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Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)

Titel: Cubuyata - Die Rückkehr des Propheten (Science Fiction Thriller) (German Edition)
Autoren: Daniel Cloutier
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Zeitung der alten Erde, sollten ihn dabei unterstützen. Sein Chef versprach sich von der Propheten-Story offenbar viel, sonst hätte er ihn nicht so unmissverständlich und kurzfristig abgezogen.
    "Das haben wir alles Leuten wie euch zu verdanken", rief der Mann in der Fließjacke. Christopher blickte von seinem PD auf und fühlte sich angesprochen. Tatsächlich richtete sich der Ärger gegen eine junge Frau in einem grünen T-Shirt, die sich gerade an ihnen vorbeidrückte. Sie drehte sich um und warf nach kurzer Musterung dem Mann einen abschätzigen Blick zu. Sie war einen Kopf kleiner als Christopher und hatte leuchtendrote Haare.
    "Du solltest besser Zeitungen mit mehr Text als Bildern lesen, dann wärest du mir dankbar", sagte sie in einem Ton, der Christopher zurückweichen lies. Er registrierte das unter den Arm des Manns geklemmte, billige EPaper. Es zeigte eines jener Boulevardblätter, die auch auf der Erde vorgeblich niemand las, aber ungebrochen hohe Auflagen vorwiesen. Der Mann runzelte die Stirn und sah für einen kurzen Moment noch etwas älter aus als zuvor. Erst jetzt fielen Christopher die weißen, leicht fettigen Haare auf, die unter seiner schwarzen Mütze hervorlugten und ihn sein Alter auf um die sechzig schätzen ließ. Die Augen zu Schlitzen verengt, zeigte er auf sie mit seinem dicken Zeigefinger.
    "Ich hatte noch nie Probleme mit den guayun. Ihr jungen Leute solltet besser das Buch von Rothul lesen, anstatt euch nutzlos aufzulehnen."
    "Wegen Schafen wie dir muss ich heute auf die Straße." Sie streckte ihm ihre rechte Hand mit abgespreizten kleinen Finger und Mittelfinger entgegen, drehte sich um und drückte sich vorbei an den Mitreisenden durch den Gang. Der Mann ließ sie nicht aus den Augen und murmelte etwas Unverständliches vor sich hin. Einige Mitfahrer lachten, ein junger Mann rief "Bravo". Christopher folgte ihr. Informationen aus erster Hand waren unbezahlbar.
    "Entschuldigung", rief er ihr zu. Sie hörte ihn nicht, oder wollte ihn nicht hören. "Entschuldigung, hätten sie kurz Zeit für mich?"
    Sie hielt zwischen zwei jungen Männern mit Kopfhörern, die wie Studenten aussahen.
    "Was wollen Sie? Sind sie Kontrolleur? Ich habe keine Karte, das Geld ist woanders besser investiert." Zorn und Resignation begleiteten ihre Stimme. Er lächelte sie an, in der Hoffnung, sie zu besänftigen.
    "Nein, ich bin kein Kontrolleur. Ich bin Journalist." Sie behielt ihren ablehnenden Blick bei. Er fuhr fort: "Was meinen Sie damit, dass das Geld woanders besser investiert sei?" Er kannte nur die Sicht der konservativen Zeitungen, die die derzeit aufbegehrenden politischen Gegner undifferenziert als Rebellen bezeichnete.
    "Ein Journalist, sieh an. Von welcher Zeitung? Vom Telegraph? Dem Observer? Der Times? Wissen sie wohin das Geld investiert werden sollte? In unabhängige Zeitungen, damit ihr miesen Schreiberlinge einmal etwas Wahres schreibt."
    Überrascht von ihrer Reaktionen und bevor er etwas entgegnen konnte, hatte sie sich mit Wiederholung der obszönen Geste an den beiden jungen Männern vorbeigeschoben, die amüsiert Blicke wechselten.
    Christopher warf ihnen einen finsteren Blick zu, zog sein schwarzes Notizbuch aus seiner Tasche und vermerkte auf vergilbten Seiten das Erlebte. 
    Es lag in der Tat einiges an Recherche vor ihm. Was hatte der Mann gesagt? Mit wem hatte er nie Probleme? Mit den guayun? Er schrieb sich alle Fragen auf, die ihm einfielen. Wie ist die tatsächliche politische Situation auf diesem Planeten? Welchen Einfluss hat die Kirche? Was hat es mit den Rebellen auf sich?
    Seine Gedanken geisterten unkontrolliert in seinem Kopf umher, wie ein Affe, der von Baum zu Baum springt. Christopher schloss die Augen und konzentrierte sich auf seinen Atem. Nach und nach erschienen die Gedankenfetzen vor seinem geistigen Auge. Er versuchte, sie nicht festzuhalten oder wegzustoßen. Nach einigen Minuten öffnete er seine Augen wieder. Er mochte den geklärten Zustand nach dieser Übung.
    Die Magnetbahn fuhr in einen langen, kunstlichtdurchfluteten Tunnel, an dessen Ende das monotone Pfeifen des Elektromotors verstummte. Endstation.
     
    * * *
     
    Christopher wurde von den anderen Passagieren des Zugs mit ausgestiegen. Als sich das unmittelbare Gedränge auflöste, warf er sich seinen Rucksack über die Schulter und folgte den anderen auf die Rolltreppen, die von den Gleisen im ersten Stock in den ebenerdigen Bahnhof führten. Bilder von Attraktionen des Planeten wechselten sich mit
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