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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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Projektionen bis zum Erreichen maximaler Waffenreichweite – stimmten nicht ganz mit dem überein, was er erwartet hätte.
    »Du siehst es?«, fragte Skepz.
    »Die sind schneller als erwartet.«
    Es war nicht so, dass die Hondh permanent mit technischen Innovationen aufwarteten – dann hätten sie die kränkelnde Erde schon vor langer Zeit besiegt –, im Gegensatz zu den Menschen jedoch schienen die Aggressoren durchaus in der Lage zu sein, ihre Technik zu verbessern. Die Menschheit war mit einem technologischen Vorsprung in die Schlacht gegangen, hatte dann aber während des Krieges dermaßen gelitten, dass ihre Produktions- wie auch Innovationskraft permanent nachgelassen hatte. Die Hondh hingegen hatten stetig und unbeirrbar weitergemacht und so den Abstand langsam aufgeholt. Oft waren diese Verbesserungen geringfügiger Natur und die Beobachter des Militärgeheimdienstes kamen erst nach aufwendiger Analyse riesiger Datenberge darauf, dass dieses oder jenes Detail nun etwas besser funktionierte als vorher. Dies hier aber bedurfte keiner endlosen Analyse und auch keiner Datenberge: Die verfolgenden Hondh-Schiffe waren schneller als erwartet.
    »Gib das an die Flotte durch«, murmelte Thrax und betrachtete die Projektionen. »Das wird knapp. Sie werden in Waffenreichweite sein, kurz bevor wir die notwendige Fluchtgeschwindigkeit erreicht haben.«
    »So ist es.«
    Thrax aktivierte die Verbindung zu Spoon, dessen Gesicht unvermittelt die bestürzenden Daten ersetzte.
    »Was?«
    »Wir müssen schneller machen.«
    »WAS?«
    Anstatt sich in Erklärungen zu verlieren, übermittelte Thrax ihm die Zahlen. Es sprach für Spoon, dass er sie mit einem Blick verstand. Es sprach gegen ihn, dass er Thrax doof angrinste und hysterisch zu kichern begann.
    »Wir sind am Arsch!«, kommentierte der Ingenieur.
    »Das würde ich gerne verhindern.«
    »Richtig am Arsch.«
    »Du musst mehr aus den Maschinen rausholen.«
    »Vergiss es. Ja, ein kleiner Boost hier oder da zum Manövrieren, das ist drin. Aber eine permanente Überlastung, das klappt nicht.«
    »Worin besteht das Risiko?«
    »Vollidiot! Dass wir explodieren.«
    »Worin besteht das Risiko, wenn uns die Hondh einholen?«
    »Dass wir explodieren.«
    »Welches Risiko ist größer?«
    Spoon fluchte etwas und kappte die Verbindung.
    Thrax wartete einige Minuten, dann sah er, wie die Beschleunigungswerte der Interceptor etwas nach oben kletterten. Er sah auch, dass es immer noch nicht reichen würde. Es blieb selbst bei einem perfekten Manöver ein Zeitfenster von gut zehn Minuten, innerhalb dessen sie für die Waffen ihrer Verfolger erreichbar sein würden.
    Thrax seufzte und erhob sich. Er nickte Skepz zu.
    »Ich gehe schlafen.«
    »Ich auch.«
    Es gab einfach nicht mehr zu sagen.

Der Gasriese war bereits optisch gut zu erkennen, also war es wirklich an der Zeit, sich Gedanken über das weitere Vorgehen zu machen.
    Thrax kratzte sich am Kopf. Er hatte etwas geschlafen, etwas gegessen und dann eine Reihe von psychologischen Ersatzhandlungen durchgeführt. Zum Schluss hatte er sogar begonnen, sein Bett zu machen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war ihm klar geworden, dass er das Unvermeidliche nur hinauszuzögern trachtete, und war auf die Brücke zurückgekehrt.
    Das Unvermeidliche war, dass der Interceptor das gleiche Schicksal drohte wie den meisten der anderen Schiffe des Geschwaders. Zwei Dinge hatten sich in der Zwischenzeit ereignet. Zum einen waren sieben Schwesterschiffe der Interceptor vernichtet worden, darunter das Schiff des Commodores. Zum anderen hatten die Hondh noch schneller aufgeholt als erwartet. Skepz war der Ansicht, dass auch die Aliens fluchende Ingenieure an Bord hatten, die die Maschinen mehr belasteten, als gut für sie war.
    Thrax hätte einiges dafür gegeben, um einmal einem fluchenden Hondh zu begegnen. Er war der Ansicht, dass man aus der Wahl der Schimpfworte gute Rückschlüsse auf Charakter und Natur eines Lebewesens ziehen konnte.
    Es hätte schon gereicht, überhaupt einmal einen zu erblicken. Er musste nicht einmal etwas sagen.
    »Spoon hat sich die Daten angeschaut«, sagte Skepz. »Er ist sich sicher, dass die Hondh rot laufen, und das noch viel mehr als wir.«
    Thrax nickte. »Seine Prognose?«
    »Frag ihn doch selbst.«
    »Was hat er dir erzählt?«
    »Er sagte, dass es ältere Modelle sind, keine Neubauten. Er meint, dass die Hondh ein sehr großes Risiko eingehen.«
    Thrax runzelte die Stirn. »Aber warum?«
    »Es passt zu den
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