Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele
Autoren:
Vom Netzwerk:
für eine tollkühne Tat!
    »Ich habe mich getäuscht«, bemerkte Nada grimmig. »Ich glaube, er will mehr als nur den Preis haben. Er will mich.«
    Nun standen die drei am Fuß der Mauer. Die Katze führte noch immer, fand eine Stelle, die sich erklettern ließ und schlug die kle i nen Krallen in die sich aufweichenden Knochen. Hier schien die Mauer Griff- und Haltepunkte zu haben, wie es sie ein Stück näher an der Zugbrücke nicht gab. Tatsächlich hatte es den Anschein, als wäre dort eine Leiter ins Mauerwerk eingelassen, was den Aufstieg sehr viel einfacher machte, wobei sie zugleich alle Gefahren im Schloßinnern vermieden. Dug folgte den anderen beiden und stieg höher.
    Er legte den Kopf zurück und sah, wie Kim auf ihn herunte r schaute. »Kim! Rühr dich nicht von der Stelle! Ich muß dir unb e dingt etwas sagen!«
    Er wollte ihr unbedingt etwas sagen! Also hatte er doch Interesse an ihr! »Ach, ja«, hauchte sie. Dann bemerkte sie etwas. Sie wandte sich zu Nada um. »Was ist?«
    »Er hat mich zur Gefährtin auserkoren, weil er mein Aussehen mag«, erklärte Nada grimmig. »Er wollte meinen Körper sehen. Aber das hat er auf hinterhältige Weise versucht und wäre deshalb fast aus dem Spiel geflogen.«
    »Ja, und danach hat er dann das Interesse daran verloren«, best ä tigte Kim. »Aber ich bin ja keine Prinzessin, und…«
    »Inzwischen wird er erfahren haben, daß auch die Gefährten selbst eine Herausforderung darstellen. Ein Spieler kann mit se i nem Gefährten oder seiner Gefährtin alles tun, was er möchte, sofern er nur die richtige Vorgehensweise findet. Es geht nur da r um, wie er es anstellt. Wenn er seinen Gefährten mit gebührender Achtung behandelt, kann er sich Respekt verdienen. Er kann seine Gefährtin aber auch zur Mitarbeit zwingen, sofern er nur die ric h tigen Worte benutzt. Wenn er also den Schlüssel gefunden hat, wie er mit mir umgehen muß…«
    Kim erlitt einen jähen Anfall von Eifersucht. Dug könnte also doch noch an diese schöne, üppige Prinzessin herankommen? Was, zum Teufel, würde er dann noch mit einem Nichts von e i nem Mädchen wie Kim anfangen wollen? »Den Preis – und dich?« fragte sie bestürzt.
    »Ich kann es nicht verhindern«, sagte Nada ernst. »Sofern er dich dazu bewegt, wieder die Gefährtinnen zu tauschen, und sofern er den Schlüsseldialog kennt. Du mußt also schnell handeln, bevor er hier eintrifft. Wenn du dich auf den Tausch einläßt, werde ich dich nicht mehr beraten können.«
    Von Zweifeln zermartert, blickte Kim wieder aus dem Fenster. Die Katze war schon fast am Ziel; Jenny folgte dichtauf, dahinter Dug. »Was willst du, Dug?« fragte sie.
    »Nada!« rief er keuchend. »Ich muß sie wieder eintauschen, weil…«
    »O weh!« rief Kim, als ihre stille Hoffnung so jäh zerbarst. Er war eben doch nur so ein selbstsüchtiger, achtloser, geiler Junge im Teenageralter. Sie war versucht, ihm den Rucksack auf den Kopf zu werfen, aber der war gerade nicht griffbereit. So wandte sie sich statt dessen vom Fenster ab. »Los, Nada, holen wir uns den Preis!«
    Nada nahm sofort Schlangengestalt an und schlüpfte aus ihrer Kleidung. Sie stieß nach dem Knochenbalken über dem schrägen Boden und packte ihn mit den Zähnen. Ihr Leib glitt den Boden herab in die Tiefe, doch schon im nächsten Augenblick hatte sie den Schwanz eingekringelt, damit Kim ihn packen konnte.
    Bläschen winselte.
    Kim zögerte. Stimmte hier irgend etwas nicht? Ihr fiel ein, daß sie das Rätsel dieses Saals ja selbst lösen mußte, statt ihrer Gefäh r tin diese Aufgabe zu überlassen. Und doch hatte sie auch Ve r ständnis dafür, daß Nada keine Lust verspürte, wieder zu Dugs Gefährtin werden zu müssen.
    Kim blickte zurück, als sie ein Geräusch hörte. Der Kater e r schien in der Fensteröffnung und sprang herein. Jenny Elfes Kopf folgte. »Warte, Kim!« rief Jenny.
    Doch Jenny diente ja jetzt Dug und würde ihm bei allem helfen, was er wollte. Selbst wenn es bedeutete, wieder eingetauscht zu werden. Sie durfte Jenny nicht trauen, solange sie Dugs Gefährtin war.
    Kim packte Nadas Schwanz und bereitete sich vor, über den a b schüssigen Boden zu schwingen. Würde sie auch das gegenüberli e gende Ende zu packen bekommen und sich zu der goldenen Tr u he hochhieven können?
    Bläschen winselte schon wieder. Sie hatte den Schwanz jetzt gänzlich eingezogen. Die Hündin war wirklich beunruhigt. »Keine Sorge, Bläschen«, sagte Kim. »Ich verlasse dich nicht. Ich muß nur mal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher