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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse
Autoren: Steve Berry
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Kalkstein gehauen; der Gang war mit Geröll gefüllt.
    Malone blieb stehen und leuchtete die Stelle mit der Taschenlampe ab. In einen der Steinbrocken war ein Symbol eingeritzt, das er von den vierzehn handschriftlichen Zeilen kannte, die Napoleon in dem Merowingerbuch hinterlassen hatte.

    Jemand hatte den Stein wie einen Wegweiser auf den Haufen gelegt, und dort hatte er mehr als zweihundert Jahre geduldig im Untergrund gewartet. In der freigehauenen Nische entdeckte er eine halb geöffnete Metalltür. Ein elektrisches Kabel schlängelte sich aus der Tür heraus, bog um die Ecke und verschwand weiter vorn im Tunnel.
    Er war froh, dass er recht gehabt hatte.
    Napoleons Hinweise führten hier herunter. Und das in den Stein geritzte Symbol zeigte dann genau, wo das Versteck lag.
    Er leuchtete mit der Taschenlampe hinter die Tür, fand einen Lichtschalter und legte ihn um. Gelbe Glühlampen, die auf dem Boden lagen, ließen eine vielleicht zwölf mal fünfzehn Meter große Halle mit drei Meter hoher Decke erkennen. Er zählte mindestens drei Dutzend Holzkisten und sah, dass mehrere von ihnen aufgeklappt waren.
    Im Inneren einer Kiste entdeckte er eine hübsche Auswahl von Gold- und Silberbarren. In jeden war ein N unter einer Kaiserkrone eingraviert, das offizielle Symbol Kaiser Napoleons. In einer anderen Kiste lagen Goldmünzen. Zwei weitere enthielten Tafelsilber. Drei waren bis an den Rand mit kostbaren Edelsteinen gefüllt. Offensichtlich hatte der Kaiser seinen Schatz sorgfältig ausgewählt und sich für Edelmetalle und Juwelen entschieden.
    Malone betrachtete den Raum und gestattete seinen Augen, auf den alten, verlassenen Reichtümern eines zerschlagenen Kaiserreichs zu verweilen.
    Napoleons Schatz.
    »Sie müssen Cotton Malone sein«, sagte eine weibliche Stimme.
    Er drehte sich um. »Und Sie müssen Eliza Larocque sein.«
    Die Frau, die in der Tür stand, war hochgewachsen und stattlich. Sie hatte etwas von einer Löwin an sich und tat wenig, das zu verbergen. Sie trug einen äußerst eleganten, knielangen Wollmantel. Neben ihr stand ein dünner, knorriger Mann. Beide Gesichter waren vollkommen ausdruckslos.
    »Und Ihr Freund ist Paolo Ambrosi«, sagte Malone. »Ein interessanter Mensch. Ein geweihter Priester, der Peter II. kurze Zeit als päpstlicher Sekretär gedient hat, aber verschwunden ist, nachdem Peters Papsttum unvermittelt endete. Es gab viele Gerüchte über seine …«, Malone hielt inne, »Moral. Und jetzt ist er also hier.«
    Larocque wirkte beeindruckt. »Es scheint Sie nicht zu überraschen, dass wir hier sind.«
    »Ich habe Sie erwartet.«
    »Wirklich? Ich habe mir sagen lassen, dass Sie ein erstklassiger Agent waren.«
    »Ich hatte meine inspirierten Momente.«
    »Und richtig. Paolo führt gelegentlich Aufträge für mich aus«, sagte Larocque. »Nach allem, was letzte Woche geschehen ist, hielt ich es für das Beste, ihn in meiner Nähe zu haben.«
    »Henrik Thorvaldsen ist Ihretwegen tot«, erklärte Malone.
    »Wie das? Ich habe den Mann gar nicht gekannt, bis er sich in meine Geschäfte gedrängt hat. Er hat mich im Eiffelturm verlassen, und seitdem habe ich ihn nicht mehr gesehen.« Sie stockte. »Sie haben noch gar nicht gesagt, wie Sie wissen konnten, dass ich heute hier sein würde?«
    »Es gibt auf dieser Welt klügere Leute als Sie.«
    Er sah, dass ihr diese Beleidigung nicht gefiel.
    »Ich habe Sie beobachtet«, sagte er. »Sie haben Caroline Dodd schneller gefunden, als ich dachte. Wie lange haben Sie gebraucht, um von diesem Ort hier zu erfahren?«
    »Miss Dodd war recht entgegenkommend. Sie hat uns das Rätsel erklärt, aber ich habe beschlossen, einen anderen Weg unter die Basilika zu suchen. Ich nahm an, dass es noch andere Zugangswege gibt, und ich hatte recht. Vor ein paar Tagen haben wir den richtigen Tunnel gefunden und nicht weit von hier eine elektrische Leitung angezapft.«
    »Und Dodd?«
    Larocque schüttelte den Kopf. »Sie hat mich viel zu sehr an Lord Ashbys Verrat erinnert, und so hat Paolo sich mit ihr … befasst.«
    Eine Pistole tauchte in Ambrosis rechter Hand auf.
    »Sie haben meine Frage noch immer nicht beantwortet«, bemerkte Larocque.
    »Vorhin, als Sie Ihr Haus verließen, habe ich angenommen, dass Sie hierherkommen würden«, erklärte Malone. »Es wurde Zeit, Ihren Gewinn einzustreichen, nicht wahr? Sie haben versucht, jemanden für den Transport des Schatzes zu engagieren.«
    »Was schwierig war«, erwiderte sie. »Aber zum Glück gibt es Menschen
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