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D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)

Titel: D9E - Die neunte Expansion 01: Eine Reise alter Helden (German Edition)
Autoren: Dirk van den Boom
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mit Besatzungsmitgliedern besetzten Räume mit Druckschaum zu füllen. Dieser würde nicht nur ausbrechende Feuer sofort unterdrücken, sondern auch Erschütterungen auffangen, wenn die Dämpfer ausfallen sollten. Es dauerte nur wenige Sekunden, dann saßen sie alle bis zum Hals in Schaum, der stetig weiter anstieg. Thrax schaltete die wichtigsten Anzeigen in das HUD seines Anzughelms. Mehr als zuschauen konnte er ohnehin nicht mehr.
    Zwei Dinge geschahen mehr oder weniger gleichzeitig.
    Der taktische Computer meldete, dass auch das letzte Schiff von Thrax’ Geschwader zerstört worden war. Die Interceptor war die einzige verbleibende Einheit, zumindest für die kommenden Augenblicke.
    Dann schlug die Rakete ein.
    Thrax wurde für einen Moment besinnungslos, als die Explosion die Interceptor durchrüttelte. Die Medsuite zischte und etwas in seinem Blut riss ihn aus der Schwärze zurück ins Bewusstsein. Die Schutzfelder im heckwärtigen Bereich waren bis zum Durchbrennen der Emitter verstärkt worden, und daher detonierte der Hondh-Sprengkopf auch nicht direkt an der Hülle, sondern am verstärkten Schutzfeld, das sich unmittelbar aufblähte, um dann sofort in sich zusammenzufallen. Die Explosionswelle traf auf die Schiffshülle und trieb die Interceptor aus ihrem Kurs. Mit großer Wucht.
    Als Thrax wieder klar sehen konnte, stellte er als Erstes fest, dass er noch lebte.
    Schadensmeldungen flackerten über das HUD. Der Kommandant erfasste die Situation innerhalb weniger Augenblicke. Erleichterung machte sich in ihm breit. Die Lebenszeichen bewiesen, dass die Herzen all seiner Besatzungsmitglieder noch schlugen. Auch der mehrfach abgeschirmte Maschinenraum war weitgehend unversehrt. Es gab zwei Hüllenbrüche und die Haupttriebwerke waren von der Automatik notabgeschaltet worden.
    Eine große, rote Anzeige erhaschte seine Aufmerksamkeit.
    Er hob eine Hand, schwerfällig geworden durch den Absorberschaum, und aktivierte die Verbindung zu Spoon. Dessen behelmtes Gesicht erschien direkt vor Thrax’ Augen.
    »Was?«
    »Ich habe eine Schadensmeldung, wonach –«
    »Und ich hole mir hier einen runter, oder was!«
    Thrax verkniff sich eine böse Bemerkung, sondern beschied sich mit: »Ich will eine ordentliche Meldung, sobald du kannst.«
    »Ich sag dir gleich, was du mich mal kannst!«
    Thrax schaltete ab.
    »Carlisle?«
    »Wir trudeln etwas, aber wir sind schneller als die Hondh und außerhalb deren Reichweite. Da kommt nix mehr, denke ich.«
    »Lachweyler?«
    »Keine neuen Abschüsse. Entfernung vergrößert sich. In ein paar Momenten … ach, sag ich doch. Die Hondh drehen ab. Denen fliegen bestimmt schon länger die Absicherungen um die Ohren.«
    Thrax drückte einen Knopf. Die Sprühdüsen zischten erneut, diesmal senkte sich der feine Schleier eines Lösungsmittels auf sie alle nieder. Dieses begann sofort, den Schaum aufzufressen. In wenigen Minuten würde nichts weiter als einige Flüssigkeitslachen übrig bleiben, eine Aufgabe für die Reinigungsroboter.
    Thrax behielt den Helm geschlossen. Es empfahl sich nicht, das Lösungsmittel einzuatmen.
    Spoon meldete sich wieder, schneller als erwartet.
    »Sieht ganz übel aus, Captain.«
    »Wie übel?«
    »Sagte ich es nicht gerade? Ganz. Aus. Vorbei. Ist durch. Ich kann nichts machen. Denk dir was aus.«
    Thrax starrte auf Spoon, dem kein passendes Schimpfwort mehr einzufallen schien, und schaltete ab.
    Skepz sah ihn forschend an. »Schlimm?«
    Thrax seufzte und öffnete seinen Helm. Auf der Brücke roch es unangenehm.
    »Wir haben den FTL-Antrieb verloren. Die Abschirmungen haben nicht gehalten, der Energiekern wurde beschädigt. Spoon sagt, da geht nichts mehr.«
    Thrax kratzte sich am Kopf. »Wir haben überlebt, aber aus der sofortigen Heimreise wird erst einmal nichts. Kein Überlicht. Wir müssen uns etwas anderes ausdenken.«
    Er warf Skepz einen auffordernden Blick zu. »Vorschläge?«
    Sie erwiderte nichts.

»Das ist die Situation«, sagte Spoon und schaute in seine leere Kaffeetasse, ehe er ein bemerkenswert aggressionsloses Seufzen ausstieß. »Es sieht beschissen aus, aber das ist ja nichts Neues.«
    Alle saßen sie in der Schiffsmesse, bis auf Carlisle, der seinen Sessel ohnehin nicht mehr verlassen konnte und daher die Schiffswache übernommen hatte. Er hörte über das Interkom mit.
    Thrax sagte nichts, behielt die Augen geschlossen und gab sich den Anschein, als denke er über das Gesagte nach. Stattdessen versuchte er, das Gefühl tiefer
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