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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All
Autoren: Leigh Brackett
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»Kein Wunder, daß die Zitadelle so lange unberührt blieb.« Er sah Stark an. »Und du hast das überlebt?«
    »Mit Mühe.«
    Die Hunde rissen die grotesken Körper wie Stoffpuppen hin und her.
    »Auf der anderen Seite der Berge, im dunklen Land, gibt es noch Schlimmeres«, sagte Stark, »allerdings nicht viel Schlimmeres.«
    »Die Vermummten hassen und fürchten die Läufer«, sagte Ashton. »Sie sind früher weiter in den Norden hinaufgezogen, und jetzt müssen sie bitter um das Wenige kämpfen, was es in dieser Wüste zu holen gibt. Sie sind schneller als alles, was sich hier bewegt, und alles, was sich bewegt, ist für sie Nahrung, Menschen, Haustiere, alles. Die schwächeren Stämme leiden am meisten unter ihnen, die sogenannten Kleineren Feuerstellen der Sieben Feuerstellen von Kheb. Sie sind dazu übergegangen, den Süden zu überfallen, bis hin zu den Felsdörfern unterhalb von Yurunna, die am Rand liegen. Die Ochar, die sich selbst die Erstgekommenen nennen, haben es besser, da sie von den Stabträgern mit Vorräten versorgt werden. Die Kleineren Feuerstellen mögen sie nicht. Und die Ochar werden dich nicht mögen, Eric. Sie sind die angestammten Wächter über die obere Straße, und ihr Leben hängt von den Stabträgern ab. Die Zitadelle gibt es nicht mehr, und wenn jetzt die Straße zwischen dort und Yurunna leer wird …«
    »Bis jetzt«, sagte Stark, »habe ich kaum jemand auf Skaith gefunden, der mich liebt.«
    Eigentlich nur einen einzigen Menschen.
    Eine Frau, und sie hieß Gerrith.
    Als die Hunde genug gespielt und gerissen hatten, rief sie Stark bei Fuß. Sie kamen zögernd heran. Schönes Spiel, voller Bauch, sagte Gerd. Jetzt schlafen.
    Später schlafen, antwortete Stark, blickte in die hellen, verderblichen Augen, bis sie ihm auswichen. Jetzt beeilen.
    Sie beeilten sich.
    Das letzte dunkle Abendrot verblich, und Sterne blitzten am klaren Wüstenhimmel, verblaßten manchmal, wenn das Nordlicht strahlte. Skaith hat keinen Mond, und die Drei Damen, der herrliche Sternhaufen, der den südlichen Himmel schmückt, waren hier nicht zu sehen. Trotzdem war es nicht schwer, den Wegweisern zu folgen.
    Der Wind schlief ein, und die Luft wurde kälter.
    Gerd sagte: Stabträger, dort.
    Die Hunde konnten die verschiedenen Rangstufen nicht unterscheiden, abgesehen davon, daß sie sich weiß vorstellen konnten, die Farbe der Gewänder, die die Schutzherren trugen.
    Dann sah Stark Spuren im Sand und wußte, daß sie ihnen sehr nahe gekommen waren.
    Die Reittiere begannen vor Müdigkeit zu stolpern. Stark hielt an. Sie aßen und ruhten sich eine Weile aus. Dann machten sie sich wieder auf den Weg und folgten der breiten Spur über die Dünen.
    Im Osten zeigte sich der erste Schein der Morgendämmerung. Dann kroch der Rand des rötlichen Sterns über den Horizont. Stark hörte einen Singsang von Stimmen.
    »Oh, alte Sonne, wir danken dir für diesen Tag. Wir bringen dir Geschenke dar, köstliches Blut …«
    Stark blickte von der Höhe einer Düne auf das Lager hinab. Eine Menge Diener, Reittiere und Gepäck, und am niedergebrannten Feuer die sieben alten Männer, die Schutzherren, schwere Pelze über ihren weißen Gewändern, beim Morgenopfer. Ferdias goß Wein in die Glut.
    Er sah die Nordhunde und die beiden Männer von der Erde auf der Düne. Die anderen sechs blickten ebenfalls auf. Der Gesang brach nicht ab: »… köstliches Blut, Wein und Feuer, all die geheiligten Dinge des Lebens …« Der Wein zischte in die Glut, und Dampf stieg auf.
    Und Gerd winselte.
    Was ist? fragte Stark.
    Weiß nicht, N’Chaka. Stabträger böse. Wollen töten.
     

 
5.
     
    Stark sagte leise zu Ashton: »Wir bedrohen sie um keinen Preis. Bleib dicht bei mir.«
    Ashton nickte und sah nervös auf die gewaltigen Hunde, die fast so groß wie die Reittiere waren.
    Die Nordhunde konnten die komplizierten Hintergründe ihres Treuebruchs nicht verstehen. Nach den Gesetzen des Rudels waren sie dem neuen Anführer gefolgt, dem einen, der ohne jeden Zweifel gezeigt hatte, daß er das Recht hatte, das Rudel zu leiten. Sie waren ihm in die Zitadelle gefolgt. Die Diener, die Yur, denen sie keine Treue halten mußten, hatten sie mit Pfeilen angegriffen. Sie verstanden nicht, warum. Sie verstanden nur den Schmerz der Wunden, und ihr Zorn war tödlich gewesen. Den Stabträgern, den Schutzherren hatten sie jedoch nicht gedroht. Sie hatten N’Chaka davon abgehalten, ihnen etwas anzutun. Sie meinten, den Stabträgern die Treue gehalten zu
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