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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger
Autoren: Sean A. Moore
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Conan versuchte ihn abzuschütteln, doch unter Salvorus' Fingern gab der Knochen nach und brach mit häßlichem Knacken.
    Jetzt schäumte Conan vor Wut. Er packte die leere Karaffe mit der Linken, schlug sie Salvorus ins Gesicht und brach dem Hauptmann die Nase. Blut spritzte wie eine Fontäne aus den Nasenlöchern. Er ließ Conans Arm los. Der Cimmerier schwang die Karaffe wie eine Keule und schlug sie dem Gegner gegen die Schläfe. Das Glas zersprang. Splitter übersäten den Boden. Aus Salvorus' Schläfe schoß ein Blutstrom.
    Das Gesicht des Hauptmanns war eine Maske aus Blut und Wut. Brüllend und fluchend schüttelte er den Kopf, um klar sehen zu können, und führte einen tödlichen Streich gegen Conans Hals. Der Cimmerier wich dem Hieb aus und rollte von der Bank. Er schnitt sich an den Glasscherben, zückte jedoch mit dem unversehrten Arm das Breitschwert. Er parierte Salvorus' Schlag, sprang auf und schlug erbarmungslos auf den ungeschützten Kopf des Gegners ein. Der verwundete Salvorus wehrte etwas zu spät ab. Der nächste Schlag Conans traf ihn mit der flachen Klinge direkt auf dem Schädel. Besinnungslos stürzte er zu Boden.
    Conan sprang über ihn und rannte zur Treppe. Die Wachen erschraken so über diese anstürmende Kampfmaschine, daß sie ihm eilends Platz machten. Der Cimmerier stieß einige beiseite und nahm die Steinstufen mit großen Sätzen. Die schwere Eichentür der Schenke war von Salvorus und seinen Männern aus den Angeln gebrochen worden. Conan rannte an den verblüfften Gästen vorbei hinaus auf die dunkle Gasse – und prallte um ein Haar mit Yvanna zusammen. Obgleich er verblüfft war, sie zu sehen, und er es eilig hatte, wanderten seine Augen von oben bis unten über ihren üppigen Körper.
    Das Mondlicht hüllte Yvannas schlanke Taille und die vollen Brüste in silbrigen Schein. Ihre Lippen, so rot wie Burgunder, waren leicht geöffnet. Das blonde Haar fiel ihr wie eine Kaskade auf die schlanken Schultern. Sie trug ein seidenes Gewand, das der Phantasie nur wenig Raum ließ. Am goldenen Gürtel hing ein Stilett in einer Scheide. Ein weiterer Dolch ragte aus dem rechten hohen Stiefelschaft.
    »Crom! Wo hast du gesteckt, Weib? Ich habe stundenlang auf dich gewartet!«
    Yvannas Augen waren bei Conans Anblick groß geworden. Er war von oben bis unten mit Blut bespritzt. Glassplitter ragten aus den immer noch blutenden Wunden an Armen und Gesicht. Seine breite Klinge war gerötet. Er hielt sie fest in der Linken. Das gebrochene rechte Handgelenk schwoll ständig an. Ein häßlicher Bluterguß umgab den unnatürlich abgewinkelten Arm. Jeder schwächere Mann hätte längst das Bewußtsein verloren, doch Conan schenkte den Verwundungen und den grauenvollen Schmerzen keinerlei Beachtung.
    »Conan ... dein Handgelenk! Was ist geschehen? Mit wem hast du gekämpft?«
    »Ich hatte eine Meinungsverschiedenheit mit einem Hauptmann der Wache. Er beschuldigte mich einer Schurkerei, mit der ich nichts zu tun habe. Ich habe versucht ihm zu erklären, daß Hassem es gewesen sein mußte, der die Tochter des Königs ermordet und ihren Körper verstümmelt hat. Doch Hauptmann Salvorus wollte mir nicht zuhören, sondern mich mit Gewalt abführen. Ich muß sofort von hier weg, ehe seine Schergen Hilfe herbeirufen. Wenn ich die Lage richtig sehe, wird die gesamte Wache mich sehr bald wie ein Rudel Bluthunde verfolgen.«
    »Aber ... dein Handgelenk! Wie willst du damit fliehen? Ich werde dich verstecken, bis es verheilt ist. Ich kenne einen Ort, den die Wachen nie durchsuchen werden. Ich hole einen Heiler. Er wird sich um den Bruch kümmern. In ein paar Tagen werden sie die Suche abbrechen. Dann kannst du unbemerkt fliehen.«
    Conan schüttelte den Kopf. »Nein, jeder in der Stadt sieht sofort, daß ich Cimmerier bin, und davon gibt es nicht viele. Keine Tarnung kann meine Größe und meinen Körperbau verändern. Ich muß diese Schlange Hassem finden und die Wahrheit aus ihm herausprügeln und ihn eigenhändig zur Wache bringen. Ansonsten habe ich keine Ruhe. Männer meines Volks gehen keinem Ärger aus dem Weg. Wir verstecken uns nicht feige. Außerdem muß ich Hassem das noch heimzahlen!«
    Er hob den verletzten Arm. Seine Augen glühten vor Wut. Er blickte sich auf der Gasse um. Wenige Schritte neben dem Eingang zur Schenke lag ein Bettler mit dem Gesicht nach unten und schlief. Schnell entriß er ihm den schmutzigen und stinkenden Umhang und warf ihn sich über die Schultern.
    »Das reicht fürs erste.
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