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Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)

Titel: Cryonic: Der Dämon erwacht (Cryonic 1) (German Edition)
Autoren: Vitali Sertakov
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Karawane einen lächelnden alten Herrn treffen, ein echter Wipper übrigens, ein alter Bekannter deines Vaters. Sollte es Klagen wegen der Hunde geben, wendet euch an ihn …«
    »Kowal, komm zur Besinnung! Du hast keine Verbündeten«, rief ihm Arina in Erinnerung. »Wie will ein einzelner Mann uns zwingen, die Stadt zu verlassen? Pawel hat Hunderte von Soldaten, die ihm treu ergeben sind …«
    »Seit heute Nacht nicht mehr. Denn da hat ja bekanntlich der Verräter Karim die Bullterrier in den Michailowski-Palast und ins Graue Haus gehetzt. Seit diesem kleinen Zwischenfall habt ihr keine Soldaten mehr. Vielleicht bestehen die Grenzgarnisonen noch – aber die werden schon morgen dem neuen Gouverneur den Eid leisten. Im Übrigen habe ich eine Leibwache, die nicht schlecht ist. Zwanzig Bajonette aus der Truppe von Sergo Abaschidze.«
    Mit diesen Worten hatte Artur seinem Gegenüber allen Wind aus den Segeln genommen.
    »Und wann … wann wirst du uns ausweisen?«
    »Unmittelbar nachdem ich die Duma aufgelöst habe. Die Wagen warten schon«, antwortete Artur und verfütterte an einen der beiden Sumpfluchse das letzte Stück Fleisch.
    »Da kannst du ja wahrlich stolz auf dich sein, Schmied!«, zischte Arina und schluckte die Tränen hinunter. »Du spuckst große Töne von Gerechtigkeit, aber selbst greifst du völlig unverfroren nach der Macht?! Als ob du nicht auch auf anderem Weg an einen sicheren Posten hättest kommen können! Aber jetzt?! Wie wird dein Leben von heute an aussehen? Jede Minute musst du damit rechnen, dir eine Kugel in den Rücken einzufangen …«
    »Er wollte Gerechtigkeit und bekommt das Gesetz!«, lachte Christoph hell. Als er sich zu ihnen umdrehte, sah Kowal jedoch, dass seine Augen traurig dreinblickten. »Wenn du zum Gesetz wirst, verlierst du die Gerechtigkeit …«
    »Das habe ich vermutet, mein Freund …«, sagte Artur und kratzte sich im Nacken. »So enden diese Geschichten ja immer. Aber ich werde versuchen, ein anständiger Mensch zu bleiben, koste es, was es wolle. Darauf gebe ich dir mein Ehrenwort.«

(41)
    ZEHN JAHRE SPÄTER
    »Hast du den Kirchenmann immer noch nicht geschnappt, Papa?«
    »Nein, mein Sohn. Niemand weiß, wohin er geflohen ist.«
    »Und was, wenn er dir den Mörder im letzten Jahr auf den Hals geschickt hat?«
    »Das glaube ich nicht. Das waren die Kirchenleute hier aus Piter. Aber zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Sergo hat sie alle geschnappt.«
    »Sind sie aufgehängt worden, Papa?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Du hast gesagt, das wir nie lügen dürfen, nicht wahr?«
    »Ja, mein Sohn. Sonst würden wir den Respekt voreinander verlieren und unsere Freundschaft würde kaputtgehen.«
    »Ich habe gehört, wie Onkel Christoph mit einer Frau gesprochen hat. Sie hat gesagt, dass der Gouverneur Schmied sechs unschuldige Menschen aufgehängt hat. Dass nur drei verabredet hätten, dich zu töten … Stimmt das, Vater?«
    »Sergo hat mir die neun Männer ausgeliefert, und ich vertraue ihm blind. Er hat mich bereits vor drei Verschwörungen gerettet.«
    »Du hast gesagt, wenn ein Mensch nicht lügen will, dann soll er sagen, dass er auf eine Frage nicht antwortet. Willst du mir nicht antworten, Vater?«
    »Doch, ich antworte dir. Im letzten Jahr sind viele Menschen gestorben, die eine Schuld auf sich geladen haben, für die sie den Tod eigentlich nicht verdient hätten.«
    »Warum? Der Oberste Bibliothekar sagt uns im Rechtsunterricht, dass in Petersburg ein Diktator regiert. Das ist ein schlechtes Wort, oder nicht?«
    »Ach, Lew! Der redet immer allerlei Unsinn beim Unterricht … Aber er hat recht. Das Wort ist nicht schön – nur bleibt mir leider nichts anderes übrig, als weiter in dieser Weise zu regieren. Wir können nicht so leben, dass alle zufrieden sind. Irgendjemand leidet immer. Stell dir einmal vor, dass die Kirchenleute mich und Sergo getötet hätten. Dafür wären dann sechs unschuldige Menschen am Leben geblieben. Hätte dir das besser gefallen?«
    »Mama sagt, man darf etwas Schlimmes nicht an die Wand malen! Also sag so was nicht … Außerdem hätte ich dich gerächt.«
    »Eben. Du hättest einen Krieg angefangen, und dann wären Hunderte von Menschen gestorben. Das ist eine schwere Wahl, Nikolaj. Versuch, nicht weiter darüber nachzudenken. Sag mir lieber, wie es dir hier gefällt?«
    »Ich habe Heimweh nach Mama und unserem Dorf.«
    »Gefällt dir der Unterricht denn nicht?«
    »Doch … Papa, Christoph hat gesagt, dass du den
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