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Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)

Titel: Crimson - Teuflische Besessenheit (German Edition)
Autoren: Joseph Merrick
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den Kopf und gab mir meinen Ausweis zurück, den ich sofort wieder in meine Jackentasche schob.
    Er ging zu seinem Wagen und zog sich seine warme Dienstjacke über. Auch mich fröstelte es immer mehr. Ich zündete mir eine Zigarette an, wobei ich meinem mürrischen Gegenüber ebenfalls eine anbot. Er lehnte schweigend ab. Kann sein, dass er Nichtraucher war, ich vermutete aber eher, dass er einem »akademischen Touristen«, dessen Alter nicht mal die Mitte dreißig erreichte hatte, keinesfalls über den Weg traute.
    Er lehnte sich gegen seinen Wagen und warf einen kurzen Blick in jede Richtung des Highways, vermutlich um sich zu vergewissern, dass kein Fahrzeug auf der, meiner Meinung nach, von Gott verlassenen Straße entlang fuhr.
    Als er seine Aufmerksamkeit erneut auf mich richtete, bemerkte ich an ihm einen seltsamen Gesichtsausdruck, der mir einen Schauer über den Rücken jagte. Er blickte so geheimnisvoll und dennoch fragend, als ob er irgendetwas zu wissen glaubte, mir aber nicht davon berichten konnte. Entweder wollte oder durfte er mir nichts sagen.
    »Warum wollten Sie ausgerechnet hierher versetzt werden?« fragte er kopfschüttelnd. »Steve können Sie nicht ersetzen, egal wie gut Sie sind, was ich ohnehin stark bezweifeln muss.«
    Oh Mann! Nun wusste ich, wie sich Richard Dreyfuss gefühlt haben musste, als er den »Außerirdischen der Dritten Art« begegnet war. Dieser Sheriff legte es förmlich darauf an, mich zu reizen.
    Mit »Steve« meinte er Sheriff Brauner. Dass sie sich gekannt hatten, war mir nun klar. Und wenn sie auch noch miteinander befreundet gewesen waren, worauf ich schloss, da er ihn beim Vornamen nannte, konnte ich seine Unhöflichkeit gegenüber mir im Nachhinein verstehen.
    Womöglich meinte er es sogar gut mit mir, und wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich diesem Abbild eines Seeelefanten auch noch recht gegeben, dass ich hier absolut nichts zu suchen hatte. Leider hatte ich aber keine Wahl gehabt.
    Mit der Antwort auf seine Frage tat ich mich schwer. Keineswegs wollte ich meine Strafversetzung erwähnen. Welches Licht würde es auf mich werfen, wenn ich gleich mit der Tür ins Haus fallen würde? Nicht, dass es mir besonders wichtig gewesen wäre, was Teasle von mir hielt, doch eines war sicher: Gerade in einem Bezirk, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, wäre es nur eine Frage von Stunden gewesen, bis jeder darüber Bescheid gewusst hätte.
    Das wollte ich verhindern. Ich mochte nicht noch einmal dasselbe erleben wie damals beim FBI-Kollegium, als jeder von meiner Affäre und meiner Scheidung wusste. Was sich danach abgespielt hatte, war wie eine der typischen Seifenopern gewesen, die sich stetig wiederholten und kaum voneinander unterschieden.
    »Ich hatte einfach die schlechte Luft in der Stadt satt und wollte mein Glück hier versuchen«, nuschelte ich und hoffte, dass er die Hälfte nicht verstand, da dies alles andere als der Wahrheit entsprach. Ich musste zugeben, ich mochte diese Art von Lügerei nicht mehr. Diese permanenten Ausreden damals bei meiner Frau hatten mich gelehrt, dass Lügen nie wasserdicht genug waren, um damit Tiefseefischen zu gehen.
    Kopfschüttelnd sah mich Mister »Ich Boss – du Nichts« an, während er kurz danach schwer ausatmete, als würde er einen inneren Druck ablassen. Er änderte seine Miene und nickte.
    »Na dann, viel Glück Junge«, sagte er ironisch und klopfte mir auf die Schulter. »Steve und ich waren Freunde und kannten uns schon seit unserer Kindheit. Sein unerwarteter Tod traf mich schwer und ich muss zugeben, ich kann es eben nicht leiden, wenn er einfach ersetzt wird.«
    »Das kann ich verstehen, Sheriff, und ich hoffe, Sie glauben mir, wenn ich Ihnen versichere, dass ich mich nicht besonders wohl dabei fühle, in Ihren Bezirk einzudringen.«
    »Mein Bezirk?«, fragte er und gab mir dabei zu verstehen, dass ich mit meiner Aussage völlig falsch lag. »Glauben Sie mir, zu diesen Siedlungen bringen mich keine zehn Pferde. Mein Bezirk ist und bleibt New Rock.«
    New Rock? Das sagte mir etwas. Ich versuchte, mich zu erinnern, in welchem Bezug ich diesen Namen schon einmal gehört oder gelesen hatte.
    »Steve war in Crimson stationiert und übernahm das Amt des Sheriffs der Siedlungen nördlich von New Rock, deren Einwohner ebenso gottlos sind, wie ihr ganzer verfluchter Kontinent. Diese seltsamen Europäer«, untermalte er seine Aussage, deren bitteren Beigeschmack ich förmlich auf meiner Zunge zu spüren glaubte.
    Wie
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