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Titel: Cover
Autoren: Ich will dich ganz und gar
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da ist ja der Kerl.«
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    Dean suchte in seiner Jackentasche, zog
    fünf Dollar hervor und legte sie auf den
    Tresen. Dann warf er sich seinen Mantel
    über und verließ das In-Lokal.
    Sofort wollte ich ihm hinterherlaufen,
    doch Shawn hielt mich am Arm zurück.
    »Francis, warum willst du dem Typen hin-
    terher? Er hat kein Interesse. Er hat dich
    versetzt und hält es nicht für nötig, sich zu entschuldigen. Komm, lass uns gemeinsam
    den Abend genießen.«
    Mein Blick schickte Blitze, und meine
    Stimme tat es auch. »Lass mich sofort los,
    Shawn!«
    »Verstehe einer die Weiber!«
    Ich verließ im Laufschritt das Lokal und
    versuchte, Dean in der mit spärlichem Licht
    ausgeleuchteten Straße ausfindig zu machen.
    Tausende von Fragen rauschten in meinem
    Kopf, und ich hatte das Gefühl, in Ohnmacht
    zu fallen, wenn ich darauf keine Antworten
    bekam oder schlimmer noch, Dean gar nicht
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    erst finden würde. Bestürzt über die Erken-
    ntnis, ich hätte ihn schon wieder verloren,
    rief ich seinen Namen. Dann lief ich auf dem Bürgersteig an parkenden Autos entlang.
    Da, ich entdeckte ihn. In einiger Ent-
    fernung wollte er gerade in einen Chevy ein-
    steigen. »DEAN!«, schrie ich all meinen
    Stolz vergessend durch die Straße. Er stoppte in seiner Bewegung und blickte zu mir her-
    über. Nach einem kurzen Moment des Über-
    legens, schlug er die Tür von außen zu und
    wartete, bis ich heran war.
    Etwas außer Atem sagte ich: »Was ist
    los? Was ist passiert? Wieso läufst du davon?
    Wieso bist du nicht erschienen?«
    »Ich werde dir zwei der Fragen beant-
    worten. Für den Rest habe ich keine
    Veranlassung.«
    »Veranlassung? Was ist los, warum bist
    du so sauer?«
    »Ist das schon die erste Frage?«
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    Ich verschränkte die Arme. »Was soll
    das? Stehe ich hier nun vor einem Mann
    oder einem schmollenden Kleinkind?«
    Eine Weile hielt er meinen Blick gefan-
    gen, ehe er fragte: »Was läuft hier eigent-
    lich? Du und dein angeblicher Ex mit dem du
    nichts mehr zu tun haben wolltest? Welche
    Rolle spiele ich in diesem Strategiespiel? Bin ich vielleicht der, mit dem man nur die
    Schuhe kauft?«
    »Wie bitte, ich verstehe deine Fragen
    nicht! Du bist doch derjenige gewesen, der
    mich versetzt hat! Du hattest doch angeblich keine Zeit, mich zu sehen. Mir ist soeben
    natürlich schlagartig klar geworden, warum
    du keine Zeit hattest: Du musstest an dieser Bar sitzen! Und dann wunderst du dich, dass
    ich auf andere Männer treffe?«
    »Okay, ganz von vorne«, Dean stützte
    sich mit einer Hand an seinem Auto ab. »Ich
    habe dich versetzt?«
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    »Ja, heute. Ich hatte mich mit dir
    verabredet.«
    »Wie bitte? Das wüsste ich aber!«
    »Ich habe Shawn gebeten, dass er mir
    deine Telefonnummer gibt. Aber die wollte
    er nicht rausrücken und hat das Date per-
    sönlich mit dir klarmachen wollen.«
    Dean lachte auf. »Da hat dich der gute
    Shawn aber ganz schön hinters Licht ge-
    führt! Mich hat niemand angerufen. Außer-
    dem: Wie kannst du nur deinen angeblichen
    Ex-Freund fragen, ob …«
    »Hallo, ihr Hübschen. Ich wollte mich
    nur erkundigen, ob alles seinen richtigen
    Gang geht«, sagte Shawn, der nun von hin-
    ten herangekommen war und mir freund-
    schaftlich eine Hand auf die Schulter legte.
    Ich schlug sie weg.
    »Geh weg! Du störst!«, zischte ich.
    »Hey, Baby, was ist los mit dir? Jetzt
    plötzlich störe ich? Aber eine Woche nach
    der Party, als ich dich von hinten gevögelt
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    und dir deine Muschi geleckt habe, hat es
    dich auch nicht gestört.«
    Deans Blick ruhte noch kurz auf Shawn,
    ehe er in meine Augen sah. Die Röte schoss
    mir ins Gesicht. Dean öffnete die Autotür
    und meinte: »Ich denke, es ist alles gesagt.
    Es gab kein Treffen. Dein Lover hat dich für sich beansprucht, und du hast keine Ein-wände.« Die Tür knallte ins Schloss und der
    Motor sprang an. Ich wich sprachlos zur
    Seite.
    Dean fuhr an uns vorbei, ohne mich an-
    zusehen. Shawn winkte.

    ***
»Und, was hast du dann gemacht?«,
    wollte Ryan wissen.
    Mir liefen die Tränen über die Wangen
    und ich antwortete weinerlich. »Ich habe ihn angeschrien, wie Shawn so etwas hatte sagen
    können. Doch er lachte nur und meinte, ob
    es denn nicht stimmen würde, dass ich mich
    so willig von ihm habe vögeln lassen.« Ich
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    schluchzte und fuhr fort: »Oh, Ryan, ich
    habe alles kaputt gemacht.«
    »Ach, Herzchen …« Ich hörte, wie Ryan
    nach Worten suchte und was er fand, ver-
    packte er nicht. »Wieso hast
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