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Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook

Titel: Coretta & Martin Luther King - eBook - Vivian, O: Coretta & Martin Luther King - eBook
Autoren: Octavia Vivian
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Coretta Scott King sagte dem Publikum: „Amerika ist eine Nation, in der es mehr Demokratie, mehr Gerechtigkeit und mehr Frieden gibt, weil Martin Luther King jr. so ein herausragender gewaltfreier Führer war.“
    Coretta wurde dafür gelobt, dass sie eine Atmosphäre geschaffen und aufrechterhalten hatte, die den Amerikanern deutlich machte, was der Mittelpunkt des nationalen Feiertags für Martin sein sollte. Die Menschen aus Corettas Umfeld wussten, dass dieses Gesetz ohne ihre harte Arbeit, ihre ständige Einflussnahme und ihre Hartnäckigkeit nicht verabschiedet worden wäre. Im Spaß nannten sie es „Corettas Feiertagsgesetz“.
    Coretta wollte nicht, dass aus diesem Feiertag ein Tag der kommerziellen Geschäfte wurde, es sollte nicht einfach ein Tag sein, an dem man nicht zur Arbeit musste. Ihr Anliegen war es, dass dieser Feiertag für alle Amerikaner zu einem Tag werde, der sie an die Pflicht erinnere, der Menschheit zu dienen, so wie Martin es getan hatte. Es sollte ein Tag sein, an dem die Amerikaner sich dafür einsetzen würden, Martins Traum und Vermächtnis aufleben zu lassen. Sie übernahm den Vorsitz in einer Kommission, die offizielle Pläne für die jährliche Feier ausarbeitete, die im Januar 1986 erstmals stattfand. Ein weiteres Jahrzehnt des Engagements von Coretta und anderen war nötig, um durchzusetzen, dass der Feiertag in allen Bundesstaaten würdig begangen wurde.
    Während die 1970er und 1980er Jahre vor allem dazu dienten, das Vermächtnis von King aufzubauen, konzentrierten sich Coretta und ihre Familie in den 1990er Jahren zunehmend darauf, dieses Vermächtnis zu bewahren. Die Entscheidung darüber, was mit den Dokumenten von Dr. King zu geschehen habe, führte für Coretta zu Kontroversen. 1987 verklagte sie die Boston University und verlangte, dass die Universität die 83.000 Dokumente herausgab, die Dr. King dort vier Jahre vor seinem Tod hinterlegt hatte. Sie bestand darauf, dass es niemals Martins Plan gewesen war, die Papiere dauerhaft dort zu lassen. Nach sechs Jahren juristischer Rangelei wurde die Sache schließlich in Boston vor Gericht verhandelt und blieb erfolglos.
    Ein ähnlicher, fünf Jahre dauernder Streit kam auf, als die Familie King das Recht des nationalen Senders CBS anfocht, seinen Bericht über den Marsch auf Washington von 1963 und Dr. Kings damalige Rede zu verwerten und lizenzrechtlich schützen zu lassen. Weder der Sender noch die Verwaltung des Familienbesitzes wollten nachgeben, doch im Juli 2000 stimmte die Familie King zu, die Anklage fallen zu lassen, und erhielt im Gegenzug eine nicht genannte Summe und das Recht, den Film für eigene Produktionen zu nutzen.
    Die ständige Spannung zwischen den zwei großen Aufgaben des Zentrums – das Andenken an Dr. King zu bewahren und die Arbeit der gewaltfreien gesellschaftlichen Veränderung zu fördern – forderte schwere Entscheidungen über die begrenzten Mittel und führte manchmal selbst innerhalb der Familie zu Unstimmigkeiten darüber, wie es mit dem Zentrum weitergehen sollte.

12 Fürsprecherin der Gerechtigkeit
    Die Welt, in die sich Coretta Scott King nach Martins Tod stürzte, unterschied sich sehr stark von der Welt, der sie zusammen in Montgomery gegenübergestanden hatten. Zum Teil lag dies daran, dass historische Gerichtsverfahren und Gesetzesentscheidungen die Rechte für die Afroamerikaner durchsetzten, für die die Bürgerrechtsbewegung lange gekämpft hatte. Aber die Vereinigten Staaten hatten sich tief in den Vietnamkrieg verstrickt, eine kriegerische Auseinandersetzung, die unverhältnismäßig viele schwarze Leben forderte und die Regierung um die finanziellen Mittel brachte, die zur Bekämpfung der Armut und der damit zusammenhängenden Probleme nötig gewesen wären. Die wachsende Unzufriedenheit unter den Afroamerikanern, die in den amerikanischen Städten nach Martins Ermordung vulkanartig ausbrach, zerstörte die schwer errungene Einigkeit über die beste Vorgehensweise. Neue Befreiungsbewegungen auf der ganzen Welt und unter anderen Minderheiten zogen die Aufmerksamkeit auf sich.
    Als sie allein in die Welt hinaustrat, trug Coretta eine klare und unerschütterliche Vision von Gerechtigkeit in ihrem Inneren, während die Schauplätze, an denen sie sich aufhielt, oft widersprüchlich und verwirrend waren. Obwohl sie sich immer zutiefst Martins Anliegen verpflichtet fühlte, brachte sie doch eine ganze eigene Hingabe mit. Sie dachte oft an ihre prägenden Erfahrungen in der Kindheit
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