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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele
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beiden Punkte zu dreien werden zu lassen. Dug glaubte zwar nicht, daß dabei etwas herauskam, aber er wollte alles, was sie ihm riet, so genau befolgen, wie er nur konnte.
    Das Bild verschwamm, wurde wieder scharf, verschwamm aufs neue. Aus den beiden Punkten wurden erst vier, dann wackelten sie ein wenig und verschmolzen zu dreien. Und dann kam, ganz unauffällig, die Dreidimensionalität.
    Dug gaffte. Das Bild war ja tatsächlich dreidimensional! Und d a bei trug er gar keine gefärbten Brillengläser oder eins von diesen Stereoskopiegeräten; vor ihm befand sich immer noch der Comp u terschirm. Der hatte sich allerdings inzwischen in eine Glasscheibe verwandelt, in ein Fenster, das auf eine dahinterliegende Szenerie zeigte. Vorn stand Naga; hinter ihr war das Gras der Lichtung, während noch ein Stück weiter hinten der Fantasy-Dschungel zu sehen war. Alles wirkte so echt, daß Dug nur staunen konnte.
    »Das ist schon besser«, meinte Nada lächelnd. »Jetzt sehe ich dich in gerundeter Form, Dug.«
    Sie sah ihn in gerundeter Form? Dabei war sie doch die Frau mit den schönsten Rundungen, die er sich hätte träumen lassen! Doch das tippte er lieber nicht ein. Statt dessen entschied er sich für eine etwas unverfänglichere Feststellung. »Das ist ja ganz erstaunlich! Wie ist das passiert?«
    Mit einem süßen Stirnrunzeln fragte sie: »Ich nehme an, du wü r dest mir wohl kaum glauben, wenn ich dir erklärte, daß es sich dabei um Magie handelt?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht an Magie.«
    »Das ist wirklich zu schade. Das ist nämlich der zweite, ja, der größere Schritt. Wenn dir das gelungen ist, nimmst du erst richtig an dem Spiel teil.«
    »Den Unglauben beiseite schieben«, bestätigte er. »Ich wünschte ehrlich, ich könnte es! Aber ich bin nun mal durch und durch Skeptiker. Wie man so sagt: Ich bin aus Missouri.«
    Sie blickte ihn verständnislos an. »Ich dachte, du wärst aus Mu n dania.«
    Mundania. Hübsche Vorstellung. »Ich glaube, Missouri ist ein Staat in Mundania. Die Leute dort müssen eine Sache erst mit e i genen Augen gesehen haben, bevor sie daran glauben. Wenn du mir also Magie vorführst, werde ich daran glauben. Ansonsten…«
    Sie lächelte. Dann machte sie einen sehnigen Schlenker – und hatte sich plötzlich in eine Schlange mit Menschenkopf verwa n delt. »Das ist meine Naga-Gestalt. Es ist übrigens meine natürliche Form. Meine Magie ermöglicht es mir, die menschliche oder auch die vollständige Schlangengestalt anzunehmen.« Sie wurde zu einer zusammengeringelten Python, deren Reptilaugen Dug fixierten, als sie aus den nunmehr am Boden liegenden Kleidern schlüpfte. Doch er fühlte sich davon nicht abgestoßen. Schlangen zeigten keine besondere Wirkung auf ihn; er wußte, daß es nützliche Tiere waren, und so ließ er sie normalerweise in Ruhe. Die Sache machte ihm überhaupt nichts aus. Er wußte, daß es Nada war, noch dazu im Zusammenhang mit dem Fantasy-Spiel. Es würde nützlich sein, ein derartiges Reptil an seiner Seite zu haben, sollte sich irgendeine Gefahr zeigen, womit er ohnehin fest rechnete.
    »Mir ist schon klar, daß es in einem Fantasy-Spiel Magie gibt«, sagte er vorsichtig. »In Zeichentrickfilmen und so weiter kommt das ja ständig vor. Da werden Leute von einer Dampfwalze übe r fahren, um wieder mit Luft aufgepumpt und rund gemacht zu werden. Danach sind sie wieder ganz normal. Man könnte also sagen, daß ich in einem solchen Zusammenhang durchaus an M a gie glaube. Aber niemals im wirklichen Leben.«
    Die Schlange glitt hinter eine Abschirmung, den Kleiderstapel der Frau im Maul. Kurz darauf erschien wieder die Menscheng e stalt hinter dem Schirm, äußerst anziehend gekleidet. »Aber wenn du in Xanth bist, wird die Magie wirksam. Wenn ich hingegen nach Mundania käme, könnte ich meine Gestalt nicht wechseln. Da wäre ich bloß eine hilflose kleine Schlange.« Sie runzelte die Stirn. »Das weiß ich genau. Es ist mir nämlich schon einmal pa s siert. Aber hier leben wir nach unseren Regeln. Wenn du es also schaffst, daran zu glauben, wirst du auch Magie erfahren.«
    »Wenn ich das glaube, bin ich verrückt«, meinte Dug säuerlich.
    »Nein, du bist dann einfach nur in einem anderen Reich. Aber du brauchst nicht unbedingt daran zu glauben, um das Spiel spielen zu können. Sei dir einfach nur bewußt, daß hier unsere Regeln ge l ten.«
    »Das will ich beherzigen«, erwiderte Dug und staunte über ihre Reaktionsfähigkeit. Es hatte wirklich
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