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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)
Autoren: Vitali Sertakov
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oder? Jetzt die dritte und damit letzte. Sag ihm, dass ich nicht vergesse, wie er in der Karawane für mich gebürgt hat, aber wenn er so weitermacht, kann ich nichts mehr für ihn tun, dann kriegt er wirklich die Schulterstücke des gemeinen Soldaten verpasst!«
    »Zu Befehl, Kommandeur!«
    Zwei Dutzend Männer sprangen auf, als Kowal den Raum betrat. Ihm fielen gleich zwei Frauen in der Menge auf, deren Abzeichen sie als Vorsitzende auswiesen. Er trat auf sie zu und begrüßte sie per Handschlag. Michail Rubens junior öffnete seine Mappe und räusperte sich.
    »Wochenbericht des Präfekten von der Petrograder Seite«, begann er.
    Daraufhin ergriff der älteste Sohn von Mam Kate das Wort. Kowal lauschte seinem angenehmen Bariton und nickte lobend, als die Sprache auf die neuen Gaslampen, die erfolgreich durchgeführte Ausgabe von Lizenzen an die Droschkenkutscher und die Anhebung der Steuern für den Kleinhandel kam. Während des Vortrags erinnerte er sich daran, dass vor vier Jahren ein anderer Sohn der ehemaligen Herrin der Petrograder Seite in eine Verschwörung gegen ihn, den Gouverneur, verstrickt war. Die Mitglieder der Familie selbst hatten den Burschen angeklagt und sich auf der Stelle von ihrem gefährlichen Verwandten distanziert. Die Verschwörer hatten ihre Strafe bekommen. Aber ob ich vielleicht doch besser alle Kinder von Mam Kate hätte in die Verbannung schicken sollen?, fragte sich Artur.
    »Habe ich das richtig verstanden, Präfekt? Die Darlehen, die wir den Cowboys zur Eröffnung von Läden gewährt haben, haben sich ausgezahlt?«
    »So ist es, Herr! Von den dreiundzwanzig gewährten Darlehen wurden fünf nicht zurückgezahlt. Diese Cowboys haben Bankrott gemacht. Aber die Zinsen, die die anderen gezahlt haben, haben diesen Verlust mehr als ausgeglichen. Und auch die Preise auf dem Markt sind gefallen …«
    Als Nächstes folgte der Vortrag des Bürgermeisters von Wyborg. Er ging auf drei Fragen ein: Viele Cowboys wollten ihre Kinder nicht in die städtische Schule schicken, denn sie waren strikt dagegen, dass diese Lesen und Schreiben lernten. Außerdem wollten sie auf gar keinen Fall, dass ihre Sprösslinge dieselbe Schulbank drückten wie die Kinder der Wilden.
    »Oberster Bibliothekar!«, wandte sich Kowal daraufhin an Lew. »Setz dich mit dem Direktor der dortigen Schule in Verbindung, den fünf besten Schülern soll eine Prämie in Aussicht gestellt werden. Fünf Goldrubel für die Eltern …«
    »Wird erledigt, Herr!«
    Die zweite Frage des Wyborger Bürgermeisters betraf den Aufbau einer Fischereiflotte. Und das dritte Problem amüsierte Kowal regelrecht. Die Finnen erhoben Einspruch dagegen, dass ihren Karawanen, die bis tief nach Russland hineinzogen, Steuern abgeknöpft wurden. Statt zu zahlen, zogen sie lieber über Waldwege.
    »General!«
    »Ja, Kommandeur!«
    Sergo war über die Jahre kahl und dick geworden, in seinen Augen blitzte aber noch immer der alte Schalk. Nach wie vor war er bereit, auf ein Wort seines Herrn hin jedem aufmüpfigen Kerl die Kehle aufzuschlitzen. Besonders gern hätte er sich damals Arina Rubens vorgenommen, aber da war sie schon auf dem Weg in den Ural … Mit seinem Posten hatte er nicht das beste Los gezogen: Während Daljar die Leibgarde kommandierte und Ruslan Abaschidze die städtische Garnison – wobei er zudem gemeinsam mit Berder die Militärakademie leitete –, hatte Sergo die schmutzigste Arbeit zu leisten, denn er war für die Grenztruppen verantwortlich. Andererseits hatte ihm die erfolgreiche Unterwerfung Pskows bereits das Haus des Pulkowo-Observatoriums und die daran angrenzenden Ländereien eingebracht.
    »General! Bereitet bis zu meiner Rückkehr einen Vorschlag vor, wie die Straßen zu sichern sind. Bis dahin sollen diejenigen, die ihr in den Wäldern festnehmt, Gräben entlang der Straßen ausheben. Über eine Strecke von drei Tagesritten. Und dass mir nicht ein Baum gefällt wird! Sorgt dafür, dass sie ausgebuddelt und woanders wieder eingepflanzt werden.«
    »Zu Befehl, Kommandeur.«
    »Michail! Du setzt sofort ein Schreiben an die Finnen auf. Ein Dolmetscher soll es übersetzen, ich werde es noch vor meiner Abreise unterschreiben! Teile ihnen mit: Wenn sich auch nur ein Wagen von ihnen über Wyborg hinauswagt, ohne eines unserer Papiere dabeizuhaben, lassen wir in ihrem Lappeenranta keinen Stein auf dem anderen! Drück es nur ein wenig freundlicher aus, ja?«
    »Wird erledigt.«
    Sergo blinzelte zufrieden.
    Dann hielt die
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