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Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor
Autoren: Roland Green
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spielen, ob er nun Hyborier, Stygier oder Pikte war.
    Aber es war eine spannende Geschichte gewesen.
    Es war auch nicht die einzige Geschichte, der wir in den zwei Tagen lauschten, die wir in der Höhle verbrachten. Es gab nicht viel zu tun, außer Wache gegen einen Angriff der Pikten zu halten, der nie erfolgte, und die Höhle zu erforschen, so weit es unsere wenigen Fackeln erlaubten. Wir fanden gleich hinter der Halle mit der Statue Wasser. Daher war es nicht nötig, die tiefsten Eingeweide des Berges weiter zu erforschen. Unsere Neugier hielt sich in Grenzen.
    Uns interessierte vielmehr, wann endlich Hilfe käme. Zweifellos würde unsere Kompanie Verstärkung herbeirufen, sobald die Abteilung, die Wasser holen sollte, nicht zurückkehrte. Wir beteten, daß sie nicht versuchten, uns ohne Verstärkung zu befreien, und den Pikten in die Hände fielen.
    Am Spätnachmittag des zweiten Tages hörten wir wieder die Trommeln der Pikten. Dann schwiegen sie. Vogelrufe und Tierschreie flogen durch die Luft, als Krieger Botschaften austauschten. Die Wachposten meldeten, daß sie Pikten am Waldrand gesehen hätten. (Wenn die Geschichte der Wahrheit entsprach, war der Wald auf der durch Magie gerodeten Fläche kräftig nachgewachsen.)
    All das konnte auf einen Angriff hinweisen, ohne Rücksicht auf irgendwelche Tabus. Doch diejenigen, die mehr Erfahrung in der piktischen Wildnis gesammelt hatten, meinten, es klänge so, als würden die Pikten die Krieger für einen Marsch versammeln. Gleich darauf herrschte Stille. Diese Stille währte lange. Die Wachposten meldeten, die Pikten wären abgezogen.
    Ich war gerade vor die Höhle getreten, um mich mit eigenen Augen davon zu überzeugen, als die Stille von bossonischen Hörnern unterbrochen wurde. Sie ertönten noch dreimal, jedesmal ein wenig näher. Dann tauchte ein halbes Dutzend Späher mit grünen Tuniken und Hosen am Waldrand auf und lief den Hang zu uns herauf.
    Wir waren gerettet. Mit unserer Kompanie und der Verstärkung waren insgesamt dreihundert Mann auf dem Weg hierher. Diese Streitmacht war viel größer, als die Pikten um diese Jahreszeit angreifen würden. Wir mußten schnell weiter. Da blieb keine Zeit, die Höhle weiter zu erforschen, obwohl unsere Retter viele Fackeln mitgebracht hatten. Ich konnte diesen Verlust leicht verschmerzen.
    Es blieb das große Rätsel, wie der Kommandant in Fort Nyaro – der unsere Retter geschickt hatte – von unserer Zwangslage erfahren hatte. Späher, Feldwebel und Hauptleute erklärten alle einstimmig: Ein Bote war gekommen und hatte gemeldet, daß unsere Abteilung von den Pikten belagert würde. Er hatte den Ort so genau beschrieben, daß ein Kind ihn hätte finden können.
    Aber niemand hatte diesen Boten tatsächlich gesehen. Einige meinten, sie hätten einen Mann gesehen, der vielleicht der Bote gewesen war, aber ihre Beschreibungen des Mannes waren sehr unterschiedlich. Außerdem erklärten alle geschlossen, der Bote sei während der schweren Regenfälle in der ersten Nacht gekommen – an diesem Abend hatten wir jedoch die Höhle erst entdeckt!
    In dem Regen hätte kein Vogel fliegen können. Doch selbst wenn, hätte er niemals so schnell fliegen können. Nichts auf Beinen – und schon gar kein Mensch – vermochte es, in einer einzigen Stunde eine Botschaft von der Höhle nach Fort Nyaro bringen.
    Nach einer Weile merkte ich, daß ich mehr Fragen aufwarf, als ich Antworten erhielt. Ich war beunruhigt, aber ich hielt es nicht für nötig, diese Unruhe auf die anderen zu übertragen. Ich überließ den Feldwebeln die Aufgabe, sich um die Verwundeten und den restlichen Proviant zu kümmern, und ging nochmals zur Statue.
    Sarabos war bereits dort. Mit untergeschlagenen Beinen saß er auf dem Boden und blickte vor sich hin. Ich stellte mich neben ihn. Ehe einer von uns etwas sagte, gesellte Vasilios sich zu uns.
    »Ah ... ich habe mir gedacht, daß ihr hier sein würdet, Hauptleute. Ich habe von dem Boten gehört, den es nicht gegeben hat.«
    »Ich glaube, je weniger wir darüber sprechen desto besser ist es«, meinte ich.
    »Ja, verstehe. Die Katze ist aus dem Sack und kann nicht wieder hineingesteckt werden, ohne mehr Ärger anzurichten, als sie wert ist.«
    »Du hast keine Ahnung, wieviel Ärger ich wegen loser Zungen machen kann«, sagte ich. Ich wollte allein sein, doch Sarabos hob die Hand!
    »Laß ihn aussprechen, was er denkt.«
    Einem Schwarzen Drachen von Sarabos edler Herkunft widersprach man nicht, obgleich ich es
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