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Cosa Mia

Cosa Mia

Titel: Cosa Mia
Autoren: Andrea Auner
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Hände fuhren zu meiner Hüfte und zogen
mich an ihn heran. Mein Atem ging schneller. Er drängte mit seiner Zunge meine
Zähne auseinander und sog die Luft scharf ein, ich konnte seine Erregung
spüren. Zum ersten Mal küsste ich auf diese Weise und ich klammerte mich an
ihn. Ich konnte nichts denken, ich vergaß alles, aber ich wollte nicht, dass es
aufhörte, ich wollte mehr, was immer das auch war, ich wollte mehr.
    Unsere Körper drängten sich aneinander, mein Handtuch fiel zu
Boden, Sabatino drückte mich zur Couch hinunter und fing unter Küssen auf
meinen Hals und Mund an, mich überall zu berühren. Ich warf unter einer Welle
berauschender Gefühle, die mich erfassten, den Kopf in den Nacken und gab mich
seinen Berührungen hin. Ich konnte nicht anders, ich hatte die Kontrolle über
meinen Körper verloren. Mit jeder Welle glaubte ich ein wenig mehr zu
zerspringen. Er trieb es weiter und weiter und ich war ihm hilflos
ausgeliefert, ich spürte seine Lippen, wie sie mich küssten und seine Finger,
ich krallte mich in sein Hemd und in einem Aufbäumen, in dem ich zu sterben
glaubte, erlebte ich einen Höhepunkt, der mich anschließend zitternd
zusammensinken ließ. Oh! Was war das?
Es war Ekstase, herrliche Ekstase gewesen.
    Ich hielt die Augen geschlossen und versuchte diesem Gefühl
noch hinterher zu jagen, was mich vor kurzem so gequält hatte. Aber langsam
kehrte die Wirklichkeit in mir zurück. Ich zog beschämt das Handtuch über mich
und trocknete die Spuren, die es gegeben hatte.
    Was hatte er getan? Und was war mit mir? Nicht, dass ich
diese Art Gefühl noch nicht vorher gehabt hätte,
    diese kostbaren, paar Sekunden, nein, es war mit sechzehn
doch völlig normal, dass man begann, sich für seinen eigenen Körper zu
interessieren, obwohl ich gestehen muss, dass ich ihn schon bedeutend früher
für mich entdeckt hatte, vielleicht sogar noch früher, als irgendein anderer in
meinem Freundeskreis.
    Aber ein Mann hatte das mit mir getan. Ein Mann! Ich war
zutiefst verunsichert, schockiert und verwirrt.
    Wir lagen eine Weile stumm beieinander. „Das hätte ich nicht
gedacht, Paolo…“, hörte ich seine Stimme an meinem Ohr und sie klang sanft und
zärtlich: „Du bist wie ich.“ Nein! Ich wollte protestieren, ich wollte schreien.
Nein!
    Ich war nicht einer von den Jungen, die es mit Männern
machten, in meinem Freundeskreis war ich der Gigolo, auf den viele Mädchen
standen! Ich war doch nicht schwul, oder doch? Verzweiflung packte mich, das
konnte nicht sein, so etwas war doch verboten!
    Sabatino bemerkte meine Aufgewühltheit, stützte sich über
mich und sah mich beschwichtigend an: „Ganz ruhig, ich wollte dich nicht
angreifen oder verletzen. Ich kenne dich, ich weiß, dass du beides bist, ich
habe es
    geahnt, ich wollte, dass du es auch bemerkst. Niemand wird
dich dafür verurteilen. Es ist keine Schande. Sei glücklich, dass du zweierlei
Vergnügen zu genießen weißt. Denk nicht, es wäre eine Sünde, denn das ist nicht
richtig, auch wenn wir es nach außen nicht zeigen dürfen.“
    „Sie habe es getan, damit ich es bemerke? Sie haben es wie
ein Experiment versucht?“ Die Wut in meiner Stimme war nicht zu überhören, er
hatte mich benutzt um seine Ahnung zu bestätigen! Und ich habe perfekt
mitgespielt in diesem üblen Spiel und zu allem Überdruss hab ich’s auch noch
genossen. Es war eine Schande. Ich war den Tränen nahe. Er schaute mich
mitleidig an.
    „Paolo! Sag du zu mir. Ich wollte nicht mit dir spielen! Ich
wollte dich berühren, in all die Zeit, in der ich dich sah und dich beobachten
konnte, wollte ich dir näher kommen. Aber ich bin doch kein Irrer, der Frauen
und jungen Männern gegen ihren Willen etwas antut. Aber heute Abend war die
Versuchung zu groß, ich musste es einfach probieren. Tut mir leid, wenn ich
dich erschreckt habe. Es ist nichts Schlimmes, nichts Perverses und es rührt
auch nicht aus Schwäche. Glaube einfach nicht,
    was die anderen darüber denken oder sagen.“ Ich schaute in
sein Gesicht, es war überzeugend und er sah besorgt aus. Er seufzte und erhob
sich von mir. Er wandte sich ab und sagte dann: „Du kannst auch hier schlafen,
wo du jetzt liegst. Ich kann dir eine Decke und ein Kissen bringen.“ Ich
schwieg und starrte zur Decke. Ich war müde. Er sah zu mir, überlegte eine
Weile und machte sich daran zu gehen. „Ich hole was.“
    „Warten Sie, Sabatino.“ Ich richtete mich auf und zog mir die
Hose von Emidio an: „Zeigen Sie mir das
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