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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)
Autoren: Vitali Sertakov
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Bibliothekaren befohlen hättest, im Sommer eine … Universität zu eröffnen. Aber dass sie nicht hier sein würde, sondern im Dorf. Werde ich da aufgenommen?«
    »Stimmt, die Universität wird im Dorf sein, denn nicht alle Hüter können in der Stadt leben. Aber sie wollen dort lernen. Und im Übrigen treffe nicht ich die Entscheidung, ob man dich dort annimmt. Ob du zugelassen wirst, hängt einzig und allein von deinen Leistungen ab.«
    »Aber, Papa, du könntest es ihnen befehlen!«
    »Äh … hast du gerade eben was gesagt?«
    »Nein … Das war nur so … Du musst dich verhört haben.«
    »Hab ich’s mir doch gedacht. Mama wird uns bald besuchen. Und dann fliegt ihr, du und dein Bruder, für den ganzen Sommer zu Onkel Berder, um bei ihm zu lernen. In der Zeit bist du der Mann in der Familie und trägst die Verantwortung für deine Geschwister.«
    »Musst du schon wieder weg?«
    »Nicht für lange«, sagte Artur, stand auf und nickte der Wache zu. Nikolaj wurde hinausgebracht. Artur beobachtete noch vom Fenster aus, wie die Tür des Panzerwagens hinter seinem Sohn zuklappte, und vier kräftige Sergeanten in der Uniform der Gouverneursgarde hinter dem abfahrenden Wagen herritten. So wird es immer sein, dachte er. Ich habe nur die Wahl zwischen einem ruhigen Leben im Wald oder ewigem Kampf.
    »Die Vorsitzenden sind versammelt, Herr«, teilte ihm Michail Rubens junior, sein Sekretär, mit, der eine Mappe mit Papieren unter den Arm geklemmt hatte und eine feuerfeste Kiste mit einem großen Gouverneurswappen trug.
    »Ich bin schon unterwegs …« Kowal hob die Arme, damit die beiden gelben Wilden ihm die Rüstung anlegen konnten. Die beiden glichen einander wie Zwillinge und waren mit fünf Jahren in die Stadt gekommen. Sie waren ihm treu ergeben, hatten es aber immer noch nicht gelernt, verständlich zu sprechen. »Wie geht es deinem Großvater, Mischa? Hat die Medizin geholfen?«
    »Es geht ihm besser, Herr«, erwiderte der Sekretär und deutete eine Verbeugung an. »Er dankt dir für die Einladung und für alles, was du für die Familie Rubens getan hast, aber er wird den See wohl nicht mehr verlassen. Er sagt, dass sein Herz die Rückkehr in die Eremitage nicht überstehen würde …«
    »Wenn du wieder zum See fährst, sag deinem Großvater, dass hier immer ein Tisch und Obdach auf ihn warten.«
    »Danke, Herr …«
    Am Ausgang des Büros hielten zwei Gardisten Wache. Zwei weitere Männer, bestückt mit funkelnden Offiziersschulterstücken, hielten sich bereit, den Gouverneur in den Großen Kreis zu begleiten. Artur nickte ihnen automatisch zu und wollte schon forteilen, als er bemerkte, dass der eine Wachhabende seine Waffe nicht ordentlich geputzt hatte und unrasiert war.
    »Wie heißt du, Soldat?«
    »Der Gemeine Iwan Ogloblja! Zweiter Zug der ersten Kompanie der Gardeschwerter!«, rapportierte der Soldat mit vor Schreck geweiteten Augen. »Kommandeur der Kompanie ist der Hauptmann Louis der Vierzehnte!«
    »Schrei nicht so …«, verlangte der Gouverneur. »Widerstrebt es dir, in der Garde zu dienen, Soldat?«
    »Keineswegs, Herr!«
    »Ich habe aber den Eindruck, dass du gar nicht so gern in der Akademie lernen und Offizier werden willst? Möchtest du vielleicht lieber Dung fahren?«
    »Bestimmt nicht …« Der Soldat schien gleich in Tränen auszubrechen und ließ seinen Blick panisch zwischen dem Gouverneur und dem Oberst hin- und herwandern. »Ich will dienen, Herr!«
    »Du stinkst erbärmlich und deine Waffe ist dreckig. Hast du die Nacht durchgesoffen? Antworte!«
    »Ja …«
    »Wie hat man dir beigebracht zu antworten, Soldat?«
    »So ist es!« Dem Soldaten rann der Schweiß über die Schläfen. Die anderen Männer hielten den Atem an. Der junge Rubens verwandelte sich in eine Statue.
    »Oberst!«, wandte sich der Gouverneur an den Offizier der Eskorte. »Nimm diesem Soldaten die Waffe ab! Er soll sofort in die Kaserne gehen und sich waschen. Der Offizier, der die Ablösung abgenommen hat, wird zum gemeinen Soldaten degradiert und in die Garnison von Petrosawodsk versetzt. Mit dem Recht auf eine sehr lange Dienstzeit. In einer halben Stunde erwarte ich den Befehl zur Unterschrift. Um sechzehn Uhr meldest du mir seine Umsetzung.«
    »Zu Befehl!«, antwortete Oberst Daljar.
    »Louis untersteht dir doch, oder?«, fragte Artur mit gesenkter Stimme, als sie die Treppe hinuntergingen.
    »So ist es, Kommandeur.«
    »Wenn ich mich recht erinnere, hat er sich dieses Jahr schon zwei Strafen eingehandelt,
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