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Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...

Titel: Corbins 03 - Wer dem Zauber der Liebe verfaellt...
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Tode erschreckt!«
    »Jeff hat oft diese Wirkung auf
Leute.« Banner seufzte und hob die Hand, um ihren Hut abzunehmen. »Darf ich
mich ein paar Minuten setzen? Als wir das Telegramm erhielten mit der
Nachricht, Keith sei angeschossen worden, sind wir ... nun, wir gerieten alle
sehr in Panik, wie du dir vorstellen kannst. Und ich wurde dazu ausersehen,
herzukommen und festzustellen, was geschehen ist. Natürlich bin ich sofort nach
meiner Ankunft ins Krankenhaus gefahren, und jetzt bin ich sehr erschöpft.«
    Banner Corbin schien eine
ausgesprochen vitale, energische Frau zu sein, aber nun wirkte sie tatsächlich
sehr müde. »Setz dich«, sagte Tess rasch. »Ich gehe nach oben und mache dir
eine Tasse Tee.«
    »Nein, nein«, entgegnete Banner,
während sie Platz nahm. »Ich weiß, daß du bei der Arbeit warst, als ich
hereinkam. Mach jetzt bitte weiter, und später werden wir uns unterhalten.
Vielleicht können wir Keith zusammen besuchen.«
    »Wie geht es ihm?« fragte Tess
leise.
    »Er ist sehr gereizt«, berichtete
Banner lächelnd. »Keith ist ein schwieriger Patient. Er redet von nichts
anderem, als >diesen Ort< zu verlassen.«
    Durch die Ladenfenster war die Bank
auf der gegenüberliegenden Straßenseite klar zu erkennen, und Tess erinnerte
sich an ihr Versprechen, Mister Filbertons Porträt noch heute abzuliefern. »Es
wird nicht lange dauern«, versprach sie, bevor sie sich in ihre Dunkelkammer
zurückzog, obwohl es tausend Fragen gab, die sie Banner gern über Keith
gestellt hätte.
    Das Bild kam perfekt heraus, obwohl
es das erste war, das Tess je entwickelt hatte. Nachdem sie es zum Trocknen
aufgehängt hatte, wusch sie sich die Hände und ging in den Laden zurück.
    Banner saß noch immer in ihrem
Sessel beim Fenster, die Hände im Schoß verschränkt, die Augen geschlossen.
Doch bei Tess' Erscheinen öffnete sie sie und lächelte strahlend. »Schon
fertig? Du mußt sehr gut sein in deinem Beruf.«
    Tess zuckte die Schultern. »Ich bin
gewissermaßen noch ein Lehrling, aber da ich niemanden habe, der mir etwas
beibringt, muß ich mir alles selbst aneignen.«
    »Ich weiß, wie schwierig es für eine
Frau ist, einen Beruf auszuüben«, bemerkte Banner seufzend.
    Tess war überrascht. Banner sprach,
als arbeitete sie auch, und das kam Tess sehr unwahrscheinlich vor, wenn man
den Status der Familie Corbin bedachte. »Wirklich?« fragte sie zweifelnd.
    »Ich bin Ärztin«, erwiderte Banner.
»Ich teile mit Adam eine Praxis in Port Hastings.«
    Tess war so verblüfft, daß ihr
beinahe die Augen aus dem Kopf traten. Ein Geschäft zu besitzen, war schon
wagemutig genug für eine Frau, aber Ärztin zu sein . das war doch fast nicht
möglich! »Keith hat mir nichts davon erzählt«, gestand sie nach verblüfftem
Schweigen.
    Banner lachte. »Für die Corbins ist
es nichts Besonderes. Meine Schwiegermutter ist eine Journalistin, die für das
Wahlrecht der Frauen kämpft, und Jeffs Frau, Fancy, war vor ihrer Heirat
Unterhaltungskünstlerin.«
    »Und Jeff hat sie gezwungen, ihren
Beruf aufzugeben?«
    »Fancy war nie mit dem Herzen bei
ihrer Arbeit, wenn du weißt, was ich meine. Sie ist glücklich, Frau und Mutter
zu sein.« Banner sprach nicht mit Verachtung, sondern mit ruhiger Zuneigung
von Fancy. »Du wirst sie mögen. Wir haben sie alle sehr ins Herz geschlossen.«
    Plötzlich war Tess begierig, noch
mehr über Keith' Familie zu erfahren; es war, als könnte sie ihn dadurch noch
besser kennenlernen. »Haben sie nicht auch noch eine Tochter?«
    Banner nickte lächelnd. »Ja.
Melissa. Sie hat gerade das College beendet.«
    Tess hörte gespannt zu, als ihre
Schwägerin ihr von allen Mitgliedern der Familie erzählte, einschließlich ihrer
eigenen drei Kinder und Jeffs und Fancys kleinem Sohn Patrick. Sie merkte es
daher kaum, als Mister Filbertson hereinkam.
    »Meine Fotografie ist fertig, nehme
ich an?« fragte er, ohne Banner auch nur eines Blickes zu würdigen. Sein ganzes
Verhalten bewies, daß er hoffte, die Fotografie möge noch nicht fertig
sein, um so einen Beweis für Tess' mangelnde Tüchtigkeit zu haben.
    »Ja, sie ist fertig«, bestätigte
Tess kühl und holte das Bild aus der Dunkelkammer. »Das macht fünfzig Cents,
bitte.«
    Mister Filbertson räusperte sich und
suchte umständlich in seinen Taschen nach Münzen. Dann legte er zwei davon auf
die Ladentheke.
    »Ich hörte, Sie haben meinen Bruder
verhaften lassen«, bemerkte Tess in beiläufigem Ton.
    Mister Filbertson trat nervös von
einem Fuß auf
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