Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conni 9 - und die Jungs von nebenan

Conni 9 - und die Jungs von nebenan

Titel: Conni 9 - und die Jungs von nebenan
Autoren: Julia Boehme
Vom Netzwerk:
umklammert Annika das Lenkrad. Jetzt biegt sie auf die Wiese neben der Koppel ein. Blitzschnell überlegt sie: Den Baum müssen sie nach hinten vom Dach wegziehen. Also fährt sie rückwärts bis fast an die hochragenden Wurzeln heran.
    »Nicht schlecht«, zischt Jasper durch die Zähne.
    Leo nickt. »Für ein Mädchen zumindest!«
    Aber wenn er ehrlich ist, weiß er nicht, ob er das so gut hingekriegt hätte.
    Jo sagt gar nichts.
    Annika tut, als sei nichts gewesen. »Helft mir mal mit der Kette!«
    Sie schlingen die Metallkette um den Baumstamm und haken sie am Traktor fest.
    »Okay, dann wollen wir mal!« Annika schwingt sich wieder auf den Fahrersitz. Der Motor stöhnt auf. Der Baum scheint noch mit einem Teil seiner Wurzeln in der Erde festzuhängen.
    Dann gibt es einen Ruck! Annika knallt mit dem Kopf fast gegen das Steuerrad. Aber sie hat es geschafft. Zentimeterweise ruckelt der Traktor vorwärts und zieht die Linde hinter sich her. Es kracht und knarzt, als die Äste über die eingedrückte Scheune schleifen.
    »Super!« Conni, Billi und Anna jubeln los.
    Und auch die Jungs lassen sich mitreißen. »Klasse!«
    Mit weichen Beinen klettert Annika vom Traktor.
    »Hoffentlich ist Milli nichts passiert! «
    Sie stürzt zur Scheune.
    Der Futtertrog ist noch an Ort und Stelle. Gemeinsam kippen sie ihn zur Seite.
    »Milli!« Annika nimmt das Lamm auf den Arm und drückt es vorsichtig an sich. »Milli!«

    »Und? Ist sie verletzt?«, fragt Billi besorgt.
    Annika setzt das Lamm auf den Boden. Milli springt sofort auf, blökt und stößt Annika immer wieder mit dem Köpfchen an.
    Annika streicht mit den Händen Milli an Rücken, Hals und Beinen entlang. Sie lacht vor Erleichterung.
    »Du hast nur Hunger!«
    Alle wollen mit in die Küche und sehen, wie Milli ihre Flasche bekommt.
    »Darf ich auch rnal?«, fragt Leo, als Milli gierig am Sauger zieht.
    »Willst du echt?« Annika gibt ihm das Fläschchen.
    Und jetzt wollen alle Jungs mal. - Bis auf Jo.
    »Weiberkram«, brummt er, lässt aber Milli dabei keinen Moment aus den Augen.
    Nach anderthalb Fläschchen und unzähligen Streicheleinheiten wird Milli zu den anderen Schafen auf die Koppel gebracht. Draußen scheint die Abendsonne. Die meisten Wolken sind verflogen.

 

    Waffenstillstand
    »Was ist mit dem Traktor?«, fragt Jasper.
    Annika beißt sich auf die Lippe. Der Trecker steht ja immer noch auf der Wiese. Ob sie es riskieren soll, noch einmal damit zu fahren? Sie könnte ihn auch einfach stehenlassen. Papa wird sie eh die ganze Geschichte erzählen müssen.
    »Na, was ist?«, fragt Jo. »Noch einmal traust du dich wohl nicht?«
    Annika funkelt ihn an. So ein Blödmann! Aber vielleicht ist es wirklich nicht schlecht, wenn der Traktor wieder in der Scheune steht.
    »Dann fahr ich das Ding mal zurück«, sagt sie.
    Billi und Jasper lösen die Kette vom Baum. Annika sitzt schon wieder oben am Lenkrad. Langsam fährt sie über die holprige Wiese und rattert den Feldweg entlang. Sie versucht einfach nicht an diesen blöden Graben zu denken.
    Schon ist sie auf dem Hof und biegt in die Scheune ab. Motor aus. Geschafft!
    Annika atmet aus und strahlt über beide Ohren. Das soll ihr mal einer nachmachen!
    Stolz wie eine Königin steigt sie vom Traktor. Lässig wirft sie den Schlüssel in die Luft. Doch leider klappt es mit dem Auffangen nicht. Plang - liegt der Schlüssel auf dem Boden. Annika bückt sich blitzschnell und steckt ihn in die Tasche. Egal. Conni, Billi und Anna umarmen Annika.
    »Echt spitzenmäßig!«, schwärmt Conni.
    »Das hätte ich mich nie getraut«, gesteht Anna.
    »Und ich nie gekonnt«, sagt Billi.
    Annika schaut zu den Jungs hinüber. »Und was sagt ihr dazu?«
    »Nicht übel«, murmelt Finn.
    »Hast du toll gemacht«, sagt Jasper einfach.
    Jo schaut ihn stirnrunzelnd an.
    »Echt wahr«, gibt auch Leo zu. »Du bist schon voll in Ordnung!«

    Annika strahlt. »So«, sagt sie zufrieden. »Und jetzt können wir uns ums Zelt kümmern.«
    Das dreckige Bündel liegt noch auf dem Hof.
    »Ist ja kein Wunder, dass es weggeflogen ist, bei dem Sturm«, meint Billi. »Echt nett von euch, dass ihr es uns gebracht habt!«
    Jasper wird rot. »Na ja, es war wohl mehr unsere Schuld.«
    »Wieso das denn?«, fragt Conni verblüfft.
    »Wir ... wir hatten die Heringe rausgezogen«, murmelt er. »Wir haben ja nicht geahnt, dass es so ein Gewitter gibt!«
    »Und es ist ein bisschen dreckig geworden«, druckst Leo herum.
    Selbst Annika ist für einen Moment
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher