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Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Conan-Saga 48 - Conan der Jäger

Titel: Conan-Saga 48 - Conan der Jäger
Autoren: Sean A. Moore
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von deiner Statur mit mir kurzen Prozeß machen. Hassem hat keine Lust, für den Rest des Lebens ängstlich über die Schulter zu blicken.«
    »Du würdest deine Mutter an nemedische Sklavenhändler verkaufen, wenn der Preis stimmt. Ich kenne die Art zamorischer Diebe. Hier ist dein Geld.«
    Hassem war über die hochmütige Bemerkung des Barbaren empört. Wie konnte dieser Wilde es wagen, so mit ihm zu sprechen! Du bekommst gleich deinen gerechten Lohn, du Hund aus dem Norden, dachte er. Er stand auf, verbeugte sich spöttisch, ging zum Würfeltisch und überließ es Conan, die Karaffe Wein allein zu leeren.
    Conan dachte an Yvanna und lächelte, als er den Armreif in der Innentasche der Weste verstaute. Wo in Croms Namen war das Weib? Sie sollte ihn hier ein paar Stunden nach Sonnenuntergang treffen, nachdem sie den letzten Tanz in der Schenke zum Goldenen Löwen beendet hätte. Er leerte das Glas schnell und schenkte sich nochmals ein. Er war zu sehr in Gedanken verloren, um zu bemerken, daß Hassem den Raum schnell verließ.
    Nach einer halben Stunde schenkte der Cimmerier den Rest der Karaffe ins Glas. Er war nicht betrunken, aber der Wein zeigte deutlich Wirkung. Yvanna war noch nicht aufgetaucht. Er verlor langsam die Geduld. Vielleicht sollte er noch ein bißchen würfeln, ehe er sie ganz aufgab. Während er darüber nachdachte, entstand unten Lärm. Er hörte Holz splittern, dann das vertraute Klirren, wenn Schwerter aufeinander trafen. Sein Kopf war sofort klar, als seine Instinkte ihn blitzschnell vor einer möglichen Gefahr warnten. Seine Rechte glitt zum Schwertknauf. Die anderen Gäste, die betrunkener waren als er, überhörten den Lärm. Offensichtlich waren im Schwertknauf Schlägereien und plötzliche Zweikämpfe im Laufe eines Abends nicht ungewöhnlich. Conan entspannte sich etwas, blieb jedoch auf der Hut.
    Gleich darauf hörte er schwere Stiefel die Treppe heraufstampfen. Eine Abteilung der Stadtwache erschien, unter der Führung eines Offiziers. Der Mann unterschied sich von den verweichlichten Typen, die Conan bisher auf den höheren Posten gesehen hatte. Sein gemeißeltes Gesicht wurde durch kurzgeschnittenes pechschwarzes Haar und einen gepflegten Bart betont. Offensichtlich war der Mann kein Brythunier. Er war fast so groß wie der Cimmerier, hatte noch breitere Schultern als er und einen kräftigen, gestählt wirkenden Körper. Er trug ein Kettenhemd und hielt in der Rechten ein Krummschwert. Seine dunkelbraunen Augen musterten den Raum. Offenbar suchte er mit seinen Männern nach jemandem.
    Jetzt brach die Hölle los. Zweifellos glaubte die Hälfte der Gäste, sie würden gleich festgenommen. Einige versuchten vergeblich, ihre Gesichter zu verbergen. Andere musterten unruhig das große schmutzverkrustete Fenster, das zur Straße hin lag. Wieder andere krochen in ihrer Verzweiflung unter den Tisch in der Ecke, um den scharfen Augen des schwarzbärtigen Riesen zu entgehen.
    Von unten drang ein lauter Wutschrei herauf. Der kahlköpfige Immanus stürmte die Treppe herauf und schob drei Soldaten wie Strohhalme aus dem Weg. Dann stand er Nase an Nase vor dem Offizier im Kettenhemd, eine Hand am Griff des Säbels, die andere zu einer mächtigen Faust geballt. Sein dunkles Gesicht war tiefrot, entweder von der Anstrengung, die Treppe hinaufgelaufen zu sein, oder aus Wut über das plötzliche Eindringen der Stadtwache.
    »Was soll das heißen, Salvorus? Wir haben unsere Abgaben entrichtet, um keine Probleme mit der Wache zu haben. Du als Hauptmann solltest gescheiter sein, als Ärger mit deinen Vorgesetzten zu riskieren.«
    »Wenn du den General bestochen hast, hat er mir bestimmt nichts davon erzählt, Immanus. Wie auch immer – ich schulde dir keinen Gefallen. Mich kümmert diese Jauchegrube nicht, die du fälschlicherweise als Schenke bezeichnest, auch nicht der Abschaum, der darauf schwimmt. Am wenigsten kümmerst du mich. Ich bin hier in einer Angelegenheit des Königs und suche nur nach einem einzigen Mann. Tritt beiseite, es sei denn, du wärst so töricht und wolltest es mit mir und meinen Männern aufnehmen. Was sagst du?«
    Immanus verzog das Gesicht, entrollte die Faust und stieß den Zeigefinger gegen Salvorus' Kettenhemd. »Du wagst es, mich zu beleidigen? Der Schwertknauf ist zwar mitnichten ein königlicher Palast, aber Unfälle sind in diesen Seitengassen an der Tagesordnung. Verlaß sofort meine Schenke, sonst – bei Ishtar – ist der einzige Dienst, den du deinem König noch
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