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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Autoren: Daniel Cloutier
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Einstellung teilen, mein Freund", sagte der ältere Mann in einem Tonfall, der dem jüngeren klar machen sollte, dass er nicht sein Freund war.
    "Selbst ihr Zweifel trägt die Antwort in sich. Es sind meine Leute. Sie folgen mir an jeden Ort, bis in den Tod."
    Ein kurzer Weg, dachte der Ältere.
     
    Kapitel 1
    Christophers Kopf dröhnte. Die letzten beiden Stunden im Regionaltransport vom Raumhafen Cubuyata zur City hatten ihn mehr angestrengt als die gleiche Zeitspanne im Raumtransporter zuvor. Am Raumhafenbahnhof hatte der Sprecher durchgesagt, dass aufgrund der anhaltenden Bombendrohungen auf die Magnetschwebebahn schon seit Wochen lediglich drei von zehn Routen parallel in die Hauptstadt fuhren. Christophers Beobachtungen der letzten beiden Stunden nach brachte dies die Kabinen schier zum Bersten. Die genauen Hintergründe zu den Bombendrohungen kannte er nicht.
    Erdbewohner kannten Cubuyata als ehemals großchinesischen Exportplaneten mit gewaltigen Mengen seltener Erden. Christopher war beim Gang durch den Bahnhof überrascht gewesen, dass er zwei Drittel der Bahnreisenden als Japaner identifiziert hatte, was sich auch in dem Abteil, in dem er sich jetzt befand, widerspiegelte. Er hatte mit deutlich mehr chinesischstämmigen Menschen gerechnet, verfügte aber über keine Informationen zu Einwanderungsreports.
    Sein Magen knurrte vorwurfsvoll. Die minimale Verpflegung auf dem Nonstop-Flug von der Erde ließ seinen Magen bereits seit Stunden auf Essen warten, doch der latente Schweißgeruch des dicken Mannes in einer Fließjacke neben ihm verschonte ihn vor einem übermäßigen Hungergefühl. Auch Christopher schwitzte in seinem braunen Sommerpulli, eine dünne Windjacke hing über seiner Schulter. Seine Kollegen hatten ihn im Vorfeld versichert, dass er um jedes Stück Stoff froh sein werde, Cubuyata sei das San Francisco der Milchstraße. Mark Twain hatte einmal gesagt, er habe dort im Sommer seinen kältesten Winter erlebt. Davon spürte er in den vollklimatisierten Zügen bislang nichts, doch durch die Glaswände sah er die dünn besiedelte Umgebung von Schnee bedeckt.
    Zwischen seinen Beinen stand auf dem schweren Reisekoffer sein alter, schwarzer Rucksack, in dem er seine elektronischen Helfer und Schreibwerkzeuge mit sich führte. Christopher hatte zwischen all den genervten Müttern, gestressten Pendlern und lauten Schulkindern kaum genügend Platz, sein PersonalDevice in ausreichender Entfernung zu seinen Augen zu halten, um die reißerischen Schlagzeilen der lokalen Regenbogenpresse entziffern zu können.
    "Linksradikale beleidigen Propheten!", "Er errettet uns!", "Bombendrohung vor erster Messe!" schrien die Titel Christopher entgegen. Eine journalistische Hochburg, ging es ihm durch den Kopf. Was um alles in der Welt soll ich hier bloß? So eine Zeitung musste er sich auch noch besorgen. Meist boten sie ein gutes Bild davon, was in den Köpfen vieler Bewohner vorging. Besonders ein Klatschblatt Namens Cubuyata News schien hier weit verbreitet zu sein. Er selbst hatte auf dem Flug zwei lokale Qualitätszeitungen des heutigen Tages, dem 5. März 2559 gelesen: Die Cubuyata Times und die New Rothul Telegraph. Bei der Lektüre hatte er den Eindruck gewonnen, dass beide eher regierungsnah waren, letztere zusätzlich religiös gefärbt, was ihn bei der ihm bekannten hiesigen Verschmelzung von politischer Führung und Religion nicht verwunderte. Auf Cubuyata existierte keine strikte Trennung zwischen Religion und Politik, ein auf der Erde für ein entwickeltes Land unglaublicher Zustand.
    Die Zeitungen informierten ihn trotz der tendenziösen Ausrichtung über die aktuelle Situation auf dem Planeten. Die Institution der Kirche wurde demnach aufgrund materialistischer Verwirrung der jungen Bevölkerung von einer Handvoll Terroristen bedroht. Das schlug sich des Telegraphs nach auf Wirtschaft, Löhne der arbeitenden Bevölkerung, Kleinstkriminalität und dadurch notwendige Überwachungsmassnahmen durch. Christopher wunderte sich, dass die Terroristen nicht auch noch für das schlechte Wetter verantwortlich zu sein schienen.
    Der Gestank von gebratenem Soja und Zwiebeln riss ihn aus seinen Gedanken. Die untergehende Sonne blendete ihn in einer engen Kurve, die die Bahn mit Schwung passierte. Christopher sah sein abgespanntes Spiegelbild im abgedunkelten Fenster. Seine hellbraunen, kurzen Haare standen zerzaust über seinem jungenhaften, unrasierten Gesicht. Ein Leser seiner Artikel hätte ihn anhand des
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