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Constantine

Constantine

Titel: Constantine
Autoren: Roxanne St. Claire
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lagen zwei Taschenbücher und zwei Tauch-Magazine, alles ziemlich zerlesen. Er zog die Schubladen auf und fand allerlei Krimskrams, etwas Make-up, ein paar Schmuckstücke. Die unterste Schublade, hoch genug für Akten, war verschlossen.
    Interessant.
    Mit seinem Taschenmesser war es ein Leichtes, das Schloss zu knacken. Zwei Fotos blickten ihm entgegen, das eine zeigte einen Mann auf einem Boot, ein Schmuckanhänger baumelte von seiner Hand, das andere denselben Mann mit zwei Mädchen im Alter von etwa zehn und zwölf, die in die Kamera strahlten und glänzende Goldmünzen hochhielten.
    Beide Mädchen hätten Lizzie sein können, vor allem die eine mit dem helleren, lockigeren Haar und dem Herzchengesicht. Unter den Bildern lagen ein paar Computerausdrucke über Bergungsarbeiten, außerdem ein Artikel über Judd Paxton, aus dem
Time
-Magazin herausgerissen.
    Und dann war da ein Brett aus dünnem Pressspan, das nicht im Entferntesten zu dem Holz des Schreibtisches passte: ein erbärmlicher doppelter Boden. Es ließ sich mit einem Griff entfernen und offenbarte ein in braunes Leder gebundenes Notizbuch.
    Er blätterte die Seiten durch, die voller Skizzen waren, Schmuck, Messingschnallen, ein Porzellangefäß, ein paar Tabellen, Randbemerkungen in Krakelschrift und schließlich, auf einer der letzten Seiten, ein Name in Großbuchstaben:
El Falcone
.
    Volltreffer.
    Wobei auch das noch nicht unwiderlegbar bewies, dass Lizzie die undichte Stelle war. Er betrachtete noch einmal die letzten Seiten mit Skizzen: ein Kreuz mit Edelsteinen, ein religiöser Anhänger und ein reich mit Edelsteinen verzierter Kelch. Auf der nächsten Seite waren keine Bilder zu sehen, nur drei Worte:
The Bombay Blues
.
    Oh Mann. Er hatte definitiv seine Zielperson gefunden.
    Er dachte kurz daran, das Notizbuch mitzunehmen, doch dann wäre sie gewarnt. Und sie würde wissen, dass er es genommen hatte, dumm war sie ja nicht. Also legte er es zurück und tastete nach möglichen weiteren interessanten Funden. Seine Finger stießen gegen etwas Hartes aus Kunststoff.
    Ein Handy.
    Allmählich kam ihm das Ganze schon lächerlich einfach vor. Zuerst ertappte er sie auf frischer Tat, und jetzt fand er auch noch ein verbotenes Handy bei ihr. Die Zeitspanne, bis sie es vermisste, würde ihm verraten, wie sehr sie darauf angewiesen war. Er steckte das Gerät in die Tasche und legte dann den Boden wieder ein.
    Trotz allem konnte er nicht mit Gewissheit sagen, ob sie die Diebin war. Von einem geborgenen Artefakt war nirgends etwas zu entdecken.
    Er nahm die erste Shorts, die er entdeckte, und ein Spaghettitop wie das, das er ihr im Labor vom Leib gerissen hatte, und beeilte sich, in seine Kabine zurückzukommen. Als er die Tür öffnete, sah er, wie sie seinen Rucksack durchwühlte.
    »Immer noch auf Schatzsuche, Lizzie?«
    Es konnte nichts passieren. Er hatte das Bullet-Catcher-Dossier sofort versteckt, als er ankam, und in dem Rucksack war nichts Verdächtiges.
    »Ich versuche nur, herauszufinden, wer du bist.« Sie hielt ein Buch hoch. »Bislang weiß ich nur, dass Sie die
Odyssee
lesen – und mit Anmerkungen versehen.«
    »Die Griechen sind einfach brillant.«
    »Was soll jemand, der Constantine Xenakis heißt, wohl anderes sagen?« Sie wedelte mit seinem Pass. »Du bist ganz schön herumgekommen, Mr X.«
    »Hier.« Er bedachte ihre langen, nackten Beine mit einem anerkennenden Blick. »Aber nur keine Eile wegen mir.«
    Sie stand auf und ließ mit einem Ausdruck trotzigen Mutes das Handtuch fallen. »Danke.«
    »Gut, dass du dich nicht verätzt hast«, sagte er und genoss in aller Ruhe die Kurven und Wölbungen dieser durchtrainierten Frau. Sein Blick fiel auf ihre intimste Stelle; offenbar hatte sie die Wirkung, die das auf seine Mitte hatte, durchaus beabsichtigt. »Wäre verdammt schade, so etwas Perfektes zu ruinieren.«
    Mit einem Lächeln stieg sie in ihre Shorts, und ihr Haar fiel ihr über die Schultern. »Auf einmal machst du mir Komplimente? Warum werde ich nur den Verdacht nicht los, dass du Hintergedanken hast?«
    »Weil Diebe niemandem trauen.«
    Sie richtete sich auf, zog ihren Reißverschluss zu und griff nach dem Top, ohne den Blick von ihm zu nehmen. »Ich bin keine Diebin. Aber offenbar habe ich keine Chance, dich vom Gegenteil zu überzeugen.«
    Er ließ die Augen auf ihren rosa schimmernden Nippeln ruhen, bis sie unter dem Top verschwanden. »Mir würde da schon was einfallen.«
    Sie zog das Top herunter. »Auf keinen Fall. Ich lass mich
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