Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Autoren: Daniel Cloutier
Vom Netzwerk:
Werbung ab, akkurat aufgehängt entlang den mit kleinen roten und schwarzen Kacheln überzogenen Wänden. Die Plakate für das neueste PersonalDevice von Meyers hatten deren PR Profis auf den hiesigen Markt angepasst und auf das Display eine gewaltige Kathedrale mit Vorplatz abgebildet. Quer über das Bild zog sich die umgangssprachliche Bezeichnung "peedee". Daneben hing eine bunte Anzeige für Daloon Electrics, allem Anschein nach ein hiesiger Stromkonzern. Das animierte Display zeigte zwei attraktive junge Chinesinen, die durch einen Solarpark schlenderten. Nach einem übersichtlich gehaltenen Plan des Bahnhofs prankte zum Abschluss Werbung für Kawashima Mobility, die auf der Erde in erster Linie günstige Kleinwagen mit Brennstoffzellen verkauften.
    Er betrat die Bahnhofshalle. Ein angenehm kühler Windhauch wehte ihm entgegen. Er zog dennoch seine Jacke an, er wollte sich nicht bereits am Ankunftstag erkälten. Auf dem Parkett unter der hohen Halle bewegten sich Unmengen von Bahnreisenden, grün gekleidete Menschen mit Fahnen und Plakaten, Dutzende Polizisten in roten Uniformen, Getränke-, Obst- und Allesverkäufer. Die als Demonstration zu identifizierende Versammlung lief auf den ersten Blick friedlich ab. Keiner der Reisenden ließ sich von der Vielzahl an Schildern und der großen Menge von Protestierenden, immerhin gut die zehnfache Menge der anwesenden Polizisten, irritieren. Unter den Polizisten befand sich ein deutlich höherer Anteil an chinesisch aussehenden Personen als unter den Protestlern. Dort identifizierte er auch fast ausschließlich japanische Einwohner. Zu seiner Überraschung schlängelten sich Pendler aus seinem Zug ungerührt durch die Ansammlung, ohne die Beteiligten eines Blickes zu würdigen.
    Er beobachtete die routiniert ablaufende Szene. Die Polizisten sprachen und lachten miteinander, die grünen Schildträger sprachen entspannt mit einer Handvoll interessierter Passanten. Das alles kam ihm so vor, als wäre es nicht erst seit heute Morgen so. Die Zeitungen hatten darüber kein Wort verloren, was darauf hinwies, dass dieser Zustand schon lange anhielt und für die hiesigen Medien nicht berichtenswert war. Oder war ihnen das Thema zu heiß für eine Veröffentlichung?
    Christopher durchquerte die Bahnhofshalle, verließ durch den Haupteingang die Station und stieß draussen auf dem Vorplatz auf ein ähnliches Bild. Er blieb neben der Eingangstür stehen und notierte sich die Aufschriften der Protestschilder: "Gleichheit für die Zweiten", "Wann FENGt Demokratie an", "Dein Kreuz für Matsuo". Polizisten in dunkelbraunen, martialischen Uniformen führten gerade einen Protestler rüde ab. Bei einem weiteren Schild erhaschte Christopher lediglich einen Blick auf die Worte "Hokkaido" und "Haruto".
    Das Wissen über die gerade beobachteten gesellschaftlichen Unruhen in Cubuyata City hatte es nicht bis zur Erde geschafft. Ein Umstand, dem er sicher Abhilfe leisten könnte. Gleich nach dem Bericht über Varlas, den rothulanischen Propheten und dem Interview mit ihm würde er sich des Themas annehmen. Um sein Buch über die großchinesische Zeit würde er sich auf Cubuyata ohnehin nicht kümmern können. Dazu waren relevante Informationen und Recherchemöglichkeiten zu diesem Thema zu weit entfernt. Christopher wog seine Möglichkeiten ab. Er könnte eine theoretische Betrachtung der Unruhen über Zeitungen, Bibliotheken und Livestreams vornhemen oder den direkten Weg wählen. Er sah zu einer Gruppe Polizisten an einer Art Bushaltestelle.
    "Guten Morgen", sprach er einen jungen Polizisten an, der etwas abseits von den anderen stand. Seine hagere Gestalt in Kombination mit seinem Alter ließen ihn unerfahren erscheinen.
    "Ruhiger Tag heute?"
    Der Polizist musterte ihn und blickte irritiert. Wahrscheinlich sah er selten Menschen die keine japanische oder chinesische Abstammung hatten. Christopher kam sich selbst fremd vor, seit er am Flughafenbahnhof in die überfüllte Bahn gestiegen war. Vielleicht hatte bislang aber auch nur noch kein Passant den Polizisten angesprochen.
    "Wer sind sie?" Der junge Mann nahm eine förmliche Haltung ein und präsentierte ein ernstes Gesicht. Statt eines Namensschilds trugen die Polizisten Nummern an der Brusttasche ihrer Uniform. Bei Christophers Gegenüber lautete sie 13832.
    "Mein Name ist Harmon, ich mache hier auf Cubuyata Urlaub."
    "Unruhige Zeit für einen entspannten Urlaub", sagte 13832. Misstrauen schwang in seiner Stimme mit.
    "Sehen sie mich als
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher