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Dämon aus dem All

Dämon aus dem All

Titel: Dämon aus dem All
Autoren: Leigh Brackett
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Überraschung aus dem Himmel aufgetaucht.
    Davor hatte das System der rötlichen Sonne Milliarden von Jahren in den Außenbezirken der Milchstraße existiert und war nicht von der interstellaren Zivilisation berührt worden, die sich von ihrem Zentrum auf Pax, der Hauptwelt der Wega, über die halbe Milchstraße ausgebreitet hatte. Die Galaktische Union hatte sich selbst bis zur kleinen Welt von Sol ausgedehnt.
    In ihrer Jugend war die Welt von Skaith reich, industrialisiert, städtisch und fruchtbar gewesen. Sie hatte jedoch nie eine Raumfahrt entwickelt. Und als der rötliche Stern altersschwach wurde und das lange Sterben einsetzte, gab es für die Bevölkerung keine Möglichkeit der Flucht. Sie litt und starb, und wenn sie stark genug war, litt sie und überlebte.
    Aus den schrecklichen Umwälzungen der Wanderung schälte sich ein neues Gesellschaftssystem heraus.
    Der Konsul der Galaktischen Union, der ein paar kurze, hoffnungsvolle Jahre in Skeg verbracht hatte, schrieb in seinem Bericht: »Die Schutzherren, die angeblich ›ewig unverändert leben‹, wurden offensichtlich vor langer Zeit von den damals herrschenden Kräften als eine Art oberster Wohltäter eingesetzt. Die Kulturen des Nordens lösten sich auf, weil die Menschen vor der vorrückenden Kälte fliehen mußten. Das Gesetz der Schutzherren war einfach: den Schwachen helfen, die Hungrigen nähren, den Heimatlosen Obdach gewähren.
    Das Gesetz ist im Lauf der Jahrhunderte anscheinend weit über seinen ursprünglichen Rahmen hinaus ausgedehnt worden. Die Wanderer und die vielen unproduktiven Bruchstücke dieser gänzlich zersplitterten Bevölkerung sind jetzt die Mehrheit, wobei die Stabträger ein Drittel oder mehr der Bevölkerung im Namen der Schutzherren eigentlich wie Sklaven halten, um den Rest zu ernähren.«
     
    Eine Sklaverei, aus der es kein Entkommen gab, bis die Raumschiffe erschienen.
    Skaith mangelte es an Metallen, und die Schiffe konnten sie bringen, tauschten Eisen, Kupfer und Blei gegen Drogen mit phantastischen Eigenschaften, die in dem schmalen tropischen Gürtel Skaiths gediehen, und gegen Antiquitäten, die aus den Ruinen der alten Städte geraubt wurden. Die Stabträger hatten also nichts gegen ihre Anwesenheit, und Skeg wurde der Markt der Fremden.
    Die Schiffe brachten mehr als nur Roheisenblöcke. Sie brachten Hoffnung. Und diese Hoffnung übte einen verderblichen Einfluß aus.
    Sie brachte einige Völker dazu, von der Freiheit zu träumen.
    Das Volk von Irnan, einem Stadtstaat der nördlichen gemäßigten Zone, hatte sich die Freiheit so stark in den Kopf gesetzt, daß es die Galaktische Union über ihren Konsul gebeten hatte, ihm bei der Auswanderung in eine bessere Welt zu helfen. Und das beschwor die Krise herauf. Die Stabträger widersetzten sich heftig, um dieses erste kleine Rinnsal aufzuhalten, denn sie wußten, daß sich aus ihm eine Flut entwickeln konnte, wenn die anderen Stadtstaaten die Möglichkeit der Flucht erkannten. Sie setzten Ashton gefangen, der von Pax als Abgesandter des Ministeriums für planetarische Angelegenheiten gekommen war, um mit den Irnaniern zu verhandeln, und schickten ihn in den Norden zur Zitadelle, damit die Schutzherren ihn vernehmen konnten. Gelmar, der oberste Stabträger von Skeg, schloß mit Hilfe des willfährigen Mobs der Wanderer das Konsulat der G.U. und machte Skeg zu einer Enklave, die kein Fremder verlassen durfte. Die Irnanier wurden in ihre eigene Stadt gesperrt. Und als Stark kam, um Ashton zu suchen, warteten die Stabträger schon auf ihn.
    Gerrith, die weise Frau von Irnan, hatte prophezeit, daß ein Dunkler Mann von den Sternen kommen würde. Ein Einzelgänger, ein Heimatloser, ein Mann ohne Stamm. Er würde die Zitadelle und die Schutzherren wegen Ashton vernichten.
    Diese Prophezeiung kostete der weisen Frau das Leben, und Stark entging dem Tod nur knapp. Die Beschreibung paßte auf ihn. Ein Söldner, der keinen Herrn über sich hatte. Ein Wanderer im Raum, der keine Heimat kannte. In einer fremden Welt Waise geworden, gehörte er keinem Volk an. Gelmar und seine Wanderer hatten in Skeg ihr Bestes versucht, ihn umzubringen, bevor er sich auf die Suche machen konnte. Die Prophezeiung hatte sich unter den versprengten Völkerschaften Skaiths herumgesprochen. Stark war sie keine Hilfe gewesen.
    Trotzdem war ihm gelungen, was die Prophezeiung vorausgesagt hatte. Er hatte die Zitadelle genommen und sie den Flammen übergeben. Den Nordhunden war die Treue zu den
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