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Corina 01 - Dämonisch verführt

Corina 01 - Dämonisch verführt

Titel: Corina 01 - Dämonisch verführt
Autoren: Karen Chance
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ergab.
    »Weil ich nicht euch beide verlieren wollte. Du warst entschlossen, den Mörder deiner Mutter zu töten. Bei den Resten des niedergebrannten Dorfes hattest du ein Messer mit dem Familienwappen gefunden. Vlad erzählte mir später, dass er es verloren haben musste, als er von einem verzweifelten Dorfbewohner angegriffen worden war. Zu jenem Zeitpunkt hatte er es nicht bemerkt, und dir genügte es als Hinweis.«
    In den vagen Bildern nach Einzelheiten zu suchen .... Es fühlte sich an, als stocherte ich mit kalten Fingern in meinem Gehirn. Aber ich gab nicht auf. Ich wollte es nicht von jemand anders hören; ich wollte mich erinnern.
    »Ich habe nicht alles richtig auf die Reihe gekriegt, was die Fakten betrifft. Alle meinten, das Messer gehörte dem Woiwoden.« Es war kein Name, sondern der Titel eines Heerführers beziehungsweise Herrschers. Ich hatte Drac für meinen Vater gehalten. Von den Zigeunern hatte ich erfahren, dass mein Vater der Sohn des alten Woiwoden war, und davon überzeugt, hatte ich mich auf den Weg gemacht, um Rache zu üben. Aber ich hatte nicht Drac gefunden, sondern Mircea.
    »Du warst halb tot, als ich dich fand. Wieso?«
    »Vlad wusste, dass seine Geschichte mich nicht überzeugt hatte und ich nach der Wahrheit suchte. Er befürchtete, irgendetwas übersehen zu haben. Er beschloss, als Erster zuzuschlagen, bevor ich Gelegenheit bekam, etwas gegen ihn zu unternehmen. Aber er griff nicht direkt an, aus Sorge, dabei den Kürzeren zu ziehen. Stattdessen beauftragte er Meuchelmörder, und die mussten feststellen, dass ich …widerstandsfähiger war, als sie dachten.«
    »Warum hast du ihn nicht getötet?«, fragte ich. »Als du genug von mir erfahren hattest, um alles zu verstehen, als du Bescheid wusstest .... Warum hast du ihn am Leben gelassen?«
    Eine zärtliche Hand strich mir übers Haar. Es war eine ganz leichte Berührung, aber sie bot mir einen Frieden, gegen den ich mich mit aller Macht zur Wehr setzte, weil ich mich nicht darin verlieren wollte. »Ich habe es dir schon gesagt, Dorina. Der Tod wäre eine lächerlich unangemessene Strafe für seine Verbrechen gewesen. Er hat Tausende umgebracht, um an die Macht zu kommen und sie zu behalten. Es war eine blutige Zeit, und einige von jenen, die er umbrachte, hatten ihr Schicksal zweifellos verdient. Aber nicht alle. Die meisten nicht. Und Elena ganz sicher nicht.«
    »Warum hast du ihn eingesperrt? Wenn der Tod nicht schlimm genug für ihn gewesen war, wieso dann die Gefangenschaft?«
    »Es ging nicht nur darum, etwas zu finden, das >schlimm genug* war. Die Gerechtigkeit verlangte, dass er einmal für jedes seiner Opfer starb, doch wie tötet man jemanden mehr als einmal?«
    Ich dachte an Jonathan und Louis-Cesare, schwieg aber. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Gefangenschaft schlimmer ist als Tod.«
    »Du vergisst, dass Vlad den größten Teil seiner Kindheit als Gefangener verbrachte - er hasste den Kerker mehr als alles andere. Für ihn gab es keine größere Strafe.«
    »Aber damals war Drac noch kein Vampir. Du konntest ihn nicht in den Kerker werfen, ohne dass er alt wurde und schließlich starb. Und du warst selbst gerade erst neugeboren und nicht stark genug, ihn zu verwandeln.«
    »Ich nahm dich und floh, bevor Drac entscheiden konnte, uns beide zu töten. Wir versteckten uns, und ich
    …veränderte deine Erinnerungen. Weil ich befürchtete, dass du sonst umkehren und noch einmal versuchen würdest, ihn zu töten, was dich mit ziemlicher Sicherheit dein eigenes Leben gekostet hätte.«
    Ich lauschte den fernen Verkehrsgeräuschen und kämpfte gegen das knochentiefe Empfinden von Wohlbehagen und Richtigkeit an, das Mirceas Präsenz in mir schuf. Er verwendete viel Kraft darauf, meine schwankenden Emotionen zu besänftigen, damit er dieses Gespräch mit mir fuhren konnte, ohne dass ich ausrastete. Es hatte allerdings die Nebenwirkung, dass seine Antworten ach so vernünftig klangen. Der Wahrheit die Schärfe nehmen, sie stumpf machen .... Nein, das würde ihm diesmal nicht gelingen. Nicht heute Abend.
    »Oder du hast gedacht, ich würde deine Pläne ruinieren und ihn vorzeitig ins Jenseits schicken.«
    »Vielleicht.« Mirceas Stimme sprach ruhig und seine Stimme verriet nichts. »Jedenfalls, ich wartete mehrere Jahrzehnte, bis meine Macht groß genug geworden war, kehrte dann zu ihm zurück und holte ihn von einem Schlachtfeld, bevor die Türken ihn köpfen oder die Adligen ihn ermorden konnten.«
    »Aber warum ihn jetzt
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