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Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere

Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere

Titel: Conni-Erzählbände, Band 17: Conni rettet die Tiere
Autoren: Julia Boehme
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Fischteich. Bis jetzt scheinen noch keine Kröten den Weg in Herrn Hermanns Garten gefunden zu haben. Da kann sie doch ein wenig nachhelfen!
     

    Am nächsten Nachmittag radelt Conni in den Stadtwald. Ein großes Gurkenglas hat sie dabei. Gut ausgewaschen mit einem durchlöcherten Deckel. Das ist ihr Kaulquappen-Transporter.
    Schon im ersten Tümpel wimmelt es von Kaulquappen. Ein Schwarm schwimmt nahe am Ufer entlang. Conni gelingt es nicht auf Anhieb. Aber irgendwann schwimmen elf Kaulquappen im Gurkenglas. Conni ist höchst zufrieden. Das reicht fürs Erste, stellt sie fest und radelt nun, so schnell sie kann, zu Herrn Hermanns Fischteich. Zwischen Wasserpflanzen am Uferrand lässt sie die Krötenbabys frei. „Hoffentlich gefällt es euch in eurem neuen Zuhause!“
    Bestimmt! Hier haben die Kaulquappen jede Menge Platz und Futter. Über die Jahre wird sich Herr Hermanns Teich noch zu einem wahren Krötenparadies entwickeln. Conni strahlt. Das hat sie wirklich gut gemacht!
[1]
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Die Krötenmörderin
     
    Am nächsten Morgen will Conni Finja gleich von ihrem Krötenparadies berichten. Doch die rothaarige Frau Schnögel kommt ihr zuvor.
    „Ich habe Ihren Vortrag gehört“, beginnt sie eifrig. „Wenn ich nun einen neuen Teich anlege, wie bekomme ich die Frösche und Kröten dahinein?“
    Finja schaut ernst. „Eins darf man niemals machen“, erklärt sie. „Man darf Amphibien auf keinen Fall selbst umsiedeln. Oder gar Eier oder Kaulquappen in andere Gewässer tun.“
    Conni wird rot. „Wieso denn nicht?“, fragt sie.
    „Das ist verboten. Allein schon deswegen, weil nicht alle Gewässer für Kröten oder Frösche geeignet sind. Manche Gewässer trocknen vorzeitig aus. In anderen sind Fische und für die gibt es nichts Köstlicheres als Froscheier und Kaulquappen.“
    „Fische fressen Kaulquappen?“, fragt Conni benommen.
    „Und ob! In einem Fischteich können Kaulquappen nicht überleben“, erklärt Finja. Und zu Frau Schnögel gewandt meint sie: „Wenn Ihr Teich fertig ist, warten Sie einfach ab. Die Tiere kommen schon von allein.“
    Conni wird ganz schlecht, als sie an ihre elf Kaulquappen denkt. Was hat sie bloß gemacht? Sie wollte helfen. Doch stattdessen hat sie ausgerechnet das getan, was sie am allerwenigsten wollte: Sie hat Tiere getötet. Geschützte Tiere!
     

     
    Beim Bestimmen der Kröten ist Conni heute nicht bei der Sache. „Eine Erdkröte“, murmelt sie abwesend.
    „Quatsch! Das ist ein Moorfrosch!“ Billi schaut sie fassungslos an. „Was ist denn heute los mit dir?“
    „Nichts!“, sagt Conni schnell. Was sie getan hat, ist so schlimm, das kann sie keinem erzählen. Nicht einmal Billi und Anna.
    In der Schule sitzt sie wie auf heißen Kohlen. Nach Schulschluss fährt sie, so schnell sie kann, in Herrn Hermanns Garten. Vielleicht kann sie wenigstens noch die eine oder andere Kaulquappe retten?
    Hoffentlich ist es noch nicht zu spät!
    Verzweifelt umrundet Conni immer wieder den Fischteich und starrt ins Wasser. Aber sie entdeckt keine Kaulquappe. Keine einzige! Conni schluckt. Natürlich ist der Teich groß – und die Kaulquappen könnten sich sonst wo verstecken. Aber Conni braucht sich nichts vorzumachen. Die Kois werden sich sofort auf die Leckerbissen gestürzt haben. Sie kann es sich richtig vorstellen: schnapp, schnapp, schnapp, weg waren sie!
    Mit hängendem Kopf schleicht Conni nach Hause. Ihre Beine sind so schwer, als wären riesige Eisenkugeln daran gebunden. Wurden nicht früher so die Verbrecher bestraft? Ja, und Conni ist eine Verbrecherin: eine Krötenmörderin!
    Mit Bauchweh und dröhnendem Kopf kommt sie nach Hause. Beim Mittagessen bekommt sie keinen Happen hinunter.
    „Conni, ist dir nicht gut?“, fragt Mama.
    „Nein!“, seufzt Conni.
     
    Am Nachmittag sucht sie noch einmal den Teich ab. Das ist die letzte Gelegenheit, bevor Herr Hermann zurückkehrt. Doch die Kaulquappen sind und bleiben verschwunden. Gerade als Conni gehen will, hält vor dem Haus ein Taxi. Es ist Herr Hermann. Er hat sie gleich gesehen und kommt direkt durch das Gartentor zu ihr an den Teich.
    „Hallo, Conni“, begrüßt er sie gut gelaunt. „Na, hast du meine Lieblinge auch gut gefüttert?“
     

     
    „O ja!“ Conni nickt. Leider viel zu gut!
    „Wunderbar“, meint Herr Hermann und drückt ihr einen 10-Euro-Schein in die Hand. „Hier, für den Naturschutz!“ Damit kniet er sich auf die
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