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Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Titel: Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...
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und ich wollen sie nach St. Louis
mitnehmen, wo sie gute Pflege bekäme und ... nun ja ...«
    Trotz ihres Ärgers über Rods und
Emmas Verhalten löste der Gedanke, daß auch sie bald fortgehen würden,
überwältigende Niedergeschlagenheit in Tess aus. »Wann wollt ihr fahren?«
fragte sie leise.
    »Sobald Papa das Reisegeld schickt«,
antwortete Rod so bedrückt, daß Tess großes Mitleid mit ihm empfand. Vielleicht
hatte er sich fehlleiten lassen in seinen Bemühungen, ein großer Schauspieler
zu werden, aber ein Traum war ein Traum, und wer wußte das besser als Tess? »In
einer Woche, nehme ich an«, schloß er traurig.
    Tess schaute von Rod zu Emma. »Wollt
ihr nicht so lange bei mir bleiben? Es wäre doch sinnlos, ein Hotelzimmer zu
bezahlen.«
    Keiner sagte, daß kein Geld für ein
Hotel da war und für Essen vermutlich auch nicht, aber Emmas Erleichterung war
spürbar.
    »Ich könnte dir im Laden helfen,
während Rod Mamas Angelegenheiten regelt!« schlug sie eifrig vor.
    Tess nickte großzügig, immerhin war
es nur für eine Woche. »Das wäre schön, Emma. Das Foto ist natürlich mein
Hochzeitsgeschenk an euch.«
    Rod machte sich auf den Weg, um ihr
Gepäck zu holen, und dann erschienen so viele Kunden, daß Tess keine
Gelegenheit mehr fand, unter vier Augen mit Emma zu sprechen.
    Sie war übrigens bemerkenswert gut
im Geschäft, unterhielt die Kunden, bis sie an der Reihe waren und räumte den
Laden nach ihrem Verlassen wieder auf.
    Alles klappte großartig, bis Cynthia
Golden hereinkam. Die Abneigung, die Emma gegen diese Frau empfand, war
spürbar — und gerechtfertigt, wie Tess zugeben mußte.
    »Ich möchte gern einen Termin
machen, um mich fotografieren zu lassen«, erklärte Cynthia und ignorierte
Emmas stummen Zorn.
    »Selbstverständlich«, stimmte Tess
freundlich zu und verscheuchte Emma von ihrem Platz hinter der Theke, bevor sie
eine zahlende Kundin vertreiben konnte. »Möchten Sie die Aufnahmen heute machen
lassen?«
    »0 nein«, entgegnete Cynthia
entschieden und mit einem Blick auf Emma, als käme diese ihr bekannt vor, sie
aber nicht recht wüßte, wo sie sie einordnen sollte. »Ich komme morgen. Mit
Cedrick.«
    Tess verspürte kein Verlangen,
Cedrick zu sehen, weder morgen noch an einem anderen Tag, aber schließlich
hatte sie ein Geschäft zu führen. »Um zehn Uhr?« schlug sie deshalb vor.
    »Viel zu früh.« Cynthia gähnte
geziert. »Ich stehe nie vor halb zwölf auf, meine Liebe. Könnte ich um zwei Uhr
kommen?«
    »Könnte ich um zwei Uhr kommen?« äffte Emma sie leise nach.
    Tess stieß ihre Freundin in die
Rippen und schenkte Cynthia, die es nicht gehört zu haben schien, ein strahlendes
Lächeln. »Selbstverständlich, Miss Golden. Um zwei Uhr also.«
    »Danke«, sagte Cynthia, die in
Gedanken schon ganz woanders zu sein schien. Dann drehte sie sich um und
verließ den Laden.
    »Warum mußtest du so freundlich zu
ihr sein?« fragte Emma schmollend.
    »Weil sie eine Kundin ist«,
erwiderte Tess flach, und damit war das Thema abgeschlossen.
    Cynthia kam tatsächlich am nächsten
Tag zurück, aber zu Tess' Erleichterung ohne Cedrick, und später folgten ganze
Schwärme von Kunden, die Tess so beschäftigt hielten, daß sie kaum zum Denken
kam. In den nächsten Tagen fotografierte sie unablässig, entwickelte ganze
Nächte durch und fand auch noch Zeit, einige wenige glückliche Stunden mit
Keith zu verbringen.
    Er wurde von Tag zu Tag kräftiger
und immer begieriger das Krankenhaus zu verlassen. Dann, endlich, war es
soweit. Zwar sollte Keith auch zu Hause noch einige Tage das Bett hüten, aber
Tess war trotzdem überglücklich, ihn wenigstens in ihrer Nähe zu haben.
    Sie brachte ihren Mann in einer
gemieteten Kutsche nach Hause und mit Rods Hilfe die Treppe hinauf, durch die
kleine Küche und ins Schlafzimmer hinein. Es war sorgfältig gelüftet worden;
die Vorhänge tanzten in der leichten Nachmittagsbrise, und die Decke auf dem
Bett war zurückgeschlagen. Von der Straße drang der übliche Lärm des
Alltagslebens herauf.
    Als Keith auf dem Bett lag und Rod
hinausgegangen war, wurde Tess von einer merkwürdigen Ratlosigkeit überfallen.
Hier war der Mann, den sie liebte, mit dem sie auf schamlose Weise intim
gewesen war, und nun empfand sie plötzlich Verlegenheit ...
    Sie bückte sich, um ihm seine
Stiefel auszuziehen und dachte lächelnd an jenen Tag in Simpkinsville, an dem
sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Die Erinnerung trieb ihr das Blut in
die Wangen.
    »Woran
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