Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor

Titel: Conan-Saga 49 - Conan am Dämonentor
Autoren: Roland Green
Vom Netzwerk:
ihnen, daß sie durchaus echt waren, und zwangen die Männer, sich an der Suche zu beteiligen.
    Sie suchten bis zum Sonnenuntergang. Dann gingen sie zurück ins Dorf und füllten sich die Bäuche mit Brei, gerösteten Süßkartoffeln und Bier. Die Dorfbewohner verlangten keine Bezahlung von ihnen und erhielten auch keine. Die Männer hatten geschworen, über den Schatz Schweigen zu bewahren, bis sie zu Hause wären.
    Nach dem Essen kam Bowenu zu Conan und legte ein Geständnis ab. »Ich glaube, Kubwande wollte vor uns bei den Häuptlingen der Bamulas sein. Zumindest hat er gesagt, daß er sich das Bild ihrer Großen Versammlungshalle vorstellen wollte.«
    »Dieser Narr!« Conan fluchte. »Scyra hat mir erklärt, und ich habe euch erklärt, daß ...«
    »Kubwande hat sich schon immer für klüger als alle anderen gehalten«, unterbrach ihn Bowenu. »Er wollte, daß ich mit ihm ginge und wollte sich in der Reihe vor mich stellen. Aber im letzten Augenblick bin ich vor ihn getreten, so daß er der letzte war. Wo auch immer er hingegangen ist, er ist allein gegangen.«
    Bowenu schenkte sich noch mehr Bier ein und schlenderte weiter. Gleich darauf erhob sich Vuona anmutig und folgte ihm. Govindue blickte den beiden hinterher.
    »Vielleicht will ich sie doch nicht als Gattin.«
    »Schon möglich«, meinte Conan. »Vielleicht brauchst du auch noch einen Schluck Bier.«
    Govindue trank, doch die Augen in seinem jungen Gesicht waren sehr alt. »Glaubst du, daß wir Kubwande je wiedersehen?«
    »Nein, und Scyra auch nicht. Verdammt, sie ist eine der wenigen Hexen, die ehrlich genug sind, für ihre Fehler zu bezahlen. Ausgerechnet sie!« Dabei dürfte sie über den Preis, den Tod ihres Vaters, nicht allzu unglücklich sein. Conan hatte nur selten erlebt, daß jemand den Tod so leicht akzeptierte wie Scyra. Das hatte ihm der letzte Blick auf ihren Vater verraten.
    »Ehrlichkeit bei Frauen ist wie ein starker Wille«, erklärte Govindue. Er glich einer Tempelstatue, als er so reglos und mit versteinerter Miene dasaß und in den Rauch des Feuers vor der Hütte starrte. »Damit können sie Wunder vollbringen.«
    »Das einzige Wunder, das ich jetzt erleben möchte, ist mehr Bier!«
    »Ich werde noch mehr bringen lassen«, erklärte Govindue feierlich. »Aber das kostet dich etwas.«
    »Was?«
    »Du mußt uns erlauben, dich Amra zu nennen.«
    Conan blickte in den Rauch. Bêlit wurde zu einer schönen, warmen Erinnerung. Nun spürte er nicht mehr täglich den Schmerz über ihren Tod, und der Name hörte sich nicht mehr seltsam an. Diese Menschen wollten ihn damit ehren.
    »Wie ihr wollt.«
    Govindue verschwendete keine Zeit. Er sprang auf und entriß einer jungen Frau den Flaschenkürbis. Dann streckte er diesen hoch.
    »Hört mich an, ihr Krieger, die ihr Conan gefolgt seid! Ab heute nennen wir ihn Amra! Ohbe, Amra!«
    » Ohbe, Amra!« Die Krieger nahmen den Ruf auf. Dann stimmten auch die Dorfbewohner ein. Erst die in der Hütte, dann die draußen, bis die ganze Dschungelnacht erfüllt war von Amra.
    Conan blickte wieder in den Rauch und sah eine dunkelhaarige Frau, die eine andere mit kastanienrotem Haar in den Schatten willkommen hieß. Er fragte sich, was Bêlit Scyra wohl erzählen würde. Aber das würde er nie und nimmer erfahren ... und hier gab es noch viel gutes Bier, das nicht sauer werden durfte.
    »Ohbe.«
     

E PILOG
     
     
    Die piktische Wildnis – viele Jahre später:
     
    Wir hörten uns Vasilios' Geschichte bis zum Ende an. Dann unterbrach nur das Plätschern des Regens draußen die Stille. Auch die letzten piktischen Trommeln waren verstummt. Wahrscheinlich hatten die Trommler nur Zuflucht vor dem Regen gesucht und waren leider nicht abgezogen, wie viele von uns es sich wünschten.
    »Wie sicher ist es, daß der Krieger, der die Dämonenmänner führte, Conan war?« fragte jemand. Ich glaubte, es wäre Sarabos gewesen. Aber der Schwarze Drache saß so stumm da wie die Statue.
    Vasilios zuckte mit den Schultern. »Meine Mutter sagte, daß einige der Pikten, die ihn gesehen haben, den Gang durchs Dämonentor überlebt hätten. Sie kämpften später bei Velitrium und erkannten den aquilonischen General wieder.«
    Viele hatten wohl nicht überlebt. Das Leben eines Pikten war schon immer hart und kurz gewesen, selbst wenn er nicht in einem Krieg kämpfte. Jetzt war es vielleicht noch härter geworden, seit Aquilonien durch die Marschländer in die Wildnis vorrückte. Aber die Erinnerungen konnten jedem einen Streich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher