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Cyclop

Cyclop

Titel: Cyclop
Autoren: Clive Cussler
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Ostflügels der Nationalgalerie in Washington. Die polierte Goldfigur mit dem Smaragdhaupt blinkte und glitzerte im Sonnenschein,der durch das große Oberlicht einfiel.
    Das ergab einen überwältigend dramatischen Effekt. Der unbekannte indianische Schöpfer dieses Standbildes hatte es mit hinreißender Schönheit und Grazie ausgestattet, in lässiger, entspannter Positur, ein Bein leicht vorgestellt, die Arme in den Ellbogen ein wenig angewinkelt, Hände nach außen.
    Der Sockel aus Rosenquarz stand auf einer fünf Fuß hohen Plattform aus einem soliden Block brasilianischen Rosenholzes. Das fehlende Herz war durch eine Nachbildung aus karmesinrotem Glas ersetzt worden, welches dem Glanz des Rubinoriginals kaum nachstand.
    Trauben faszinierter und überwältigter Menschen drängten sich, die Statue zu sehen. Die Schlange der Interessenten zog sich vor dem Museumseingang fast eine Viertelmeile lang hin.
    La Dorada zog
noch mehr Besucher an als selbst seinerzeit die berühmte Tut-ench-Amun-Ausstellung.
    Der Präsident und seine Ehefrau hatten Hilda Kronberg-LeBaron zur Eröffnung der Ausstellung begleitet. Da war sie in ihrem Rollstuhl gesessen, eine zufriedene alte Dame mit blitzenden Augen, unentwegt lächelnd, als der Präsident mit einer kurzen Würdigung die beiden Männer ehrte, die ihr Leben bestimmt und beherrscht hatten. Als er ihr aus dem Rollstuhl aufhalf, damit sie die Statue berühren konnte, blieb im ganzen Saal kein Auge trocken.
    »Schon seltsam«, murmelte Jessie, »wenn man bedenkt, wie dies alles begann – mit dem Wrack der
Cyclop
und wie es endete – mit dem Wrack der
Maine.
«
    »Das erscheint nur uns seltsam«, sagte Pitt abwesend. »Für sie begann es schon vor vierhundert Jahren im brasilianischen Dschungel.«
    »Schwer vorstellbar, daß ein so herrliches Werk an so vielen Morden schuld sein kann.«
    Pitt hörte nichts.
    Jessie warf ihm einen prüfenden Blick zu. Er war völlig in den Anblick der Statue versunken, sein Geist wanderte in einer anderen Zeit und einer anderen Welt.
    Dann erst kam er langsam in die Gegenwart zurück. Der Bann war gebrochen, der Zauber vergangen. »Entschuldige«, murmelte er.
    Jessie mußte lächeln. »Nun? Also wann willst du es versuchen?«
    »Was versuchen?«
    »Die versunkene Stadt von
La Dorada
zu finden, natürlich!«
    »Das hat keine Eile«, antwortete Pitt und mußte nun ebenfalls lachen. »Die läuft nicht weg.«
    ENDE
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