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Dämonen-Spiele

Titel: Dämonen-Spiele
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berliegenden Ende des Saals befand.
    Da senkte sich ein zweites Pendel herab, ebenfalls mit einem Messerknochen bewaffnet. Es schwang in die Gegenrichtung und deckte die gegenüberliegende Seite ab, so daß ein Durchkommen jetzt unmöglich geworden war. Allerdings bestand noch die Cha n ce, es zu versuchen, wenn beide Pendel sich an ihrem jeweiligen äußersten Punkt befanden. Dann könnten sie vielleicht durch die Mitte des Saals laufen.
    Doch schon senkte sich ein drittes Pendel herab, das so eing e stellt war, daß es die Mitte abdeckte, während die beiden anderen nach außen schwangen. Vielleicht könnten sie es ein wenig seitlich davon versuchen, genau gegenüber dem dritten Pendel, während die ersten beiden nach außen schwangen. Dann aber kam ein vie r tes, wiederum in Gegenrichtung zum dritten. Jetzt war der ganze Saal abgedeckt. Es war ein sich überkreuzendes Muster hin und her schwingender Knochen. Da die Pendel fast die Wände berüh r ten, war auch dort kein Durchkommen mehr.
    Nada schüttelte den Kopf. »Ich glaube, wir sollten es lieber in e i nem anderen Saal versuchen.«
    Kim drehte sich um – und mußte feststellen, daß die Tür sich lautlos hinter ihnen geschlossen hatte. Wieder einmal war ihnen der Rückweg versperrt.
    »Vielleicht sollten wir über die Sehnen hinwegspringen«, meinte Kim. Doch dann wurde ihr klar, daß die schwingenden Sehnen fast ebenso gefährlich waren wie die scharfen Knochenklingen. Man konnte sich darin verheddern, bis eins der anderen Messer zurückschwang und einen in Stücke schnitt. Der einzige sichere Weg bestand darin, den Pendeln völlig aus dem Weg zu gehen.
    Kims Augen wurden glasig. Wohin sie auch schaute, schwang ein Pendel fort oder nahte ein anderes. Es schien keine Möglichkeit zu geben, sicher auf die andere Seite zu gelangen.
    Und doch mußte es einen Weg geben. Wenn sie ihn nur fände! Irgendeinen Weg, hindurchzukommen, ohne alles blind aufs Spiel zu setzen.
    Kim schloß die Augen und sperrte die verwirrende Anordnung aus. Es gab immer nur Pendelpaare, die gegenläufig schwangen. Während ein Paar die Außenkanten abdeckte, schwang das andere durch die Mitte des Saals. Kim schätzte, daß jedes der Pendel etwa zwei Sekunden brauchte, um den Schwung von einer zur anderen Seite zu vollenden, während man etwa eine Sekunde brauchte, um das abgedeckte Gebiet unbeschadet zu durchqueren. Gäbe es nur zwei Pendel, stünde ihnen diese Sekunde entweder in der Mitte oder an einer der Seiten des Saals zur Verfügung. Doch bei vier Pendeln war es nur noch eine halbe Sekunde. Zu riskant.
    Sie öffnete die Augen und studierte noch einmal das Muster. Diesmal schaute sie auf eine Saalseite und zählte dabei die Seku n den. Zu ihrer Überraschung machte sie die Feststellung, daß sich nur jede Sekunde eine Klinge einer Wand näherte, und nicht jede halbe Sekunde. Wie konnte das sein?
    Sie zeichnete eine Skizze in den Staub am Fußboden und erkan n te, daß sie sich geirrt hatte. Jedes einzelne Pendel brauchte zwei Sekunden, um von einer Seite zur anderen zu gelangen – und zwei weitere, um wieder zurückzuschwingen. Das war ein Zyklus von vier Sekunden. Also reduzierten vier Pendel ihn auf einen eins e kündigen Rhythmus. Das war zu schaffen! Fast hätte Kim sich von den einander kreuzenden Klingen ins Bockshorn jagen lassen und hätte bereits aufgegeben, obwohl das gar nicht zwingend erforde r lich gewesen wäre.
    »Schön«, sagte sie schließlich. »Wir gehen einzeln durch. Es wird zwar knapp, aber es ist zu schaffen.«
    »Aber die Klingen…«, protestierte Nada beunruhigt.
    »… decken jeden Punkt auf ihrer Bahn in einsekündigen Inte r vallen ab, glaube ich. Wir brauchen uns also nur einen Punkt vo r zunehmen, beispielsweise die Mitte, um sofort hindurchzuflitzen, nachdem ein Klingenpaar ihn bestrichen hat. Ich glaube sogar, wir sollten schon auf die sich noch kreuzenden Klingen zuhalten. Während wir darauf zukommen, bewegen sie sich nämlich aus dem Weg, und die beiden anderen nähern sich gerade erst. Also sollte der Durchgangspunkt für die Dauer von einer Sekunde frei sein.«
    Nada wirkte immer noch äußerst skeptisch.
    »Ich gehe als erste«, sagte Kim. »Und diesmal werde ich Bläschen tragen, weil ich nicht weiß, wie ich es ihr erklären soll, alles zeitlich genau abzustimmen. Außerdem will ich keine Verwirrung. Dann kannst du mit dem Fadenknäuel folgen. Komm, Bläschen!« Sie kauerte nieder und legte die Arme um den Hund, nahm ihn auf und erhob
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