Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger
Autoren: Sean A. Moore
Vom Netzwerk:
erweisen wirst, der, daß du seine Ratten mit deinem verwesenden Körper fütterst.«
    Salvorus Züge verhärteten sich. Vorsichtig, doch kraftvoll, sprang er mit einer für einen so großen Mann erstaunlichen Geschwindigkeit einen Schritt vor, schlang den linken Arm um Immanus' Kehle und drückte ihn gegen die Wand. Immanus würgte, stieß jedoch Salvorus mit beiden Händen zurück. Dann zückte er den Säbel. Die geschwungene Klinge glänzte bösartig im Licht der Öllampen. Alle im Raum verstummten und blickten wie gebannt auf die beiden Männer, die sich auf einen Zweikampf vorbereiteten, dessen Ausgang mehr als ungewiß war. Die Burschen am Würfeltisch schlossen flüsternd einige Wetten ab.
    Salvorus trat zurück, hob seine Klinge und schlug so gegen den Säbel, daß blaue Funken aufstoben. Immanus parierte den Hieb und stieß zu. Doch seine Klinge prallte am Kettenhemd des Gegners ab. Ehe Immanus sich wieder gefaßt hatte, schoß Salvorus vor und führte einen kräftigen Schlag nach unten. Immanus' Säbel fiel klirrend zu Boden, mitsamt einigen seiner Finger. Salvorus holte aus und versetzte Immanus mit der Linken einen Faustschlag gegen das Kinn. Das gräßliche Knacken und Knirschen des gebrochenen Kinns war beinahe so laut wie der Schmerzensschrei. Immanus sank zu Boden und umklammerte die blutende verstümmelte rechte Hand. Am Würfeltisch wechselten Münzen den Besitzer, während die Spieler Salvorus anstarrten. Sie waren über den Schaden, den er angerichtet hatte, sprachlos und verblüfft.
    Conans Augen hatten sich verengt, während er den Kampf beobachtete. Sein erster Eindruck hatte sich bestätigt: Der Hauptmann war kein Lackaffe mit Titel, sondern ein erfahrener Kämpe. Da der Cimmerier jedoch keinerlei Verbrechen begangen hatte, konnte der Hauptmann nicht ihn suchen. Vielleicht hatte das Wiesel Hassem, der Zamorer, etwas getan, was dem König mißfiel. Conan blickte zum Würfeltisch, Hassem war verschwunden. Zweifellos hatte sich der feige Dieb während des Kampfes davongestohlen.
    Salvorus wischte die Klinge an der Hose des am Boden liegenden Gegners ab und ging entschlossenen Schritts auf den Cimmerier zu. Conans linker Arm lag auf dem Tisch, die Rechte ruhte auf dem Schwertknauf. Salvorus atmete noch schwer nach dem Kampf, als er den Barbaren ansprach:
    »Du bist Conan aus Cimmerien?« fragte er, obgleich er die Antwort kannte.
    »Ich habe nichts verbrochen. Was willst du von mir?«
    »Du kommst mit mir in den Palast, wo man dich verhören wird. Wenn du nichts Unrechtes getan hast – wie du behauptest –, wird man dich laufen lassen.«
    »Warum sucht ihr nach mir? Ich bin weniger als eine Woche in Pirogia, und nur auf der Durchreise. Laß mich in Ruhe!«
    »Meine Geduld ist beinahe erschöpft, Cimmerier. Wenn du nicht friedlich mitkommst, werde ich dich zwingen. Du hast gesehen, wie es Immanus ergangen ist. Ich möchte dir nicht weh tun, sondern nur einige Fragen stellen.«
    In Conan stieg langsam Wut auf. In seiner Heimat hätte er diesen Fremden auf der Stelle getötet, der ihn ohne Grund so behandelte. Doch er hatte gelernt, daß die zivilisierten Menschen seltsame Sitten und Gebräuche hatten; deshalb würde er den Mann nicht angreifen, wenn er ihn nicht weiterhin provozierte. Er verspürte keine Lust, monatelang – oder vielleicht jahrelang – in einem stinkenden brythunischen Verlies zu verbringen.
    »Sage mir, welchen Verbrechens du mich beschuldigst. Dann werde ich entscheiden, ob ich mitkomme oder nicht.«
    »Ich habe dieses Spiel satt, du Hund! In deinem Gürtel steckt ein Armreif, den du gestohlen hast. Es ist mit Juwelen besetzt und gehörte der Tochter des Königs, die du gestern abend so schurkisch ermordet hast. Welch Teufel bist du, Barbar, daß du ihren Körper zu grausig verstümmelt hast? Wäre es mir gestattet, ließe ich auf der Stelle deinem Leib Gerechtigkeit zukommen.«
    Conan war entsetzt. Er hätte wissen müssen, daß Hassems Preis zu niedrig war. Der schleimige zamorische Schurke hatte ihn an die Stadtwache verraten, vielleicht aus Bosheit, vielleicht um eine Belohnung zu kassieren. Doch es spielte jetzt keine Rolle, welcher Grund ausschlaggebend gewesen war. Niemand würde dem Wort eines herumziehenden Cimmeriers Glauben schenken. Ihm blieb keine Wahl. Er mußte den Hauptmann kampfunfähig machen und aus der Stadt fliehen.
    Salvorus nützte die Überraschung Conans aus und packte das kräftige rechte Handgelenk des Cimmeriers. Sein Griff glich einem Schraubstock.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher