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Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute

Titel: Dämonen-Reihe 17 - Des Dämons fette Beute
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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und kein Kupferstück mehr.«
    »Fünf?!«, fragte der Mann, wobei sich der Gesichtsausdruck öliger Unterwürfigkeit auf spektakuläre Art in wilde Empörung verwandelte. »Wie könnt Ihr nur von mir verlangen, mich für lumpige fünf Goldstücke von einem Familienerbstück zu trennen, schuppiger Herr? Es ist mindestens vierzig Goldstücke wert!«
    Es hat mich schon immer belustigt, wie ein Ladenbesitzer einen Tisch voller Schrott aufstellen und ihn nicht mehr beachten kann, solange nichts davon öffentlich entwendet wird, wie er den Krempel gegenüber seiner Familie und seinen Freunden wie den letzten Dreck behandelt, der er wirklich ist, nur um dann bei Bedarf übergangslos in das »Wehe-mir-meine-Familie-ist-am-Verhungern«-Gejammere auszubrechen. Ich habe diese Litanei so oft gehört, dass ich sie Wort für Wort hätte mitsprechen können. Wenn ich an einen guten Verkäufer gerate, stimme ich manchmal nur so aus Spaß in das Gezetere mit ein, aber dieser Clown hatte einfach keinen Stil. Er gehörte eindeutig zu den Typen, die für teures Geld einen dieser obskuren Lehrgänge absolviert hatten, der mit dem Werbetext »Wenn Sie dieses Rätsel lösen konnten, haben Sie auch das Potenzial zu einem gerissenen Verkäufer« auf der hinteren Umschlagseite diverser Magazine angepriesen wurde. Ihm fehlte schlichtweg das nötige Format für einen Profi. Außerdem war ich gerade nicht in der richtigen Stimmung.
    »Zu hoch als Anfangsgebot, Bruder«, sagte ich mit einem bedauernden Kopfschütteln. »Selbst ein Täufler wäre nicht so dreist, zwanzig Goldstücke für diesen Schweinespieß von mir zu verlangen.«
    »Schweinespieß!«, wiederholte die Stimme aus der Scheide. Sie klang gedämpft, aber ihr Gehör funktionierte offensichtlich einwandfrei. »So wisset denn, Schuft …«
    »Halt den Mund«, unterbrach ich und fügte an den Händler gewandt hinzu: »Nicht Ihr. Fünf lautet mein Angebot.«
    »Dann sage ich fünfzig!«
    Ich seufzte ergeben. Er hatte die Verwandlung des Schwertes nicht gesehen. Natürlich hatte ich nicht vor, ihn darauf hinzuweisen, und ich warf den Leuten, die sich um uns herum versammelten, einen warnenden Blick zu, damit sie es nicht an meiner Stelle taten. »Sechs.«
    »Sechzig«, erwiderte der Händler.
    »Sieben.«
    »Siebzig.«
    »Vier.«
    »Ach … was?« Der mit ihm durchgegangene Gaul prallte plötzlich gegen eine massive Backsteinmauer.
    »Ihr seid gerade ins Absurde hineingetappst, Bruder. Von jetzt an sinkt der Preis wieder.«
    »Halt, das könnt Ihr nicht tun!« Seine Zöpfe flogen wütend durch die Luft.
    Ich grinste und gab ihm so die Gelegenheit, am Ergebnis meiner letzten prophylaktischen zahnärztlichen Behandlung teilzuhaben. Mein perfektes Lächeln ließ ihn erbleichen.
    »Sicher kann ich das. Wollt Ihr nun einen Verkauf tätigen oder nicht?«
    »Das ist der richtige Tonfall, Freund … !«, klang die Stimme unter meiner Hand auf.
    »Halt den Mund. Wo waren wir? Ach ja, vier.«
    »Nay, mein guter Perfekter. Ich bin mindestens das Hundertfache wert!«
    »Halt die Klappe!«, knurrte ich aus dem Mundwinkel heraus. »Willst du, dass ich dich hier lasse?«
    »Nein, ich bitte Euch!«
    »Dann sei still, bevor dich noch jemand hört! Vier«, wiederholte ich.
    »Nein, Herr, bitte!« Der Händler war entgeistert. Er rang die Hände. »Es hat mich weit mehr gekostet! Ich habe es von einem haarlosen alten Soldaten erworben, dem das Glück ausgegangen war.«
    »Wahrscheinlich eher das Geld zum Saufen«, gab ich ungerührt zurück. Ich hatte die Oberhand gewonnen und gedachte sie auch zu behalten.
    »Gebt mir wenigstens zwanzig.«
    »So hört sich das schon besser an«, lobte ich ihn.
    »Dann werdet Ihr also zwanzig bezahlen?«
    »Auf keinen Fall. Mein ursprüngliches Gebot lautete fünf, und das werdet Ihr auch bekommen, wenn Ihr Glück habt.«
    »Fünfzehn, Freund.«
    »Nein.«
    »Zehn. Das ist nur eine einzige Münze mehr, als ich selbst bezahlt habe. Das ist mein letztes Angebot.«
    Die Wahrheit kommt ans Tageslicht, wenn man ihr nur Zeit genug lässt, und Gleiches galt auch für die hiesige Polizei. Ich bemerkte ein Quartett haariger Pikenträger, das zielstrebig in unsere Richtung trottete. Irgendjemand in der Menge musste der Meinung gewesen sein, dass ich gefährlich aussah. Wahrscheinlich hätte ich den Verkäufer nach seinem Eingeständnis sogar auf neun Goldstücke drücken können, aber ich verspürte nicht das Bedürfnis, mich mit den Gesetzeshütern zu zanken. Schließlich sollte
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