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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten
Autoren: Jan Gardemann
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Anführer der Bande nahm den Revolver von Suzys Nacken und fuchtelte ungehalten mit der Waffe herum, während er den beiden Schwarzhaarigen etwas zurief.
    Cotton zögerte nicht länger. Er stellte sich aufrecht vor die Glaskuppel und versetzte dem Segment, vor dem er stand, einen wuchtigen Tritt.
    Die schadhafte Scheibe zersprang, und ein Regen aus scharfkantigen langen Scherben fiel trudelnd in die Tiefe.
    »FBI!«, brüllte Cotton und legte mit nach unten ausgestreckten Armen auf den Mann mit dem Revolver an. »Waffe fallen lassen –sofort!«
    Der Gangster machte den Fehler und riss den Waffenarm hoch, um auf Cotton zu feuern. Doch ehe er den Abzugsfinger krümmen konnte, jagte Cotton ihm von oben eine Kugel in die Brust.
    Der Getroffene taumelte zurück und stürzte rücklings zu Boden.
    Während die anderen Männer sich noch verständnislos umblickten und nach ihren Waffen griffen, sprang Cotton durch das zerstörte Fenstersegment in die Tiefe.
    Suzy, die zu ihm aufblickte, wich im selben Moment vom Tisch zurück, als Cotton mit den Füßen voran darauf landete.
    Das morsche Holz zerbarst unter der Wucht des Aufpralls. Cotton stürzte, rollte sich über den Boden ab, schnellte hoch und zielte mit der Dienstwaffe auf die Meute.
    »Eine falsche Bewegung, und ich schieße!«, rief er, wobei seine Stimme wegen des Sprungs ein wenig atemlos klang.
    Die Männer erstarrten in der Bewegung und warfen einander gehetzte Blicke zu.
    Cotton ahnte, die Gang würde sich nicht so einfach geschlagen geben. »Die Hände hoch und Waffen weg!«, rief er nachdrücklich.
    In diesem Moment registrierte er aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung. Der Angeschossene hatte sich auf dem Boden herumgedreht und hob den Waffenarm, um auf den G-Man zu feuern.
    Bevor Cotton reagieren konnte, kickte Suzy dem Mann den Revolver mit einem gezielten Tritt aus der Hand. Die Waffe schlidderte scheppernd über den Boden und prallte gegen eine Mauer. Der Blonde fluchte wütend, blieb aber am Boden liegen.
    Der kleinere der beiden Schwarzhaarigen glaubte Cotton abgelenkt und riss seine Pistole herum.
    Die Kimber Custom in Cottons Händen bellte kurz und trocken auf. Der Mann schrie und ließ die Waffe fallen, als wäre sie plötzlich glühend heiß geworden. Fluchend hielt er sich den Unterarm, den die Kugel gestreift hatte.
    »Ich hatte dich gewarnt, Freundchen«, sagte Cotton rau und nickte Suzy dankend zu.
    Nun endlich gehorchten die Männer, legten die Waffen auf den Boden und hoben die Hände.
    Cotton ging auf die junge Frau zu, wobei er die Meute mit der Dienstwaffe in Schach hielt. Mit der linken Hand löste er Suzys Fesseln.
    »Schaffen Sie es, zum Tor zu gehen und es zu öffnen?«, fragte er und grinste schief. »Ich fürchte, meine Kollegin bekommt da draußen gleichen einen Tobsuchtsanfall.«
    Suzy nickte tapfer und schritt auf das Tor zu, das von der anderen Seite noch immer mit Schlägen malträtiert wurde. Dabei machte sie einen großen Bogen um ihre Peiniger. Als sie wenig später mit der Faust auf den Druckknopf schlug, glitt das Lamellentor ratternd nach oben.
    Decker schob sich geduckt und mit vorgehaltener Dienstwaffe durch den breiter werdenden Spalt hindurch, schaute rasch in die Runde und verschaffte sich einen Überblick.
    »Machen Sie so etwas nie wieder, Cotton!«, rief sie aufgebracht, nachdem sie sich vergewissert hatte, dass keine Gefahr mehr drohte.
    Ihr Partner rieb sich die schmerzende Schulter. »Suzy Bennet wäre jetzt wahrscheinlich tot, wenn ich nicht gehandelt hätte.«
    In diesem Moment fuhren draußen auf der Straße die Mannschaftswagen des Sondereinsatzkommandos der City Police vor. Die Türen wurden aufgestoßen, und Cops in voller Einsatzmontur stürmten aus den Fahrzeugen.
*
    Suzy Bennet saß auf der hinteren Stoßstange eines Rettungswagens und nippte an dem heißen Tee, den ein Sanitäter ihr zusammen mit einer Wolldecke ausgehändigt hatte. Die beiden offenen Hecktüren des Wagens umgaben die schlanke Frau wie die Flügel eines Triptychons.
    Cotton und Decker, die sich vor Suzy aufgebaut hatten, betrachteten sie abwartend. Die junge Frau schien die Hektik, die von den geschäftig umhereilenden Cops vom NYPD und der Spurensicherung verbreitet wurde, kaum wahrzunehmen.
    Die Bandenmitglieder waren inzwischen abtransportiert worden –die beiden Angeschossenen in ein nahes Krankenhaus, die beiden anderen ins Untersuchungsgefängnis der City Police. Der Arzt, der die Erstversorgung der Verwundeten übernommen
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