen sein Motorrad.«
    Sie lachte auf. »Dann kannst du nur hoffen, daß du verlierst, denn dieses Motorrad macht echt Arbeit.«
    »Ich weiß. Ich würde es sowieso nicht nehmen.«
    »Aber Ed wird mich nehmen, wenn du verlierst. Er mag mich nämlich.«
    Plötzlich wurde Dug nervös. »Du meinst, wenn… du wü r dest…?«
    »Wette ist Wette. Die muß man einhalten. Das weißt du doch.« Sie legte auf.
    Erschüttert musterte er seine vor ihm liegenden Bücher. Pias Stimme hatte kaum überrascht geklungen und alles andere als ve r ärgert. War er etwa reingelegt worden?
    Es dauerte keine Woche: Edsel hatte das Spiel bereits am Sam s tagvormittag aufgetrieben. »Das kannst du dir in deinen Computer laden und mich anrufen, wenn du es leid bist. Falls du mich in einer Stunde nicht angerufen hast, lade ich Pia zum Rendezvous ein. Dann weiß ich, daß ich gewonnen habe.«
    »Willst du nicht hierbleiben und mir helfen, das Ding zu laden? Du weißt doch, daß es eine ganze Weile dauert, um es auch nur zu…«
    »Nö. Die Wette besagt, daß du das allein schaffst, ohne große Schwierigkeiten, und daß es dir gefallen wird. Sollte ich recht b e halten, wirst du mich gar nicht brauchen. Dann wird’s dir auch nichts ausmachen, wenn ich nicht da bin. Liege ich falsch, wirst du schon im Laufe einer Stunde anrufen, um es mich wissen zu la s sen.«
    »Eher in einer halben«, versetzte Dug grimmig.
    »Von mir aus. Dann versuch es mal und überzeug dich selbst.« Ed ging wieder fort.
    Wie siegessicher er doch war! Aber Dug war noch nie auf ein Computerprogramm gestoßen, das ihm gefallen hätte, abgesehen von dem einen, das nach fünf Minuten den Bildschirm abstellte, und er zweifelte ernsthaft daran, daß ihm dieses Spiel hier gefallen würde. Doch wenn es sich leicht installieren ließ, würde er die S a che ehrlich überprüfen; dann würde ihm immer noch Zeit genug für den Telefonanruf bleiben.
    Er musterte das Paket, während er nach oben in sein Zimmer ging. DIE GEFÄHRTEN VON XANTH. Es schien wieder so ein blödsinniges Fantasy-Spiel zu sein, genau von der Sorte, wie Dug sie nicht besonders mochte. Wie konnte Ed nur glauben, daß er darauf reinfallen würde, selbst wenn der Einstieg nicht allzu schwierig sein sollte? Dann sah er noch einmal hin. Auf dem Ka r ton war eine junge Frau mit einem wunderhübschen Gesicht und einer super Figur abgebildet, noch dazu in ein Etwas gekleidet, das an die fließenden Konturen einer Schlange erinnerte. Das wäre vielleicht ein Ding, einem solchen Wesen mal persönlich zu b e gegnen! Aber wahrscheinlich war die Frau nur der Lockvogel; vermutlich glaubten die Hersteller, daß irgendein armer Wicht wie er das Spiel in der Hoffnung kaufen würde, daß sie darin vorkam. Doch selbst wenn – die Frau wäre nichts weiter als ein flaches Bild. Es handelte sich also um eine Art geistigen Nepp.
    Dug nahm vor seinem Computertisch Platz und startete das Sy s tem. Während es sein übliches Ritual der Anfangsprüfungen und Konfigurationsroutinen absolvierte, öffnete er das Paket. Es b e fand sich keinerlei Anleitung darin, nur eine Diskette. Nicht einmal das übliche Verbot, sie zu kopieren. Nur die Aufschrift: DISKETTE IN LAUFWERK EINLEGEN – EINGABE A: /XANTH EINGABETASTE BETÄTIGEN. Dug mußte zugeben, daß das ziemlich einfach war.
    Er schob die Diskette ins Laufwerk, tippte das geheimnisvolle Wort und drückte die Eingabetaste. Auf dem Schirm erschien für kurze Zeit ein wirrer Strudel. Dann tauchte ein kleiner Mann auf, der fast wie eine Zeichentrickfigur aussah. Die Gestalt schaute Dug an und sagte irgend etwas. Die Worte erschienen in einer Sprechblase über seinem Kopf. »Hallo! Ich bin Grundy Golem. Ich komme aus dem Land Xanth und spreche deine Sprache. Ich bin dein vorläufiger Begleiter. Wenn du mich nicht magst, kannst du mich sofort wegschicken. Aber hör mir erst mal ein Weilchen zu, ja? Ich bin nämlich hier, um dich ins System einzuführen. Sol l test du irgendwelche Fragen haben, dann stell sie mir, indem du die Q-Taste drückst, oder indem du deine rechte Maustaste bet ä tigst. Nur zu – frag schon!«
    Warum nicht? Dug betätigte die Taste ›Q‹.
    Ein Glockenschlag ertönte. Dann erschien ein riesiger Me n schenfinger und stupste Grundy so fest an der Schulter, daß er zur Seite torkelte. »He,
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